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50 - Schatten über Kregen

50 - Schatten über Kregen

Titel: 50 - Schatten über Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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nicht lange, und ich hatte einen der Angreifer zu Boden geworfen und ihm den Dreizack abgenommen. Als unsere Gegner einen kurzen Augenblick lang zurückwichen, rief ich: »Schanake!«
    Er sah zu mir her, und ich warf ihm den Dreizack zu. Er fing ihn mit der geübten Leichtigkeit eines Dreizackkämpfers auf.
    Dem gegurgelten »Danke!« auf Schannisch folgte sofort ein wilder Kriegsruf. Er warf sich mitten ins Getümmel.
    Was sollte ich tun? In Gedanken fluchend stürmte ich hinter ihm her und stürzte mich kopfüber in die Masse aus gelbbraunen Ungeheuern.
    Er kämpfte für seine Ehre. Ich kämpfte um mein Leben.
    Sosehr ich die Ehre an dem ihr zustehenden Platz auch schätze, war mir doch nur zu deutlich bewußt, welcher der beiden Gründe im Augenblick der wichtigere war. Denn mein Ehrenkodex verlangte, daß ich für Delia am Leben blieb!
    Bald hatte ich in dem Handgemenge eine Axt erobert, ein viel besseres Werkzeug, um panzerähnliche Haut zu knacken und auf Oberkörper einzuschlagen.
    Doch so gut wir uns auch behaupteten, als eine zweite Gruppe Clikroits auftauchte und auf den Strand eilte, um in den Kampf einzugreifen, schien das Ende unausweichlich zu sein.
    Zwei tödliche Axtschläge knackten den Brustpanzer vor mir. Ein anderer Clikroit wollte mich enthaupten, also duckte ich mich und ließ die Axt seitwärts zuschlagen, wo sie sich tief in seine Seite grub. Er kreischte auf und trippelte davon, als ein anderer einen verdammten Bihänder auf mich niedersausen ließ. Er hieb seitwärts zu, und ich mußte mich zusammenkrümmen und eine Rolle vorwärts machen.
    Allmählich wurde es ungemütlich. Wir mußten uns von den Überlebenden dieser Gruppe lösen, bevor ihre Artgenossen dazukamen.
    Ich sprang auf und brachte die Axt gerade noch rechtzeitig hoch, um den nächsten Hieb abzuwehren. Der Bihänder durchschlug den hölzernen Axtschaft.
    Nur durch eine aus der Verzweiflung heraus geborene Verrenkung konnte ich die Wirkung des verheerenden Schlages vermindern. Die Klinge streifte mit der breiten Seite meinen Schädel. Einen Augenblick lang sah ich nur noch Sterne und Kometen. Ich sackte auf die Knie.
    Dem nächsten Hieb entging ich nur dadurch, daß ich mich zur Seite warf. Das Schwert grub sich in den Sand. In dem Augenblick, als sich der Clikroit abmühte, es wieder freizubekommen, hatte ich ihn.
    Seine Klauen fühlten sich kalt und hart an. Er verlor den Bihänder. Ich packte ihn mit nur einer Hand und ließ ihn waagrecht durch die Luft sausen, als wollte ich einen Baum fällen. Der Schlag war mit einer derart hirnlosen Kraft ausgeführt, daß ihm die lange Klinge den Torso vom Rest des Körpers abtrennte. Ich holte keuchend tief Luft und sah mich um.
    Die Verstärkung war noch nicht da. Schanake lag am Boden, der Dreizack zerbrochen neben ihm, und er versuchte sich mit dem Stumpf zu verteidigen. Zwei Clikroits waren einhellig der Meinung, daß er reif zum Schlachten sei. Sie hatten sich sosehr von ihrem Instinkt überwältigen lassen, daß sie die Waffen beiseite warfen und den Shank mit den Klauen in Stücke reißen wollten.
    »Hai!« brüllte ich, um ihre Aufmerksamkeit zu erregen, und stürmte ihnen dann entgegen. Sie drehten sich um. Schanakes Fischgesicht hatte eine unnatürliche grüne Farbe angenommen. Ich packte den Bihänder mit beiden Fäusten, wie es sich gehörte, führte ihn in einem aufwärts führenden Bogen, wechselte die Schlagrichtung und ließ ihn zuerst nach unten und dann wieder zurück sausen.
    Wo eben noch zwei Clikroits Schanake zu mundgerechten Stücken verarbeiten wollten, lagen nun vier unterschiedlich große Teile der Ungeheuer im Sand.
    Der Shank kam auf die Beine, während ich mich umsah.
    Er fing an, irgend etwas über Dank im Namen Sereblinds zu faseln. Ich brachte ihn mit einem Knurren zum Verstummen, zeigte auf die Clikroits, packte ihn beim Arm und lief los, wobei ich ihn förmlich vor mich her stieß.
    Zuerst ließ er es völlig verwirrt geschehen. Als wir die Palmen erreichten, fing er an, sich zu wehren.
    Sein ganzes Benehmen kündete von verletztem Stolz. Mittlerweile wußte ich seinen Gesichtsausdruck zu lesen und konnte einschätzen, was ihn bewegte. Er gab ganz klar zu verstehen, daß ich seine Ehre beschmutzt hatte.
    Und während wir halb zwischen und halb vor den Bäumen miteinander balgten, kamen die mit einem Körperpanzer versehenen Ungeheuer im Trippelschritt heran und drohten mit den aufgelesenen Waffen.
    Schließlich schüttelte ich ihm Verstand ein, und zwar

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