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50 - Schatten über Kregen

50 - Schatten über Kregen

Titel: 50 - Schatten über Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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wirklich, was er da tat? Nun, wenn es sich um die Everoinye handelte, war das tatsächlich möglicherweise nicht der Fall. Waren sie senil geworden? Sie machten Fehler. Doch warum sollte Ahrinye dafür sorgen, daß ich mich mit einem Shank einließ? Um seinem Komplizen Razinye etwas zu beweisen? Das bezweifelte ich schließlich doch.
    Als ich in den Wald hineinfloh, kam das Gebrüll der Shanks hinter mir zum Erliegen. Blieb also nur noch Zena Iztar übrig. Sie war bei weitem das geheimnisvollste dieser Überwesen, die sich ständig in mein Leben einmischten. Ich klammerte mich an diesen Gedanken. Er spendete mir Trost, da bestand kein Zweifel, bei Vox!
    Doch wie dem auch war, die Herren der Sterne hatten mir mitgeteilt, daß sie die Shanks besiegt sehen wollten. Und da ich angeblich dieser verfluchte törichte Herrscher von ganz Paz war, der über die wundervolle charismatische Kraft des Yriums verfügte, sollte ich das bewerkstelligen. Versagte ich, stand mein Schicksal bereits fest. Sie würden mich zurück zur Erde schleudern, vierhundert Lichtjahre durch das leere Weltall. Das konnte ich nicht zulassen. Wieder einmal geisterte das wunderbare Bild Delias durch meinen Kopf. O nein, Kregen und Delia waren mein Schicksal.
    Offensichtlich war diese realistische Einstellung, mit der ich das Leben zu bewältigen suchte, daran schuld, daß ich in der hektischen letzten Zeit so oft die Flucht ergriffen hatte.
    Bei dieser Erkenntnis wurde ich sofort langsamer, als würde ich instinktiv rebellieren. Die von Schlingpflanzen umwundenen Bäume standen eng beieinander, viele außergewöhnliche Blumen überschwemmten die Umgebung mit Farben, die jeden Botaniker der Erde vor Begeisterung zum Erschauern gebracht hätten. Die genaue Betrachtung des Bodens rettete mich vor den Fallen der Clikroits. Über eine Länge von fünfzig Schritten gab es drei der lästigen Dinger. Die vierte in dieser Reihe von Fallen enthielt ein besinnungsloses schweineähnliches Tier mit sechs Beinen und einem Ringelschwanz.
    Es bereitete mir weder Freude, noch tat ich es aus Rachsucht. Ich holte das arme Tier mit Hilfe von Schanakes Seil aus der Grube und setzte es ein Stück abseits ab. Ich hoffte nur, daß es wieder zu Sinnen käme, bevor es von jemanden anderen gefressen würde, wie es in der Natur sowohl auf Kregen als auch der Erde nun üblich ist.
    Der Weg durchs Unterholz verwandelte sich allmählich in einen erkennbaren Pfad. Obwohl ich beharrlich nach Fallen Ausschau hielt, schien es nicht angebracht zu sein, einen deutlich sichtbaren Pfad zu benutzen. Darum hielt ich mich zwischen den Bäumen. Es war kaum vorstellbar, daß mir die Shanks von der Küste folgen würden, also konnte ich mir Zeit lassen und übervorsichtig sein.
    Schließlich wuchsen die Bäume spärlicher, und ich befand mich auf einem zweiten Pfad. Es gab keine Anzeichen unerfreulicher Konstruktionen, die einen Burschen gefangen setzen sollten. Trotzdem bog ich im rechten Winkel ab, behielt jedoch die Richtung bei.
    Im Urwald wachsen die Bäume genauso wie in einem normalen Wald. Nach kurzer Zeit befand ich mich wieder auf einem offenem Pfad, doch diesmal berührten sich die Baumkronen hoch über meinem Kopf und sorgten für ein grünes Zwielicht.
    Ich nahm es mit der Gelassenheit hin, die aus Erfahrung geboren ist und ging geradeaus weiter.
    In meinem alten Voskschädel drehte sich alles um eine Frage: Wer war es?
    Das blättrige Zwielicht wurde heller und grüner. Ich ging stur weiter. Das Licht wurde noch heller. Verdammtes grünes Licht!
    Trotz aller Bemühungen konnte ich keine Spuren von Rot, Blau oder Gelb entdecken.
    Der Bursche war verflucht hartnäckig, soviel stand fest. Er hielt die anderen Everoinye für senil. Ich versuchte an nichts zu denken, während ich resolut weitermarschierte. Dabei konnte ich jedoch die Vermutung nicht abschütteln, daß ich verrückt oder in noch schlimmerer Verfassung wäre, wenn er mit mir abgeschlossen hätte.
    Dieser seltsame Spaziergang endete in dem Augenblick, als ich die letzten Bäume hinter mir ließ und mich auf einem grasigen kleinen Hügel wiederfand. Auf dem Kamm stand ein kleiner Pavillon; schlanke Säulen, winzige Kuppeln, schräge Wände und mit Pergament bespannte Fenster.
    »Tritt ein, iß und ruh dich aus!«
    Die krächzende dünne Stimme, deren Tonfall so unfreundlich wie immer war, kam aus dem Nichts.
    Ich würdigte sie keiner Antwort, schlenderte auf den Pavillon zu und betrat ihn. Sehr bequem, bei Krun! Auf der einen

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