50 Shades of Gay: Erotischer Roman (German Edition)
irgendwas zu unternehmen.
Im Wagen sitze ich auf einmal auf dem Rücksitz neben Taylor, der mir eine Flasche Wasser und zwei Aspirin gibt und mir einen ziemlich enttäuschten Blick zuwirft. Er mustert mich von oben bis unten. Ich bin verschwitzt, meine Haare sehen aus wie ein Rattennest, und ich stinke nach Alkohol. Der Sitz ist sehr bequem, so bequem, dass ich nur noch weiß, wie Taylor zum Fahrer sieht und »Fahr los« sagt. Dann wird alles schwarz.
11
Als ich am nächsten Morgen aufwache, bin ich mehr als nur ein bisschen kaputt. Kaputt ist gar kein Ausdruck. Ich fühle mich wie gegen die Wand geklatscht. Der Raum dreht sich, mein Kopf pocht. Ich habe einen Kater, und ich habe keine Ahnung, wo ich bin. Das Bett ist extrem gemütlich, ich liege also nicht auf meinem Futon zu Hause. Außerdem riecht es nach gebratenem Speck – eine Sekunde lang befürchte ich, im Frühstückscafé in der Straße vom ›Beverly Center‹ eingeschlafen zu sein. Schon wieder.
Als ich die Augen öffne, ist die Sonne bösartig hell – ich brauche einen Moment, um mich daran zu gewöhnen. Dann sehe ich ein riesiges Panoramafenster mit Blick über Hollywood. So einen Ausblick hatte ich noch nie auf Los Angeles; ohne den Smog könnte man sicher sogar das Meer sehen.
Ich will gerade laut fragen: ›Wo bin ich?‹, als Taylor reinkommt, schweißnass vom Training. Er trägt eine grüne Sporthose, die ihm vom Schweiß am Hintern und im Schritt klebt. Sie sitzt ein wenig zu weit unten und offenbart einen weißen Jockstrap darunter. Außerdem trägt er ein graues Muskelshirt, das an seiner verschwitzten Brust klebt. Ein grünes Stirnband hält sein Haar zurück. Er sieht einfach perfekt aus.
»Guten Morgen«, bekomme ich raus.
»Eher Nachmittag«, sagt er und zeigt auf die Wanduhr. Ist tatsächlich schon ein Uhr nachmittags? Wie lange habe ich denn geschlafen?
»Tut mir leid, dass du mich gestern Nacht so sehen musstest, Taylor … Das ist sonst nicht –«
Er schneidet mir das Wort ab. »Du warst doch super in Form. Jetzt mal im Ernst, Alex, ich hab mir Sorgen gemacht. Was hast du getrunken?«
Ich reibe mir die Schläfen.
»So ziemlich alles.«
Taylor nimmt sich ein Handtuch, wischt sich damit den Schweiß von der Stirn und wirft das Handtuch dann in einen Wäschekorb.
»Nun, du musst besser aufpassen. Das hätte übel enden können.« Er dehnt die Arme über dem Kopf – so kurz nach dem Training sehen seine Muskeln besonders mächtig aus. »Und wer war dieser Typ bei dir? Der, der dich küssen wollte. Kanntest du den überhaupt?«
Ich kann mich nur verschwommen erinnern, aber dann fällt es mir wieder ein – Josh! Den hatte ich ganz vergessen.
»Das war Josh. Er ist ein … Freund … und ein Arbeitskollege. Er hatte ebenfalls einen im Tee«, sage ich.
Er sieht mich an, als wolle er fragen: ›Glaubst du das wirklich?‹
»Ist das hier dein Apartment?«, frage ich und sehe mich in dem prächtigen Raum um. Außer dem gewaltigen französischen Bett gibt es noch ein wunderschönes rotes Sofa mit einem Tisch aus Eichenholz. Hohe Wände, an denen Lampen in Form von Diamanten installiert sind. Das Zimmer könnte die Kulisse einer Liebeskomödie aus den Vierzigerjahren sein.
»Nein, das hier ist ein Hotel, in dem ich wohne, wenn ich in Hollywood bin. Ich habe ein Haus draußen in den Bergen von Santa Monica, aber da kommt man nur ziemlich umständlich hin. Wenn ich in Hollywood sein muss, bleibe ich hier. Im ›Roosevelt‹.«
»Wir sind im ›Roosevelt‹?!« Ich bin geschockt und werde von Panik erfasst: Torkelte ich gestern Nacht wirklich besoffen durch die Lobby des ›Roosevelt Hotel‹? Wer bin ich? Marilyn Monroe?
Er lacht. »Ja. Erinnerst du dich nicht mehr, wie du unten in der Bar einen Schlummertrunk bestellen wolltest?« Ich schäme mich. Ich rufe Taylor Grayson an und benehme mich dann so ? Ein betrunkener Idiot, der sich in der Lobby des ›Roosevelt Hotel‹ in Hollywood zum Volltrottel macht. »Du erinnerst dich wohl auch nicht mehr daran, wie du mit meiner Pressesprecherin Belinda rumgemacht hast?«
Belinda? Die Frau mit dem Gesicht aus Nightmare Before Christmas ? Barmherziger Gott, ich habe doch nicht etwa –
»Nur ein Scherz«, sagt er grinsend.
Ich stehe auf. Sofort wird mir schwindlig.
»Ich muss los. Matty und Josh machen sich bestimmt tierisch Sorgen.« Ich sehe runter auf meine Unterwäsche. »Wo ist meine Hose?«
»Die ist im Vorzimmer. Ich habe sie heute Morgen reinigen lassen. Dein Hemd
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