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51 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 03 - Jagd durch die Prärie

51 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 03 - Jagd durch die Prärie

Titel: 51 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 03 - Jagd durch die Prärie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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zu klug. Sie hatten so leise geflüstert, daß man im Innern der Hütte kein Wort verstehen konnte. Jim schlich sich an die Tür und versuchte, sie zu öffnen.
    „Verdammt!“ murmelte er enttäuscht. „Sie ist ja von innen zugeriegelt.“
    „Ja“, brummte Sam erbost. „Erst war sie offen. Als ihr aber so sichtbar daherkamt, als ob ihr von dem Nigger zu Gevatter gebeten wäret, da schloß man natürlich schleunigst zu.“
    „So klopfen wir!“
    „Man wird sich hüten, aufzumachen.“
    „So treten wir die Tür ein.“
    „Wirklich? Wie klug! Eine Tür, die sich nach außen öffnet, nach innen einzutreten, zumal wenn sie aus so starkem und noch dazu doppeltem Holz besteht.“
    „So sprengen wir sie auf!“
    „Versuche es! Ich habe nichts dagegen, wenn du eine Kugel vor den Kopf haben willst.“
    „Meinst du etwa, daß der Nigger schießen wird?“
    „Warum soll er es nicht? Ich würde es ihm keineswegs übelnehmen.“
    „Er sollte es wagen!“
    „Pshaw! Er ist Besitzer des Hauses. Er kann sein Hausrecht in Anwendung bringen. Er braucht nur demjenigen zu öffnen, der ihm willkommen ist, kann jeden anderen abweisen und darf einen jeden, der gegen seinen Willen den Eingang erzwingen will, mit der Waffe abweisen.“
    „Ein Nigger! Wo denkst du hin!“
    „Er ist freigelassen, und die Hütte wurde ihm geschenkt. Er ist Eigentümer und hat dasselbe Recht wie ein Weißer, sein Eigentum zu verteidigen. Daran kannst du nun wohl nichts ändern.“
    „Der Teufel hole ihn und auch denjenigen, der ihn freigelassen hat!“
    „Hättet ihr die nötige Vorsicht angewandt, so wäre die Tür nicht verschlossen worden, und wir ständen jetzt drin und hätten unseren Fisch an der Angel.“
    „Ist er denn wirklich drin?“
    „Ja. Die beiden, die ich belauschte, sprachen davon.“
    „Wer war denn der andere Schwarze? Wohl ein Neger Monsieur Wilkins'?“
    „Prosit die Mahlzeit! Es war einer der Schwarzen, die wir gestern draußen im Wald bei der Bande des ‚Roten Burkers‘ belauschten.“
    „Was du sagst!“
    „Ich erkannte den Kerl, als er heraustrat sofort an den gestreiften Fetzen, die er auf dem Leib hat. Und selbst, wenn dies nicht der Fall gewesen wäre, so wüßte ich, woran ich bin. Er sprach mit Bommy von Burkers. Hätten sie gewußt, daß der dicke Sam da in dem Busch steckte, so hätten sie wohl ihre Mäuler gehalten.“
    Sie äußerten ihr Erstaunen darüber, daß der ursprüngliche Plan des ‚Roten Burkers‘ geändert worden war, aber auch ihre Freude, daß der gute Sam ihn doch erfahren hatte. Dieser meinte:
    „Wir dürfen uns aber beileibe nicht merken lassen, daß einer gelauscht hat, sonst machen sie uns einen Strich durch die Rechnung.“
    „Was aber tun wir jetzt, um in die Hütte zu kommen?“
    „Wir müssen eben versuchen, ob man uns einlassen wird.“
    „Werden sich hüten!“
    „Natürlich! Da es aber nichts anderes gibt, so müssen wir wenigstens diesen Strohhalm ergreifen.“
    „So klopfe einmal an.“
    Sam machte ein im höchsten Grad erstauntes Gesicht.
    „Ich?“ fragte er. „Seid ihr des Teufels?“
    „Nun, warum denn nicht?“
    „Wahrhaftig, ihr seid nicht die Jäger, für die ich euch gehalten habe. Fast könnte man glauben, ihr hättet euch nur Jim und Tim genannt, ohne es aber wirklich zu sein. Meint ihr etwa, daß mich die beiden Kerle, die sich in der Hütte befinden, auch so genau gesehen haben wie euch?“
    „Nein, gewiß nicht.“
    „Nun, so werde ich es ihnen auch nicht auf die Nase binden, daß ich da bin. Das wäre doch die allergrößte Dummheit, die sich nur denken läßt. Ihr klopft selbst an, und wenn die Verhandlung zu keinem Ziel führt, so geht ihr wieder so offen fort, wie ihr gekommen seid, so, daß man euch von innen sehen kann. Ich vermute, daß man euch dann nachfolgen wird, um zu sehen, ob ihr euch wirklich entfernt. In diesem Fall husche ich rasch in die Hütte und bin dann Herr des Hauses. Ihr lauft so weit fort, daß man annehmen muß, ihr hättet euch in das Unvermeidliche gefügt, und dann kommt ihr heimlich in das Gesträuch zurück, in dem ihr vorhin gesteckt habt. Ihr werdet wohl so klug sein, zu bemerken, wo ich mich befinde, und wie es mit mir steht. Das übrige ist dann eure Sache. Auf alle Fälle aber könnt ihr von eurem Versteck aus mit euren Kugeln die Hütte erreichen und diesem Walker, auf den wir es abgesehen haben, einige Lot Blei geben, falls er es wagt, herauszutreten, oder gar sich auf und davon machen will.“
    Jim nickte

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