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51 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 03 - Jagd durch die Prärie

51 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 03 - Jagd durch die Prärie

Titel: 51 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 03 - Jagd durch die Prärie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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erzählen.“ – – –
    Sam war, nachdem er sich von dem Pflanzer und dessen Tochter verabschiedet hatte, wieder zu Jim und Tim zurückgekehrt. Der erstere hatte vorwurfsvoll gebrummt:
    „Wo steckst du denn? Wir warten bereits zwei volle Ewigkeiten. Hattest dich wohl in die Kleine vergafft, mit der du da drüben sprachst?“
    „Ja. Es ist sehr rasch gegangen. Sehen, Lieben, Geständnis, Verlobung alles ist vorbei. Sie zieht als meine Squaw mit nach dem Westen und wird meine Bärin sein.“
    „O weh! Das wird junge Bären die schwere Menge geben. Da kann der Alte fleißig für Wildbret und Himbeeren sorgen.“
    „Das wird er gern und fleißig tun. Ihr aber könnt zusehen und euch die Mäuler putzen. Kriegen tut ihr nichts davon. Ich habe den Herrn der Plantage aufmerksam gemacht auf heute abend. Wir kehren nachher zu ihm zurück, um Kriegsrat zu halten. Jetzt aber suchen wir zunächst unseren guten Monsieur Walker auf. Kommt!“
    Sie setzten ihren Weg ganz in der früheren Reihenfolge fort. Sam voran.
    Er war ein ausgezeichneter Pfadfinder. Nach weit über zwei Stunden bestimmte er, selbst auf dem offenen Weg, ganz genau die Spuren, welche der Gesuchte zurückgelassen hatte. So gelangten sie aus dem Garten hinaus und an die Zuckerpflanzung welche der Weg in zwei Hälften zerschnitt.
    Weit draußen dehnte sich am Horizont der Wald, einzelnes Buschwerk weiter hereinsendend. Dort erblickten die drei die Hütte Bommys.
    Sam blieb halten und musterte das Terrain. Nachdem er einige Male den Kopf nachdenklich hin und her gewiegt hatte, sagte er:
    „Das ist ohne Zweifel die Hütte des Niggers, und dieser Weg führt schnurgerade auf sie zu. Wenn wir ihn gehen, so wird man uns ganz gewiß schon von weitem sehen, und dann ist Walker für uns verloren. Wir müssen uns also anschleichen. Das geschieht am besten, wenn wir um die Zuckerplantage herumgehen. Sie wird vom Gebüsch eingezäunt, und wenn wir uns in dem letzteren halten, wird man uns nicht bemerken. Kommt!“
    Sie folgten seiner Ansicht ohne Widerrede und befanden sich nach wenig über einer Viertelstunde in einem dichten Buschrand versteckt, von welchem aus man die hintere Seite der Hütte genau überblicken und auch mit einer Gewehrkugel erreichen konnte. Sie lag in einer Entfernung von vielleicht achtzig Schritten. Der Zwischenraum war mit einigen auch sehr dichten Büschen und Gesträuchgruppen besetzt.
    „Jetzt bleibt ihr hier“, sagte Sam. „Ich schleiche mich weiter vor und suche die Sträucher zu erreichen, welche der Tür gegenüberstehen. Seht ihr mich in Gefahr, so sendet ihr mir eure Kugeln zu Hilfe.“
    „Ist es nicht besser, wir gehen sofort hinein?“ fragte Jim ungeduldig.
    „Nein, Alter. Erst will ich wissen, woran ich bin. Das scheinbar Unnötige ist sehr oft am allernötigsten, und nicht der kürzeste Weg ist stets der beste. Warten führt manchmal am schnellsten zum Ziel.“
    Er kroch aus seinem Versteck heraus und auf dem Boden weiter bis hinter den nächsten Busch. So kroch er von Strauch zu Strauch, bis er das Gebüsch erreichte, welches sich höchstens sechs Schritt weit von der Tür befand. Es bestand aus strauchartigem Flieder, von wildem Wein durchzogen, und bildete, wenn man sich erst einmal hineingearbeitet hatte, selbst bei hellem Tag ein genügendes Versteck. Sam befand sich trotz seines Körperumfanges sehr bald im Innern des Strauchgewirres, und er wußte sich da so schlau einzurichten und mit Zweigen zu maskieren, daß es des Auges eines geübten Westmannes bedurft hätte, ihn zu entdecken.
    Die Hütte war aus sogenannten Loggs, aus starken, massiven Holzklötzen errichtet; auch das Dach bestand aus starken Stämmen. An jeder der vier Seiten befand sich eine kleine hineingehauene Öffnung als Fenster. Die Tür führte, wie dies häufig vorkommt, auf der hinteren Seite in das Innere. Sie war nicht nach innen, sondern nach außen zu öffnen, wie auch die Läden, und bestand aus starken, doppelt übereinandergelegten Brettern.
    Das betrachtete sich Sam sehr genau.
    „Hm!“ brummte er für sich hin. „Gut, daß Tür und Fenster nach außen aufgehen. So kann man sie verrammeln, so daß die Insassen gefangen sind wie die Wassermaus im Uferloch. Ich werde –“
    Er hielt inne. Es gab Besseres zu tun, als den eigenen Gedanken Audienz zu geben. Die Tür wurde aufgestoßen. Ein Neger trat heraus und schritt, sich vorsichtig und höchst aufmerksam nach allen Seiten umblickend, um die Hütte. Als er von der anderen Seite zur Tür

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