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51 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 03 - Jagd durch die Prärie

51 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 03 - Jagd durch die Prärie

Titel: 51 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 03 - Jagd durch die Prärie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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Nachricht gegeben, um von uns nicht aufgehalten zu werden und dort schnell eintreffen zu können. Verstanden, Dicker?“
    „Sehr wohl. Aber gerade weil der ‚Fürst‘ hin ist und die ‚Starke Hand‘ mit ihm, will auch ich hin. Ich will diese beiden berühmten Männer unbedingt kennenlernen. Verstanden, Langer?“
    „Ja, und du hast allemal recht. Meint ihr aber nicht, daß es jetzt besser wäre, noch eine Stunde zu schlafen? Unsere Pferde sind klüger als wir, sie liegen im Gras und ruhen sich aus, wir aber sitzen hier und plaudern, als ob morgen ein Feiertag sei. Macht die Augen zu und schwatzt nach innen hinein. Das ist das Beste, was ich euch raten kann.“
    Die anderen stimmten bei. Die Wache trat an, und bald lagen außer ihr alle im erquickenden Schlafe. – – –
    Mit Tagesanbruch war die Gesellschaft bereits wieder munter. Für die Frauen wurden die Sitze auf den Pferden möglichst bequem hergerichtet; der Morgenimbiß war bald vorüber, und da die Toilette im Westen keine lange Zeit in Anspruch nimmt, so war die Sonne noch nicht am östlichen Horizont emporgestiegen, als die kleine Kavalkade sich auch schon in Bewegung setzte, gerade auf Nordwest zu, wie es auf dem Zettel gestanden hatte.
    Sam ritt voran, an seiner Seite natürlich die Jugendgeliebte. Diese beiden hatten sich sehr viel zu fragen und zu beantworten. Aber trotzdem entging während des Rittes den scharfen, klugen Äuglein Sams nicht das Geringste, was Interesse hätte haben können. Je länger, desto mehr schüttelte er mit dem Kopf. Er begann, während die anderen geradeaus ritten, im Galopp Abstecher nach rechts und links zu machen, und sagte, als er von einem derselben wieder resultatlos zurückkehrte:
    „Ich glaubte, die Wagenspur zu finden, aber vergeblich. Hätte uns der ‚Fürst‘ nicht seine Weisung gegeben, so ständen wir wie die Ochsen vor dem Berg und kämen niemals hinauf.“
    „Wenn nur diese Weisung auch zutreffend ist“, brummte Jim, der auch verdrießlich geworden war.
    Auch er hatte nach der Fährte gesucht, ohne nur das Geringste zu entdecken. Darum fügte er hinzu:
    „Ich denke, sie sind in einer ganz anderen Richtung davongefahren.“
    „Der ‚Fürst‘ lügt nicht, ich vertraue ihm.“
    So ging es weiter und weiter. Sam hielt die Augen immer am Boden. Wohl zwei Stunden lang war man geritten, da hielt er plötzlich an und fragte, vor sich hindeutend:
    „Jim, siehst du etwas?“
    „Nein, nichts als Gras.“
    „Aber im Gras?“
    „Nichts, gar nichts.“
    „Hm! Wenn ich mich nicht ganz irre, so habe ich die Fährte gefunden.“
    „Möchte wissen, wie und wo. Ich habe doch auch Augen!“ brummte Tim.
    „So gebrauche sie richtig! Blicke einmal rück- und vorwärts! Siehst du denn gar nichts auf dem Gras?“
    „Dürre Halme! Soll das deine Fährte sein?“
    „Natürlich. Diese Halme sind ausgerauft worden, in regelmäßigen, engen Linien, nicht ganz vier Meter breit. Sie liegen obenauf, in ganz schnurgerader Richtung. Wenn mich nicht alles täuscht, so sind sie mit einem Ding ausgerauft worden, das die größte Ähnlichkeit mit einem Rechen, einer Harke hat. Diese Harke hat etwas mehr Breite als der Wagen gehabt. Über diese Breite hinaus findest du nicht einen einzigen Halm ausgerauft.“
    „Sapperment! Du hast recht, Dicker!“ gab Jim zu, und sein Bruder stimmte bei.
    „Diese Kerle haben an jedem Wagen so ein harkenähnliches Werkzeug gehabt“, fuhr Sam fort. „Das müssen doch Sie wissen, Herr Förster.“
    „Das weiß ich freilich. Sie haben sich diese eisernen Harken in Santa Fé machen lassen. Jetzt denke ich erst daran. Ich bin eben kein Präriejäger.“
    „Nicht wahr, diese Harken wurden hinten an die Wagen gehängt und von denselben nachgeschleift, damit sie das von den Rädern und Hufen niedergedrückte Gras wieder aufrichten sollten?“
    „So ist es. Der ‚Rote Burkers‘ sagte, es sei wegen der Indianer, damit diese unsere Spur nicht entdecken sollten.“
    „Dieser Kerl hat die Weißen mehr gefürchtet als die Roten. Er ist gleich in Santa Fé bereits darauf ausgegangen, Sie zu belügen. Na, jetzt haben wir also glücklich die Spur. Der Zettel hat uns nicht betrogen. Nun frisch drauflos!“
    Es war, als ob die Pferde von der munteren Stimmung ihrer Herren angesteckt würden, so wacker griffen sie aus. Die Prärie begann sich mit Buschwerk zu schmücken. Das Terrain hob sich höher und höher. Einzelne Bäume zeigten sich. Zur Seite lag eine ziemlich bedeutende Höhe. Sam ritt

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