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51 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 03 - Jagd durch die Prärie

51 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 03 - Jagd durch die Prärie

Titel: 51 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 03 - Jagd durch die Prärie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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Wir binden hier oben die Pferde an und steigen hinab. Die Damen brauchen wir nicht, sie mögen oben bleiben, beschützt von ihren beiden Herren. Jim, Tim und ich, wir drei sind einstweilen genug.“
    „Warum soll ich nicht mit?“ fragte der Förster.
    „Weil ich Ihnen nicht traue.“
    „Oho!“
    „Ja, freilich! Ich will Sie nicht beleidigen, aber Sie sind zuwenig Präriejäger, als daß ich meinen sollte, Sie könnten sich unbemerkt hinunterpirschen. Wir müssen vorsichtig sein. Ist es soweit, so werde ich dreimal scharf pfeifen. Dann kommen Sie mit den Damen hinab. Die Pferde holen wir später.“
    Rothe machte noch einige Einwendungen, die aber nicht beachtet wurden.
    „Wir wissen ja gar nicht, ob sich nicht einer der Burschen hier in der Nähe herumdrückt“, meinte Sam. „Darum können wir die Damen unmöglich hier allein lassen. Sie und Ihr Sohn sind die natürlichen Beschützer derselben. Folglich bleiben Sie bei ihnen.“
    „Wenn Ihnen aber da unten etwas geschieht? Wie leicht können Sie erschossen werden.“
    „So hören Sie die Schüsse und kommen hinunter, um uns wieder lebendig zu machen! Glauben Sie ja nicht, daß ich meine Nase ganz ruhig hinhalte, wenn irgend jemand mich mit dem Gewehrlauf daran kitzeln will. So schnell wird Sam Barth nicht erschossen. Er ist zwar nur aus Herlasgrün, aber Milchreis hat er nicht im Kopf. Basta und abgemacht! Vorwärts, ihr beiden!“
    Sam schlich sich mit Jim und Tim fort.
    Sie waren noch nicht weit gekommen, so befanden sie sich an einer Stelle, an der sie den vorderen Teil des Tales erblicken konnten. Da standen die Wagen. Die Zugochsen weideten im Gras, und hüben am Rand, in der Nähe der Wagen, saß ein Mann an einem Feuer, über dem er ein großes Stück Fleisch an einem Ast briet.
    „Seht ihr das Männchen?“ fragte Sam. „Ein alter, guter Kerl! Ich hätte doch nicht gedacht, daß er so viel auf uns hält!“
    „Auf uns hält? Wieso?“ fragte Jim erstaunt.
    „Dummkopf! Siehst du denn nicht, wie liebevoll er für uns sorgt? Macht uns der Prachtkerl da unser Frühstück fertig! Es geht doch nichts über einen guten Freund, auf den man sich verlassen kann! Horcht! Er hat gepfiffen!“
    „Ja. Das wird dem anderen gelten.“
    „Natürlich, alter Schlaukopf. Oder meinst du etwa uns? Schaut, da kommt sein Kamerad. Ihm ist zum Frühstücke gepfiffen worden. Machen wir, daß wir hinunterkommen und unsere Portion auch erhalten, sonst essen sie uns dieselbe weg.“
    Sam stieg weiter hinab, und die Brüder folgten ihm. Das war gar nicht schwer. Sie hatten Gras und weiches Moos unter den Füßen, wodurch ihre Schritte ganz unhörbar wurden. Deckung fanden sie durch die Sträucher, und die drei Jäger kamen in aller Gemütlichkeit bis in die Nähe der Stelle, an der sich die beiden Bushwhackers befanden.
    Hinter einem dichten Buschwerk verborgen, nicht weiter als fünf oder sechs Schritt von den zwei Männern entfernt, konnten sie deren Worte ganz gut hören.
    „Setz dich!“ sagte der eine zum anderen. „Ich denke, das Fleisch wird gar sein. Sind wir fertig mit dem Essen, so halte ich Wache.“
    „Dieses Wachehalten ist einfach ein Unsinn“, meinte der andere, indem er sich verdrießlich niedersetzte. „Ich wette, daß hier in einem Umkreis von vielen Meilen sich kein Mensch befindet.“
    „Bin ganz deiner Meinung, obgleich du von einem gar so großen Umkreis doch nicht reden darfst. Ich denke, daß diese Förstersleute sich noch hier irgendwo in der Nähe aufhalten werden.“
    „Da wären sie dumm. Sie müssen trachten, an einen Ort zu kommen, wo es Menschen gibt.“
    „Den wissen sie nicht.“
    „Ja, dieses Volk ist verteufelt dumm. Ich habe noch niemals einen Deutschen gefunden, der ein gesundes Gehirn im Kopf hat. Da, schneide dir ab! Ist das Fleisch weich?“
    „Ja. Ich möchte wissen, was diese Leute heute speisen werden.“
    „Das ist mir sehr gleichgültig. Der alte Rothe mag sich etwas schießen. Ich denke nur, er wird nicht viel treffen. Das will ein Förster sein! Läuft da mit seinem Jungen und zwei Weibern in der Prärie herum, ohne sie zu kennen! Es war überaus lustig, wie froh er in Santa Fé war, uns kennenzulernen. Er freute sich königlich, Kameraden zu finden, mit denen er nach Kalifornien konnte. Na, ich denke, daß er uns jetzt kennengelernt hat!“
    „Es ärgert mich nur das eine, daß die beiden Frauenzimmer so alt waren.“
    Der andere sagte:
    „Was das betrifft, so war die eine gar nicht so übel. Ich kann mich jetzt

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