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51 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 03 - Jagd durch die Prärie

51 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 03 - Jagd durch die Prärie

Titel: 51 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 03 - Jagd durch die Prärie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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meinen Sie?“
    Diese Frage war an Rothe gerichtet. Dieser antwortete:
    „Ich bin nicht blutgierig. Ich will nur mein Eigentum wiederhaben. Übrigens sehe ich, daß diese Kerle verwundet sind. Sie sind bestraft genug.“
    „So wollen Sie sie laufenlassen?“
    „Ja.“
    „Nach den Gesetzen der Savanne haben sie den Tod verdient. Da Sie es aber so wollen, werden wir sie laufenlassen. Etwas aber müssen wir ihnen doch zum Andenken geben. Wir zählen einem jeden fünfundzwanzig gute Hiebe auf. Das wird ungemein zur Heilung ihrer Schußwunden beitragen. Vielleicht bin ich aber bereit, ihnen diese Hiebe zu erlassen, wenn sie mir eine Frage der Wahrheit nach beantworten: Wer hat das Geld, das ihr diesen Leuten abgenommen habt?“
    „Wir wissen von keinem Geld.“
    „Oho! Es hat sich da im Wagen befunden.“
    „So hat es der ‚Rote Burkers‘. Er hat den Wagen durchsucht, nicht wir.“
    „Gut, so sollt ihr eure fünfundzwanzig bekommen. Hättet ihr ein Geständnis abgelegt, so wäre euch diese Strafe erlassen worden.“
    „Was man nicht weiß, das kann man nicht gestehen!“
    „Schon gut!“
    Sam ging, um nach einer Hacke zu suchen. Mittlerweile flüsterte der eine der beiden Gefangenen dem anderen zu:
    „Wäre es nicht besser, ihm alles zu sagen?“
    „Unsinn! Wir kommen sonst um das Geld.“
    „Aber wir erhalten die Hiebe.“
    „Nein. Er droht uns nur. Töten will er uns nicht, er wird uns also hierlassen müssen. Wir behalten das Geld, das wir später sehr nötig haben werden. Diesen verdammten Kerl hat der Teufel herbeigeführt. Er hat den Förster getroffen und unsere Fährte gefunden. Dem ersteren wäre es niemals geglückt, sie aufzuspüren. Donnerwetter! Was will er denn mit der Hacke?“
    Als er sie in einem der Wagen gefunden, gab er sie dem Förster und sagte:
    „Hier! Graben Sie also einmal da vorn am ersten Wagen unter dem linken Hinterrad nach. Da wird sich das Gesuchte wohl finden.“
    Darauf kehrte er zu den Gefangenen zurück und beobachtete mit innerlicher Freude die Bestürzung, die sie zeigten, als der Förster nachzugraben begann.
    „Ihr macht ja Gesichter, als ob euch die Pflaumenbäume verhagelt seien!“ sagte er. „Nicht wahr, wir wissen sehr genau, wo das Geld zu finden ist?“
    „Der Teufel hole euch!“
    „Pshaw! Mit dem habe ich nichts zu schaffen. Er wird sich an euch halten müssen.“
    Die Familie des Försters stand mit bei dem Wagen, Jim und Tim waren auch dort. Nach einiger Zeit stieß Rothe einen Freudenschrei aus. Er förderte eine Pferdedecke zutage, in die ein großer Lederbeutel eingewickelt war.
    „Bringt das Ding einmal her!“ sagte Sam. „Wir wollen sehen, was drinnen steckt.“
    Der Beutel wurde geöffnet. Er war voller Geld. Die Summe betrug über neuntausend Dollar.
    „Habe es mir gedacht!“ lachte der Dicke. „Dieser ‚Rote Burkers‘ ist so freundlich gewesen, auch sein eigenes Geld mit hineinzustecken. Na, das sind die Zinsen, die er bezahlt. Master Rothe, da sind Sie also wieder zu Ihrem Geld gekommen. Stecken Sie es ein, und nehmen Sie es in Zukunft besser in acht!“
    Weder der Förster noch Auguste wollten von dem Überschuß etwas haben. Sie verlangten, daß die drei Jäger sich darein teilen sollten. Diese aber gingen nicht darauf ein.
    Jetzt wurde Beratung gehalten, was mit den Gefangenen, den Wagen und deren Inhalte gemacht werden solle. Man stellte es Sam anheim, darüber zu bestimmen, und dieser sagte:
    „Wir nehmen mit, was wir mit uns führen können, ohne daß wir unsere Pferde überlasten. Alles andere verbrennen wir, auch die Wagen mit. Diesen Spitzbuben soll nichts zugute kommen.“
    „Können wir denn die Wagen nicht mit uns nehmen?“ fragte die Försterin.
    „Nein, das ist unmöglich.“
    „So komme ich ja um alles, um meine schönen Betten, meine Wäsche –“
    „Weinen Sie nur deshalb nicht. Mit uns schleppen können wir die Sachen nicht. Ich werde dafür sorgen, daß Sie für diesen Verlust Ersatz finden. Wir verlassen diesen Ort zu Pferd. Die Wagen können wir unmöglich gebrauchen. Sie hindern uns.“
    Die Frau mußte sich darein ergeben. Der eine Wagen enthielt verschiedene Kleidungsstücke, Munition und Proviant. Es wurde alles, was mitgenommen werden konnte, zusammengepackt. Mittels einiger Betten wurden für die Frauen zwei weiche Sattelsitze hergerichtet. Dann wurden die Wagen zusammengeschoben und in Brand gesteckt. Die Gefangenen sahen mit Zähneknirschen zu. Sie konnten nichts ändern, nahmen sich aber vor, sich

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