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51 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 03 - Jagd durch die Prärie

51 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 03 - Jagd durch die Prärie

Titel: 51 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 03 - Jagd durch die Prärie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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ist es.“
    „Hölle und Teufel! Irrst du nicht?“
    „Nein. Ich habe ihn gestern genau gesehen, als er Omram niederschlug.“
    Diese Kunde brachte die Wirkung hervor, daß die Beni Suef alle zu den Waffen griffen.
    „Laßt die Waffen in Ruhe!“ sagte jedoch Steinbach. „Es nützt euch nichts.“
    Die Beni Suef zählten wohl ebensoviel wie die Beni Sallah.
    „Uns nichts nützen?“ fragte der Anführer höhnisch. „Wir werden euch gleich zeigen, wem es nützt und wem es schadet, uns oder euch!“
    Mit diesen Worten erhob er den scharfen, spitzen Dscherid zum Wurf.
    „Halt!“ rief da Steinbach, indem er gebieterisch den Arm erhob. „Kein unnützes Blutvergießen! Wir haben euer Dorf besetzt. Alle eure Einwohner sind unsere Gefangenen. Wenn Blut fließt, so werden von ihnen so viele büßen müssen, wie ihr jetzt von den Unsrigen verwundet!“
    „Allah! Gefangen sind sie?“
    „Alle, auch der alte Scheik. Übrigens dürft ihr nicht meinen, daß wir so schwach sind wie ihr. Blickt euch um, rechts und links und auch hinter euch!“
    Die Suef hatten bisher ihr Augenmerk nur geradeaus gerichtet. Darum war ihnen entgangen, was auf den andern Seiten geschehen war. Die Scharen Hilals und Normanns hatten sich mit derjenigen Tariks vereinigt und kamen nun im Galopp herangesprengt, die Beni Suef von allen Seiten einschließend. Ehe diese sich von ihrem Schreck erholt hatten, waren sie von allen Seiten umzingelt, und die Beni Sallah rückten augenblicklich so eng zusammen, daß sie mit ihren Kugeln in den Haufen der Feinde schießen konnten.
    „Seht ihr nun, daß jeder Widerstand vergeblich ist?“ fragte Steinbach. „Ich hoffe, daß ihr das tut, was zu eurem Frieden dient! Ihr haltet in der Mitte. Wenn jeder von uns nur eine Kugel sendet, seid ihr alle tot.“
    Die Beni Suef schoben ihre Pferde enger aneinander und berieten sich. Es war ihren Blicken anzusehen, in welcher Wut sie sich befanden. Nach einer Weile schienen sie einig geworden zu sein. Derjenige, der bisher gesprochen hatte, nahm wieder das Wort und fragte:
    „Du hast das Dorf bereits erobert?“
    „Ja.“
    „Und alle Bewohner gefangengenommen?“
    „Alle.“
    „Welche Bedingungen stellst du uns, wenn wir uns ohne Kampf ergeben?“
    „Wir schenken euch das Leben.“
    „Weiter nichts? Was wird mit unserm Eigentum?“
    „Darüber wird noch beraten. Übrigens wollen wir nicht, daß ihr verhungern sollt.“
    „Diese Bedingung ist hart.“
    „Der alte Scheik hat sie auch angenommen. Er hat mit allen seinen Leuten den Tod verdient, denn er hatte den Entschluß gefaßt, Ergebung zu heucheln, uns aber dann im Schlaf zu ermorden. Es wird auf euer Verhalten ankommen, ob wir uns dafür rächen oder nicht.“
    „Ich kann es nicht auf mich nehmen, uns zu ergeben. Ich bin nur einstweilen Anführer. Hole den alten Scheik herbei. Was er uns sagt, das werden wir tun!“
    Da gab Hilal Steinbach einen Wink, kam rasch herbeigeritten und sagte:
    „Willst du das wirklich tun?“
    „Ja, und zwar magst du selbst den Alten herbeiholen.“
    „Wozu? Warum diese lange Verhandlung? Hätten die Suef mit uns verhandelt, wenn sie Sieger geworden wären?“
    „Vielleicht doch. Wenigstens können wir das Gegenteil nicht behaupten, da sie uns eben glücklicherweise nicht besiegt haben.“
    „Dennoch brauchen wir nicht so übermäßig langmütig zu sein. Soll das, was sie tun, von einem abhängig sein, der unser Gefangener ist? Sind wir nicht achthundert gegen kaum mehr als zweihundert?“
    „Aber wenn es zum Kampf kommt, werden sie sich wehren und mehrere von uns töten und viele verwunden. Warum soll Blut vergossen werden, wenn es nicht unumgänglich nötig ist!“
    „Du magst recht haben, aber diese Hunde verdienen keine Schonung.“
    „Ich schone uns, indem ich sie schone. Reite du selbst in das Lager und hole den Alten!“
    „Gut! Aber wehe ihm, wenn er es wagt, ein Wort zu sagen, das mir nicht gefällt. Ich stoße ihm den Dolch in das Herz, daß seine Seele in die Hölle fährt!“
    Hilal ritt fort. Die beiden Parteien beobachteten einander unterdessen mit finsteren Blicken.
    Es dauerte nicht lange, so kehrte Hilal zurück. Er ritt, der Alte aber mußte neben ihm herlaufen. Bei Steinbach angekommen, stieg Hilal ab, ergriff den Scheik, der natürlich noch gefesselt war, beim Kragen und sagte zu ihm:
    „Diese tapferen Krieger wollen wissen, ob sie sich ergeben sollen oder nicht! Teile ihnen mit, was du für das beste für dich hältst!“
    Dabei zog er seinen

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