Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
51 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 03 - Jagd durch die Prärie

51 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 03 - Jagd durch die Prärie

Titel: 51 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 03 - Jagd durch die Prärie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
Vom Netzwerk:
Vizekönigs.“
    „Ich war es bereits und werde es sein und bleiben. Hat er nicht dich zu uns gesandt? Hat er uns nicht durch dich die neuen Gewehre geschickt, durch die wir siegten, und Munition und viele andere Geschenke? Sprachst du nicht davon, daß wir einen Vertrag mit ihm machen sollten?“
    „Ja, er wünscht es.“
    „Einen geschriebenen Vertrag auf Pergament?“
    „Nein. Ihr seid Männer und redet keine Unwahrheit. Euer Wort gilt, ganz gleich, ob es geschrieben oder gesprochen ist.“
    „Du hast recht, sage dem Vizekönig also, daß er uns als seine Freunde betrachten solle. Wenn er uns braucht, soll er es uns sagen, und wir werden tun, was er wünscht.“
    „Ich werde es ihm mitteilen.“
    „Und ihm auch alles erzählen, was bei uns geschehen ist?“
    „Alles. Ich werde ihm sogar noch mehr erzählen müssen, als du selbst jetzt weißt.“
    „Was wäre das?“
    „Daß Falehd tot ist.“
    „Ah! Er ist gestorben. Hat er mitgekämpft?“
    „Nicht mit den Beni Suef, sondern auf eigene Faust. Er ist in das Lager gegangen und in die Ruine eingedrungen.“
    „O Allah. Was ist da geschehen? Hat er einen Mord, eine Untat begangen?“
    „Er wollte es, aber es ist ihm nicht gelungen.“
    Steinbach erzählte, was geschehen war, und beruhigte dadurch das Gemüt Tariks, dem es bereits angst um die Königin geworden war.
    Ersterer wollte hieran noch Erläuterungen knüpfen, aber Tarik wurde geholt. Es sollte über die Beute ein Beschluß gefaßt werden, wozu die bedeutenderen Krieger zur Beratung zusammentraten.
    Natürlich wurde auch Steinbach aufgefordert, daran teilzunehmen; er schlug es aber ab. Die Beuteangelegenheit war ihm zu unerquicklich, und überdies trieb ihn sein Herz, sich von Nena über Gökala erzählen zu lassen. Er rief also diesen zu sich und ging mit ihm ein Stück fort, wo es kein Geräusch gab – unter den Palmen hin bis fast an den Rand der Dattelpflanzung, wohin der Jubel der Sieger nicht zu dringen vermochte. Schon hatte er dem Inder eine Frage vorgelegt; da blieb dieser stehen, zeigte anstatt der Antwort zwischen den Bäumen hinaus in die Wüste gegen Norden und sagte:
    „Dort kommt ein Reiter! Wer ist das?“
    Steinbachs Auge folgte der angegebenen Richtung. Wirklich, dort kam er heran, und zwar so schnell, wie sein Kamel zu laufen vermochte. War das ein flüchtiger Beni Suef?
    „Komm schnell!“ sagte er und eilte unter den Bäumen weiter bis zu der Stelle, an der der Reiter die Palmen erreichen mußte. Dort stellten sich beide hinter die Stämme und warteten.
    Der Reiter kam mit Windeseile näher. Steinbach erkannte bereits das Gesicht – der Mann war ein alter Beni Sallah; Steinbach wußte das ganz genau. Er hatte ihn ja mehrere Male gesehen. Eine bange Ahnung bemächtigte sich seiner. Es war ein Eilbote. Einen solchen sendet man nur, wenn etwas Wichtiges geschehen ist. War es etwas Gutes oder Böses?!
    Steinbach trat unter den Palmen hervor und ging dem Boten schnellen Schrittes entgegen. Da erkannte ihn dieser und rief schon von weitem:
    „Allah sei Dank! Du bist es! Ich fand niemand, mich zu erkundigen. Ich wußte nicht, ob es euch gelungen sei, das Lager zu erobern.“
    „Wir haben gesiegt.“
    „Ist viel Blut geflossen?“
    „Kein Tropfen.“
    „Effendi, du tust Wunder über Wunder! Tue aber nun noch eins in der Sache, wegen der ich zu dir gesandt werde.“
    „Ist es eine gute?“
    „Eine sehr schlimme.“
    „O weh! Erzähle!“
    „Gleich! Laß mich nur vorher absteigen! Mein Tier hat nicht einen Augenblick ruhen dürfen, und mein Leib ist wie Wasser, das keinen Halt hat.“
    Auf sein Zeichen legte sich das Kamel nieder, und er stieg ab.
    „Wollen wir nicht in das Lager gehen“, sagte er, „wo ich meine Botschaft verkünden kann?“
    „Sage sie erst mir allein. Wenn es wirklich etwas Schlimmes ist, so ist es vielleicht möglich, daß es Personen gibt, die wir es besser gar nicht wissen lassen.“
    „Ganz, wie du willst. Die Königin ist fort!“
    „Was? Wie?“ rief Steinbach erschrocken.
    „Und Hiluja!“
    „Höre ich recht?“
    „Und Zykyma!“
    „Wohin?“
    „Wir wissen es nicht.“
    „Ihr müßt es doch wissen! Sind sie denn vielleicht unfreiwillig fort?“
    „Ja, freilich.“
    „Also geraubt! Von wem?“
    „Von dem Grafen, dem Pascha und dem Suef.“
    „Mein Gott! Wie ist das geschehen? Erzähle, erzähle!“
    Der Mann erzählte den Vorgang wie er ihn kannte. Steinbach hörte zu, erstaunt, erzürnt, sogar ergrimmt über die Sorglosigkeit

Weitere Kostenlose Bücher