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51 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 03 - Jagd durch die Prärie

51 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 03 - Jagd durch die Prärie

Titel: 51 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 03 - Jagd durch die Prärie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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Pferd kann da ohne Wasser durch das Sandmeer kommen. Die Fuchsstute wird bald ermattet sein und Said auch. Beide liegen nun wohl verschmachtet im Sand und werden von den Geiern und Schakalen gefressen.“
    „O Allah!“ erschallte es ringsum.
    „Ja, so ist es, und daran ist euer Aberglaube allein schuld. Warum seid ihr dem wackeren Arabadschi nicht nachgeritten? Jetzt wird es wohl zu spät sein. Wie viele Eilkamele sind noch hier, die frisch und unermattet sind?“
    „Drei, die der Königin gehören. Außerdem haben wir noch mehrere treffliche Tiere, die sich unter der Beute befanden, ohne vorgestern von euch mitgenommen worden zu sein.“
    „Sattelt die drei ersteren und tut so viele Wasserschläuche darauf, als sie außer dem Reiter zu tragen vermögen. Ich und Normann Effendi werden sogleich aufbrechen, um Said vielleicht noch retten zu können. So viele gute Kamele noch da sind, so viele Krieger mögen uns dann schleunigst folgen, wohl bewaffnet natürlich, denn es ist möglich, daß es einen Kampf geben wird.“
    „Ich reite mit!“ sagte der Scheik, indem er sich jetzt erst vom Boden erhob.
    „Bedenke, daß du alt bist. Hilal und Tarik sind jung. Sie werden dir deine Töchter zurückbringen. Du aber sollst hier bleiben, um das Lager besser zu bewachen, als du es bisher getan hast!“
    Steinbach machte sich mit den Händen Platz und ging mit Normann von dannen, hinunter, wo sich die drei erwähnten Kamele befanden. Hinter ihnen klang die streitende Stimme des Scheiks, der nun plötzlich eine große Tatkraft zeigte und durchaus dabeisein wollte, wo es galt, seine Töchter zu retten.
    „Der Alte wäre uns nur hinderlich“, sagte Normann.
    „Mag er machen, was er will. Ich habe keine Zeit, mich zu streiten und in Verhandlungen einzulassen. Mir ist es um den braven Arabadschi zu tun.“
    „Ob wir den armen Teufel finden werden?“
    „Vielleicht ist es schon zu spät für ihn.“
    „Es fragt sich, ob er Spuren zurückgelassen hat.“
    „Jedenfalls.“
    „Aber es sind ja seitdem über vierundzwanzig Stunden vergangen.“
    „Doch es war Todesluft, das heißt völlige Windstille über der Wüste. Wenn wir auch keine regelrechte Spur finden, so hoffe ich doch, gewisse Anzeichen zu sehen, aus denen ich auf den Weg, den er zurückgelegt hat, schließen kann. Treiben wir die Kerle an, sich mit dem Satteln möglichst zu beeilen. Vorwärts!“
    Steinbach pflegte das, was er einmal in die Hand nahm, auch am rechten Fleck anzufassen. Schon seine hohe Gestalt und seine gebieterische Stimme, die keinen Widerspruch zu dulden schien, wirkten mehr als die Befehle aller anderen. In fünf Minuten schon standen die drei Kamele gesattelt bereit. Hilal kam herbei, und auch Nena, der Inder, sprang herzu.
    „Was willst du?“ fragte Steinbach den letzteren.
    „Mitreiten.“
    „Das geht nicht.“
    „Warum sollte ich zurückbleiben?“
    „Wir haben kein Kamel für dich.“
    „Du hast doch drei.“
    „Das dritte ist für den Arabadschi, falls wir ihn finden.“
    „Dann ist es auch noch Zeit, daß ich zurückbleibe. Ich gehöre zu dir, Effendi.“
    „Hm, du magst nicht so ganz unrecht haben. Steige also mit auf. Sage mir, Hilal, wann ihr aufbrechen werdet?“
    „In einer Stunde schon.“
    „Wie viele?“
    „Vierzig. Die zehn Beni Sallah, die uns bisher begleitet haben, und dreißig Beni Abbas. Der Scheik bleibt hier.“
    „Das ist gut, und ich denke, daß vierzig genügen werden. Da wir vier Tage kein Wasser finden werden, so müßt ihr euch mit genügendem Vorrat versehen. Vergeßt das nicht. Werdet ihr aber auch unsere Spuren finden?“
    „Meinst du, daß wir blind sind, Effendi?“
    „Nein, aber man weiß nicht, was passieren kann. Gebt mir einen langen Strick und ein Schaffell!“
    Beides wurde gebracht. Am Fuß der Ruine lagen Steine genug. Steinbach wickelte einen derselben in das Fell, band das eine Ende des Stricks um dieses Paket und befestigte das andere Ende am Sattel des Kamels.
    „Wozu das?“ fragte Hilal.
    „Damit ihr unsere Spur leichter findet. Ich werde diesen in das Fell gewickelten Stein nachschleifen lassen, das wird in dem Sand eine Fährte geben, die ihr sogar bei Nacht bemerken könnt. Jetzt wollen wir keine Minute länger versäumen.“
    Die drei stiegen auf. Alle Anwesenden versammelten sich um sie.
    „Effendi“, sagte der alte Scheik, „bringe mir meine Töchter wieder, und ich werde dich belohnen wie ein Fürst.“
    Steinbach lächelte.
    „Ich werde sie dir senden.“
    „Senden?

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