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51 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 03 - Jagd durch die Prärie

51 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 03 - Jagd durch die Prärie

Titel: 51 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 03 - Jagd durch die Prärie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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Steinbach sein Kamel wieder herumdrehte, trat der Scheik nahe zu dem Tier heran und sagte:
    „Deine Hand besitzt die Gabe der Wohltätigkeit; darum will ich nicht haben, daß du betrogen wirst.“
    „Ah, du hast mir die Unwahrheit gesagt? Du siehst mir aber gar nicht so aus.“
    „Ich habe dir die Wahrheit gesagt, aber in dem Mund der anderen wohnt die Lüge. Du suchst zwei Fremde, die mit einem Beni Suef nach Kahira reiten?“
    „Ja. Du sagtest, sie seien hier durchgekommen.“
    „Nein, das sagte ich nicht. Du fragtest nach drei Reitern mit vier Kamelen; die kamen hier durch, das ist wahr; aber es sind nicht diejenigen, welche du sucht.“
    „Wer denn?“
    „Es sind drei Männer aus El Kasr, woher du jetzt gekommen bist. Sie stiegen bei mir ab und rühmten sich, daß sie ausgeritten seien, dich irrezuleiten.“
    „Wieso?“
    „Die Männer, die du suchst, haben in El Kasr ihre Tiere mit anderen vertauscht, dem Scheik viel Geld gegeben und sind dann über Labu nach Kahira geritten. Die Tiere aber, auf denen sie ankamen, wurden von drei dortigen Männern bestiegen, die hierher zu uns ritten, um dich irrezuführen. Du solltest stets dieselbe Fährte vor Augen haben.“
    „Verteufelt!“
    „Sie werden noch so weit reiten, bis die Flüchtlinge einen genügenden Vorsprung haben, und dann nach El Kasr zurückkehren und über dich lachen. Die Kamele, die sie eingetauscht haben, sind weit besser als diejenigen, die sie dafür hingaben. Sie machen ein sehr gutes Geschäft.“
    „Dieses Geschäft soll ihnen wohl verdorben werden! Ich danke dir für alles, was du mir sagtest. Hier hast du noch ein Geschenk! Wie lange ist es her, seit diese Kerle hier durchgekommen sind?“
    „Keine ganze Stunde.“
    „So müssen wir sie einholen. Allah sei mit dir!“
    Steinbach sauste jetzt mit seinen Begleitern durch den Ort und in die Wüste hinaus, wo die deutlich sichtbaren Spuren ihm zeigten, in welcher Richtung die drei Betrüger davongeritten waren.
    „Was werden wir mit den Kerlen tun, wenn wir sie einholen?“ fragte Normann.
    „Ihnen die Tiere abnehmen, so daß sie zu Fuß nach Hause laufen müssen. Und nebenbei sollen sie noch eine Lehre erhalten, die sie nicht so schnell vergessen werden.“
    Steinbach hob bei diesen Worten die schwere, aus Nilpferdhaut geschnittene Kamelpeitsche empor.
    Kaum waren anderthalb Stunden vergangen, so sahen sie die vier Kamele vor sich, drei Reiter und ein leeres Tier. Auch sie wurden natürlich nun bemerkt. Die Reiter hielten ihre Tiere an und stiegen ab.
    „Ah, sie wollen sich lagern, um uns in Muße auslachen zu können!“ sagte Steinbach. „Sie sollen ihre Freude erleben. Sie, Normann, ich und Hilal, wir nehmen ein jeder einen Mann, aber so schnell, daß sie die Waffen nicht gebrauchen können. Das übrige besorge ich selbst.“
    In zehn Minuten hatten sie die Gruppe erreicht.
    „Woher?“ fragte Steinbach.
    „Was geht es dich an!“ antwortete einer stolz.
    „Wohin?“
    „Nach Hause.“
    Steinbach und seine Begleiter sprangen aus den hohen Sätteln herab, und ersterer fuhr, auf die Tiere der Lagernden zeigend, fort:
    „Diese Kamele kommen mir bekannt vor.“
    „Sie gehören uns.“
    „Nein. Sie sind den Beni Halaf gestohlen worden.“
    „Wir sind keine Diebe. Was fällt dir ein!“
    „Aber ihr habt sie von den Dieben eingetauscht, die nach Labu sind, und ihr reitet diesen Weg um uns irrezuführen.“
    „Bist du verrückt? Sage noch ein solches Wort, so schieße ich dich über den Haufen!“
    Der Sprecher war bei diesen Worten aufgesprungen und griff nach seiner Pistole. Auch die beiden anderen standen auf.
    „Du willst schießen? Warte, da will ich erst laden, aber nicht deine Pistole, sondern dich!“ rief Steinbach.
    Dann schlug er dem Manne blitzschnell die Waffe aus der Hand, faßte ihn beim Genick, wirbelte ihn einige Male um sich selbst und warf ihn so zu Boden, daß alles krachte. Hierauf kniete er ihm mit einem Bein auf den Nacken und begann nun, das Hinterteil des Mannes mit der Peitsche zu bearbeiten, daß die Hosen in Fetzen flogen.
    Ebenso schnell hatten auch Normann und Hilal die beiden anderen ergriffen und entwaffnet. Said und Nena halfen ihnen und nahmen die Waffen zu sich. Als Steinbach den einen so durchgeprügelt hatte, daß er liegen blieb, kamen auch die beiden anderen daran. Sie brüllten wie die Eber, fluchten entsetzlich und gaben, als dies nichts half, gute Worte – vergebens. Die Peitsche verrichtete eine so vollständige Arbeit, daß

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