Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
51 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 03 - Jagd durch die Prärie

51 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 03 - Jagd durch die Prärie

Titel: 51 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 03 - Jagd durch die Prärie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
Vom Netzwerk:
„Ich habe dich angemeldet und dir den Weg geebnet. Fahre so fort, wie du begonnen hast, so wirst du glücklich sein!“
    „Effendi, ich habe mein Glück nur dir zu danken!“
    „Nein, Gott und dir selbst. Grüße all die Deinen von mir, und sage ihnen, daß ich allezeit in Freundschaft und Liebe an sie denken werde.“
    Er reichte Hilal die Hand.
    „Willst du mich jetzt schon fortschicken, Effendi?“
    „Ja. Das lange Abschiednehmen ist nicht gut. Es ist eine Qual für das Herz.“
    „Aber ich möchte dich bis zum letzten Augenblick sehen, den du noch hier verweilst!“
    „Du mußt ja zum Khedive!“
    „Er mag warten. Du bist mir lieber.“
    Der brave Kerl war wirklich nicht fortzubringen. Er wartete, bis endlich der Zug sich in Bewegung setzte. Da erst gab er Steinbach die Hand und sagte:
    „Meine Seele ist betrübt, Effendi. Meine Gedanken werden stets bei dir sein. Kommst du wieder einmal in dieses Land, so eile zu uns. Die Söhne und Töchter der Beni Sallah werden dich hochwillkommen heißen und den Tag festlich begehen, an dem du wieder in unsere Mitte trittst. Allah gebe dir ein langes Leben und nachher das Paradies!“
    Der Zug setzte sich in Bewegung am Palaste Tuschun vorüber, zwischen dem Kanal und dem Nil nach Norden hin, Alexandrien entgegen.
    Man kann sich leicht denken, mit welcher Sehnsucht die Reisenden diesem Ziel entgegenblickten. Leider aber erreichten sie es erst zu später Abendstunde. Während die anderen einstweilen auf dem Bahnhof blieben, eilte Steinbach nach der Polizei. Er erhielt die ganz unerwartete Nachricht, daß Personen, wie sie in der Depesche beschrieben seien, gar nicht in Alexandrien angekommen seien.
    „Das heißt auf der Bahn?“
    „Ja.“
    „Aber zu Schiff, auf dem Kanal?“
    „Auch nicht.“
    „Oder zu Land durch eins der Tore?“
    „Ebensowenig. Wir haben sämtliche Eingänge zu Land und zu Wasser besetzen lassen. Wissen Sie genau, daß die betreffenden Personen wirklich nach Alexandrien wollten?“
    „Ja.“
    „Vielleicht können sie unterwegs ihren Plan geändert haben, weil sie sich sagten, daß sie verfolgt und also hier erwartet würden.“
    „Das liegt freilich im Bereich der Möglichkeit.“
    „Dann wären sie von Damanhur aus auf die andere Strecke gegangen, die dort nach Rosette abzweigt. Soll ich einmal dort telegrafisch anfragen, Effendi?“
    „Ich bitte sehr darum.“
    Der Telegraf spielte, und nach wenigen Minuten bereits kam die Antwort:
    „Werden sofort nachforschen.“
    Jetzt hatte Steinbach weit über eine Stunde zu warten. Er ließ während dieser Zeit das Signalement des Grafen und des Paschas nach Damanhur telegrafieren. Nach anderthalb Stunden endlich gab der Telegraf das Glockenzeichen. Der Bescheid lautete:
    „Die zwei Beschriebenen sind mit einer verschleierten Frau und einer schwarzen Dienerin hier aus- und in den Zug nach Rosette eingestiegen. Müssen bereits dort angekommen sein.“
    Sofort ließ Steinbach abermals telegrafieren:
    „Lord Eaglenest wird nach mir fragen. Mag schleunigst nach Rosette dampfen, anstatt hierher.“
    Dann kehrte er nach dem Bahnhof zurück, von dem aus er wieder nach Rosette an die dortige Polizei telegrafierte. Das war alles, was er unter den gegebenen Umständen tun konnte.
    Rosette ist mit Alexandrien durch eine Eisenbahn verbunden, die immer am Meer hinläuft und dabei Abukir berührt. Diese Bahn mußte Steinbach benutzen. Der Zug ging erst gegen morgen, und so kam er mit seiner Begleitung erst am Vormittag dort an.
    Auch hier war sein erster Weg nach der Polizei, wo er die vizekönigliche Verordnung vorzeigte und infolgedessen mit größter Ehrerbietung empfangen und behandelt wurde. Die Nachforschungen der Polizei aber waren vergeblich gewesen. Seine Depesche war erst angekommen, als die Gesuchten sich bereits in Rosette befanden. Man hatte sofort alle öffentlichen Häuser und auch diejenigen Privatwohnungen, in denen Fremde aufgenommen werden, genau durchsucht, aber nichts gefunden. Die Polizei hatte alle Straßen und Plätze beobachtet, ohne nur die geringste Spur der Gesuchten zu entdecken.
    „Sie sehen, daß wir unsere Pflicht getan haben.“ sagte der Chef der Polizei. „Mehr konnten wir unmöglich leisten.“
    „Haben Sie auch die Schiffe untersucht?“
    „Die Schiffe?“ fragte der Mann erstaunt.
    „Freilich! Das war das Erste und Notwendigste.“
    „Wieso?“
    „Weil Flüchtlinge gewöhnlich so rasch wie möglich an Bord zu gelangen streben.“
    „Wer hier an Bord will, hat

Weitere Kostenlose Bücher