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51 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 03 - Jagd durch die Prärie

51 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 03 - Jagd durch die Prärie

Titel: 51 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 03 - Jagd durch die Prärie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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sich erst bei uns zu melden, und da die Betreffenden sich nicht gemeldet haben, so sind sie also nicht an Bord gegangen.“
    „Wie nun, wenn sie ohne Ihre Erlaubnis ein Schiff bestiegen haben?“
    „Das wollte ich mir verbitten!“
    „Wenn das Schiff bereits fort ist, so ist es wohl zu spät, sich eine solche Unterlassungssünde zu verbitten. Ich muß Sie dringendst ersuchen, alle im Hafen liegenden Schiffe durchforschen zu lassen.“
    „Böse Arbeit!“
    „Die ich Ihnen aber nicht erlassen kann. Welche Schiffe haben seit gestern abend den Hafen verlassen?“
    „Gestern keins. Heute morgen zwei Segler, nach Damiette und Port Said bestimmt, und sodann ein französischer Dampfer, der nach Marseille geht und unterwegs Kandia anläuft.“
    „Passagierschiff?“
    „Nein, sondern Paketfahrer.“
    „Der Name?“
    „Die ‚Bouteuse‘, Kapitän Leblanc.“
    „Werde mich gleich selbst nach diesem Fahrzeug erkundigen.“
    Steinbach ging. Am Nilhafen angekommen, sah er eben die Jacht des Engländers ans Ufer legen.
    „Gefunden?“ rief der Lord, der auf dem Deck stand und ihn erblickte.
    „Nein.“
    „Verdammt! Sie können doch nicht durch die Luft davongeflogen sein! Was tue ich?“
    „Nehmen Sie schleunigst Kohlen ein und was Sie sonst zur Seefahrt brauchen. Es ist möglich, daß wir bald in See stechen.“
    „Well, Sir! Soll geschehen.“
    Jetzt erkundigte sich Steinbach, an welcher Stelle der französische Dampfer gelegen hatte, erfuhr es und begab sich hin. Dort saß eine Frau mit zwei Kindern, die ihm auf seine Fragen folgenden Bescheid geben konnte:
    „Zwei Männer und ein Weib gingen gestern abend auf das Schiff. Es war eine Negerin dabei. Die Verschleierte schenkte mir Geld. Einer der Männer zankte sie aus, da sie dabei ein wenig zurückblieb.“
    „Hast du gehört, was er sagte?“
    „Ja.“
    „Nun, was?“
    „Vorwärts, Gökala!“
    „Ich danke dir! Hier hast du Geld.“
    Steinbach gab der Frau zwei Goldstücke, so daß sie vor Freude laut aufschrie. Als er sich entfernte, rief sie ihm den tausendfachen Segen Allahs nach.
    Was die ganze Polizei seit gestern nicht fertiggebracht hatte, das war ihm in einer Viertelstunde gelungen. Dann kehrte er nach der Polizei zurück, wo der Chef die Untergebenen versammelt hatte und im Begriff stand, ihnen seine Instruktion betreffend der Durchsuchung der Schiffe zu erteilen. Es war sehr erklärlich, daß Steinbach sich nicht in der besten Laune befand. Abermals waren ihm die Gesuchten entgangen, und zwar jetzt infolge der Nachlässigkeit des obersten Polizeibeamten. Darum sagte er in einem nicht sehr höflichen Ton:
    „Das ist nun unnötig geworden.“
    „Warum?“
    „Die, welche wir suchen, sind fort und Sie haben sie entkommen lassen!“
    „Wieso?“
    „Sie haben sich bereits gestern abend an Bord der ‚Bouteuse‘ begeben.“
    „Allah! Ist es möglich!“
    „Ich weiß es ganz gewiß. Was raten Sie mir nun?“
    „Hätten Sie ein schnelles Fahrzeug so könnten Sie den Dampfer noch einholen. Er ist seit kaum einer Stunde fort und ist so schlecht gebaut, daß er nur langsam fortkommt.“
    „Glücklicherweise steht mir eine Schnelljacht zur Verfügung.“
    „So eilen Sie! Allah ist groß. Wer eine Jacht braucht, dem gibt er eine. Sein Name sei gepriesen.“
    Nach Verlauf von nicht viel über einer Stunde befanden sich alle an Bord: der Lord mit seinen Leuten, Steinbach, Normann, Wallert, Tschita mit der Stummen, Nena und der Arabadschi. Die kleine Jacht stieß vom Land und dampfte den Nilarm vollends hinab, in die See hinaus.
    Zunächst ging die Fahrt langsam, weil das Fahrwasser hier sehr gefährlich ist. Dann aber, als offene See vor dem Kiel lag, ließ der Lord vollen Dampf geben. Das kleine Fahrzeug legte sich jetzt leicht zur Seite und schoß wie eine Schwalbe durch die Flut. Der Steuermann hatte die Seekarte vor sich liegen, auf der die Kurse genau verzeichnet waren. Er brauchte sich nur nach ihr zu richten und den Kurs auf Kandia einzuhalten. Kurz nach Mittag tauchte vor ihnen ein großer Dampfer auf. Als sie sich ihm näherten, sahen sie hinten an seinem Stern in großen goldenen Buchstaben den Namen ‚La bouteuse‘.
    „Wir haben ihn!“ sagte Steinbach erleichtert. „Steuermann, halten Sie Seite an Seite!“
    Der Steuermann gehorchte diesem Befehl, und bald dampfte die Jacht hart neben dem Dampfer her. Der Kapitän des letzteren stand auf der Kommandobrücke, blickte höhnisch auf die Jacht herab und fragte zu derselben

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