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51 - Mord auf Kregen

51 - Mord auf Kregen

Titel: 51 - Mord auf Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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klärte sich, und der rote Nebel verschwand. Ich blickte mich entsetzt auf dem vom Licht der Laternen erhellten Platz um. Überall verstreut lagen Stücke von Krötenmännern. Schmierige dunkle Flecken zeigten an, wo Blut geflossen war. Ich schüttelte den Kopf.
    »Seg. Seg. Das war eine böse Geschichte.«
    »Aye. Und jetzt ...«
    »Jetzt ...« Ich wandte den Kopf. »Rollo! Geh ins Lupu! Schaff einen Voller her! Gib König Zeg Bescheid! Los!«
    Rollo antwortete nicht. Er begann augenblicklich mit seinen Vorbereitungen. Nun hatte sich Rollo der Läufer nie mit der Vorstellung anfreunden können, sich ins Lupu zu versetzen und die seltsame Existenzebene zu betreten, auf der er sich auf ganz Kregen frei bewegen konnte. Er war zusammengezuckt, als Khe-Hi mit ihm Kontakt aufnahm. Seit der Zeit, als ich ihn in Loh kennengelernt hatte, war er in dieser Disziplin viel besser geworden. Tatsächlich war er jetzt ein richtiger Zauberer aus Loh. Lauter als beabsichtigt fügte ich hinzu: »Und sag ihm, er soll Ärzte und Krankenschwestern an Bord gehen lassen!«
    Mit ausgebreiteten Armen vollführte Rollo das arkane Ritual; zuerst drehte er sich langsam, dann aber immer schneller, bis er um die eigene Achse wirbelte. Die erfahrenen, älteren Zauberer aus Loh konnten praktisch übergangslos ins Lupu gehen. Ich sah ihm zu, während ich mich vor Sorge um Didi ganz fiebrig fühlte, konnte aber nicht einmal in diesem Augenblick den Gedanken unterdrücken, daß Ra-Lu-Quonling – denn das war Rollo des Läufers richtiger Name – die Ausübung seiner Zauberkünste früher oder später leichter fiele. Vermutlich früher. Rollo war ein guter Kamerad.
    Ich ließ ihn in Ruhe arbeiten, warf noch einen traurigen Blick auf das blutige Feld und ging los, um Hikdar Frazan zu finden. Als Krozair von Zamu hatte Frazan die Ehre der Krozairs auf großartige Weise aufrechterhalten.
    Ich grüßte ihn, wie es sich unter Krozair-Brüdern gehörte; ich benutzte den vorgestellten Ehrennamen.
    »Pur Frazan!«
    Er sah sich um und nahm Haltung an. »Pur Dray!«
    Es war offensichtlich, was ich sagen wollte, es war eigentlich sogar überflüssig. Trotzdem wollte ich es verdammt noch einmal sagen.
    »Dir gehört mein ehrlich gemeinter Dank, Pur Frazan. Es war ein großartiger Wurf. Du hast Prinzessin Didi gerettet.« Dann fügte ich, weil die freundliche Rivalität zwischen den Krozair-Orden am Binnenmeer von Turismond auf lebhafte Streitgespräche angewiesen ist, noch hinzu: »Der Wurf hätte von einem Krozair von Zy stammen können.«
    »Ha!« Sein offenes, freundliches Gesicht mit den unglaublich blauen Augen verzog sich zu einem breiten Lächeln. »Oh, Pur Dray, ich wage zu behaupten, daß ein Bruder von Zy vermutlich verfehlt hätte.«
    O ja, ein prächtiger Bursche!
    »Ich denke, Zamu dürfte näher als Zandikar sein«, fügte Frazan dann in ernsterem Tonfall hinzu.
    Ich rief mir die Landkarte ins Gedächtnis. Zamu lag sicherlich ein Stück südlicher an der Küste; zwischen Zamu im Osten und Zandikar im Westen lag das Vorgebirge mit dem Namen Nase des Zogo, das sich in nordöstliche Richtung erstreckte. Aber Frazan kam vom Auge der Welt, nicht von den Küstenländern des Ozeans oder den anderen Kontinenten.
    »Ja, das ist richtig«, sagte ich kritisch, »aber du denkst doch bestimmt daran, mit unseren Zorca dorthin zu reiten. Ein Flugboot ist auf dem Weg. Das macht den Entfernungsunterschied unbedeutend.«
    Er runzelte die Stirn. »Nun ... ich nehme an ...«
    »Noch einmal meinen tief empfundenen Dank und mein ehrlich gemeintes Kompliment zu deinem Wurf.«
    »Es handelte sich um Prinzessin Didi«, lautete seine Antwort.
    An Bord des eintreffenden Vollers wären Ärzte und Schwestern. Didi war in Zandikar mehr zu Hause als in Zamu. Es gab keinen Grund, meine Entscheidung noch einmal zu überdenken.
    Rollo kauerte mittlerweile am Boden, den Kopf in den Nacken geworfen. Seine Augen zeigten nur noch das Weiße. Er schwitzte. Sein Ib war irgendwo auf den ätherischen Ebenen unterwegs und überbrachte unseren dringenden Hilferuf. Mein Blick fiel zufällig auf den Boden zu meinen Füßen, und Kummer stieg wie eine Welle in mir auf. Deldar Landi das Geschirr lag dort in einer Lache seines eigenen Bluts. Gute Männer waren hier gestorben. Wir hatten die Krötenmenschen besiegt und einen hohen Preis dafür gezahlt.
    Ich sann noch über diese düstere Erkenntnis nach, die mich mit Bedauern erfüllte, als im Lager Rufe erschollen. Ich sah nach oben. Das war

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