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51 - Mord auf Kregen

51 - Mord auf Kregen

Titel: 51 - Mord auf Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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schnell! Viel zu schnell, als daß Rollo seine Nachricht hätte überbringen können, bei Zair!
    Ein dunkler Schatten, der die Sterne verdeckte, schwebte in die Tiefe. Ein Voller. Die Jungfrau mit dem Vielfältigen Lächeln tauchte seine Hülle in ihr verschwommenes rosafarbenes Mondlicht, als er landete. Männer und Frauen sprangen heraus und liefen auf uns zu.
    Bei dem Voller handelte es sich nicht um eines unserer riesigen Himmelsschiffe mit aufeinandergetürmten Decks und einer Vielzahl von Türmen und Kampfgalerien, ein massives Schlachtschiff der Wolken. Es war ein schlanker Zweidecker mit Reihen von Stückpforten, hinter denen Wurfgeschütze drohend im Mondlicht funkelten. Oben und entlang jeder Kielseite befanden sich Kampfgalerien. An den Flaggenstöcken flatterten viele Wimpel, deren stolze Zeichen man in dem unsicheren Licht nur mühsam entziffern konnte. Seinen Linien nach zu urteilen, war er in Hyrklana gebaut worden. Nun, das ergab einen Sinn. Der König von Hyrklana war der wilde Draufgänger Jaidur, der jüngere Bruder von König Zeg von Zandikar.
    Frazan trat vor, um die Neuankömmlinge zu begrüßen.
    Eine eindrucksvolle Gestalt trat in den gelben Lichtschein der Lagerlaternen; sie führte die Leute aus dem Voller an. Sein Anblick entsprach dem, was er war: ein stolzer, selbstbewußter König, gerecht, aber energisch, Zerstörer der Grünen Grodnims, ein echter Krozair von Zy. Er marschierte voran, gefolgt von Leibwächtern, Höflingen und Beamten. Im flackernden Licht der Laternen und dem strömenden rosafarbenen Mondlicht der Jungfrau mit dem Vielfältigen Lächeln bot er ein prächtiges Bild.
    Er wechselte ein paar kurze Worte mit Frazan, dann ging er weiter. In seinem Schritt lag eine unverkennbare Autorität, als er auf mich zukam.
    Ich blieb einfach an Ort und Stelle stehen, die linke Hand auf dem Schwertgriff, und wartete ab.
    König Zeg von Zandikar blieb vor mir stehen. Er schob den Unterkiefer vor.
    »Lahal, Vater.«
    »Lahal, Zeg. Dir geht es gut?«
    »Aye, dank Zair und Opaz. Pur Frazan hat mir von Didis Verletzung erzählt. Wo ist sie?« Er hielt inne. »Und du, Vater. Dir geht es gut?« Das war ihm erst im nachhinein eingefallen, eine typische Verhaltensweise für mächtige, mit wichtigen Dingen beschäftigte Söhne.
    »Oh, aye, es geht so. Didi braucht dringend Hilfe. Wie kommt es, daß ihr in der Nähe wart, gerade jetzt, da wir euch brauchen?«
    »Die zairverlassenen Grodnims haben eine Verschwörung gegen uns ausgeheckt. Sie haben ein Untergrundheer in den Süden geschickt, um das Volk dort aufzuwiegeln.«
    Das erklärte, warum man uns zweimal angegriffen hatte. Die Grünen Grodnims vom Nordufer des Binnenmeers führten weiterhin Krieg gegen die Roten Zairer, die am Südufer lebten. Ich hatte – vergeblich – gehofft, daß diese Rivalität aufhören würde. Falls es den Grodnims gelungen war, die wilden Stämme jenseits der Südgrenze der Zairer aufzuwiegeln, war eine höchst gefährliche Situation entstanden.
    »Didi«, stieß Zeg ungeduldig hervor.
    Ich deutete auf das Zelt, in dem die Prinzessin lag. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, stürmte Zeg in seiner funkelnden Rüstung davon. Nun, natürlich machte er sich Sorgen um das Leben seiner Nichte. Velia, Didis Mutter, war Zegs Zwillingsschwester gewesen. Wie jeder Zwilling war er sich des tiefen Verlusts in seinem Leben bewußt. Didi hatte geholfen, diese Lücke zu schließen – und zwar auf eine wesentlich bedeutsamere Weise als seine Schwester Velia. Die zweite Velia.
    Angetrieben von Zegs barschem und ungeduldigem Drängen, beeilte sich der medizinische Stab des Vollers, Didi seine erfahrene Fürsorge angedeihen zu lassen. Der Flieger hieß Zairfaril. Er war eine Einheit des kleinen Luftdienstes, den Zeg aufbaute. Ich verspürte Erleichterung, daß Didi sich nun in guten Händen befand. Natürlich bedeutete ihr Bad im Heiligen Taufteich im weit entfernten Aphrasöe, daß sie sich viel schneller von Wunden erholte, als jeder Nadelstecher oder jede Nadelstecherin erwarten oder begreifen konnte, bei Krun!
    Eine Stimme hinter mir sagte eher eingeschnappt als klagend: »Ich sehe, daß meine Bemühungen hier nicht erforderlich waren.«
    Ich wandte mich sofort um. »Das stimmt nicht, Rollo. Außerdem war es eine gute Übung für dich, ins Lupu zu gehen.« Ich schenkte ihm einen harten Blick. »Du hast es gut gemacht. Du mußt einfach mehr üben.«
    »Oh, aye. Aye. Bei den Sieben Arkaden. Als wenn ich das nicht wüßte!«
    Man

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