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51 - Mord auf Kregen

51 - Mord auf Kregen

Titel: 51 - Mord auf Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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hatte.
    Nevko sagte: »Ich wäre früher hiergewesen, aber der rückwärtige Teil ist ein wahres Labyrinth aus Anbauten. Bei Vox! Ist das hier zu glauben?«
    »Es ist die Wirklichkeit, Nalgre.«
    Die Jurukker, die sich in der Hintertür drängten, standen zuerst so stumm da wie ihre Kameraden. Dann beteiligten sie sich an der Suche nach einem einfachen, mißhandelten Mädchen. Es war Larghos der Dürre, ein Hikdar der 1SWH, der sie fand. Er trug sie auf den Armen und berichtete, sie hätte in einem stickigen Hinterzimmer hinter einem Bett gekauert. Sie vergoß nicht eine Träne, und ich fragte mich, welche Erklärung von vielen Möglichkeiten dafür wohl zutraf. Sie wurde mit dem strikten Befehl zum Palast getragen, daß die Dame Leonie die Küche ihr die größtmögliche Sorgfalt und Pflege zukommen lassen sollte.
    Deldar Vamgal der Arm trat vor. »Jis, dieser Dieb ...«
    Rampas der Ölige hörte auf, sich zu übergeben. Er hing in Vamgals Griff wie ein schlaffes Stück nasser Hanf. »Oh, ich glaube, er ist bloß ein Dieb. Wir können ihn laufen lassen, Vamgal.«
    Der Deldar schüttelte den Och. »Dank deinem Diproo für diese Gnade.« Sein finsterer Blick hätte einem Leem Angst eingejagt. »Und dank allen anderen Namen, daß du mich nicht angekotzt hast!«
    Das schlaffe Stück Hanf richtete sich wieder auf. Seine Lippen glänzten feucht. »Danke, danke ...«
    Vamgal packte sein Ohr zwischen Daumen und Finger. Er schüttelte den Och sanft. »Danke, Majister, heißt das, du Onker.«
    »Ja, ja«, stammelte Rampas. »Danke, Majister.«
    »Soviel zu klugen Verkleidungen und Decknamen«, bemerkte Naghan der Unscheinbare. Erst jetzt fiel mir auf, daß ich längst wieder mein eigenes Gesicht zur Schau trug.
    Dieses Intermezzo trug dazu bei, die Situation weiter zu entspannen, was mit der Suche und dem Auffinden Palines begonnen hatte. Oh, und kommen Sie nur nicht auf den Gedanken, daß ich Diebe so ohne weiteres dulde. Dem ist nicht so. Aber selbst in unserem schönen neuen Vallia haben einige der alten Übel überlebt.
    Mir war klar, daß es jeder kaum erwarten konnte, diesen verfluchten Ort hinter sich zu lassen, aber zuerst mußte alles so erledigt werden, wie es sich gehörte. Man mußte das Aufsammeln und das Begräbnis der Toten organisieren. Der Lärm – von so kurzer Dauer er auch gewesen war – hatte Aufmerksamkeit erregt, und die Straße füllte sich mit den neugierigen und alarmierten Leuten der Nachbarschaft. Schließlich hatten wir alles erledigt und begaben uns in bedrückter Stimmung in die Wachunterkünfte und den Palast. Das war eine Nacht, an die wir uns noch lange erinnern würden – oder besser auch nicht, da die Erinnerung nur die abscheulichen Bilder des blutigen Zimmers heraufbeschworen hätte.
    Als sich am nächsten Tag die Neuigkeiten in Gafarden verbreiteten, erhielt der Ort des Todes genau diesen Namen – das Kazzvew, das blutige Zimmer.
    Die rasende Blutgier des Ungeheuers, das die Menschen nun mit gedämpften Stimmen als das Phantom bezeichneten, mußte gestillt worden sein – zumindest für den Augenblick. Den einzigen Mord, der sich in den nächsten Tagen ereignete, konnte man schönfärberisch als ›normales‹ Verbrechen bezeichnen. Weil Lart der Metzger seine Frau Jodie einmal zu oft schlug, ergriff sie sein Lieblingsmesser und jagte es ihm zwischen die Rippen. Das Phantom schlug nicht erneut zu.
    Was die arme Jodie anging, die man auch unter dem Namen die Traiky kannte, so würde man sie vor den Ersten Pallan bringen. Falls nötig konnte sie sich mit einem Bittgesuch an Prinzessin Didi wenden – selbst in einem solch offensichtlichen Fall – und von dort aus weiter an den Herrscher und die Herrscherin. Die Frage bezüglich der offiziellen Stellung der Nazabni war noch immer ungeklärt.
    Von Drak kam ein weiterer langer Brief, in dem er ausdrücklich festhielt, wie unzufrieden er mit der Situation in Gafarden sei. Er würde Rennel Lorving als neuen Nazab einsetzen, aber er konnte ihn noch nicht von seinen Pflichten in Vondium abziehen. Ich will die Teile des Briefes, in denen Drak sich ohne Zurückhaltung über die Morde und insbesondere über die hinterhältige Ermordung Nath Verunders ausließ, an dieser Stelle überspringen. Er fügte hinzu, er wolle Inch bitten, aus den Schwarzen Bergen herüberzufliegen und der Sache auf den Grund zu gehen.
    Das munterte mich auf. Es würde großartig sein, Inch einmal wieder zu sehen, und zwar in seiner vollen Körpergröße. Die Zeiten, die

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