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51 - Mord auf Kregen

51 - Mord auf Kregen

Titel: 51 - Mord auf Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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verzichten. Für alle Zeiten!
    »Warum Ornol?« fragte ich.
    Naghan Raerdu hatte den Hut tief ins Gesicht gezogen. »Was der Och erzählt, ist seine Sache. Es wird eine gewisse Verwirrung stiften, wenn dieselbe Person als Larghos und Ornol bezeichnet wird.«
    »Hm.« Das war ein weiteres Beispiel für die Verschlagenheit meines Meisterspions.
    Meine Jungs schalteten auf dem Vormarsch die von den Meuchelmördern als vorgeschobene Wachposten aufgestellten Schurken aus. Ich hatte den Befehl gegeben, daß ich kein sinnloses Töten wollte; also würden Keulen auf die Köpfe der Wachen niedersausen. Die Meuchelmörder würden nicht gewarnt werden.
    Mein Wachkorps sieht bei jeder Parade prächtig aus, und in der Schlacht erfüllt es den Feind mit Schrecken; die Hälfte des zweiten Regiments der GJH setzt sich aus Männern zusammen, die dem persönlichen Rekrutierungsaufruf aus Draks Stadt in Vondium folgten. Obwohl als Verbrecher, Diebe, Betrüger und Meuchelmörder geboren, nahm man sie auf und formte sie zu meiner persönlichen Juruk. Und so waren in dieser Nacht Jungs unterwegs, die diesen halbgaren Cramphs aus Gafarden zeigen würden, wie richtige gewerbsmäßige Gemeinheit aussah.
    Die Frau der Schleier ging auf und warf ihr goldenes und rosiges Licht in die schmutzigen Gassen. Ich bedeutete Naghan, daß ich mit dem Och ein paar Worte wechseln wollte. Ich eilte voraus und nahm seine mittlere Linke in einen freundschaftlichen Griff, dem er sich nicht entziehen konnte, gleichgültig, wie sehr er sich auch bemühte.
    »Paß auf, Dom!« knurrte er, voller selbstzufriedener Zuversicht auf die Rückendeckung seiner schurkischen Kumpane.
    »Wo ist das Mädchen?«
    »Paline? Das geht dich nichts an, Rast ...«
    Ich schüttelte ihn. Sanft. »Sag es mir.«
    »Es geht ihr nicht gut.« Er wurde freundlicher, aber das Weiße seiner Augen sah aus wie die Rinde wochenalten Käses. »Sie ist krank.«
    In diesem Augenblick verblaßte das rosafarbene Licht. Dicke Wolken legten sich über die Sterne und verdeckten die Monde. Wir mußten uns im Licht der launenhaften Funken weit entfernter Fackeln den Weg ertasten.
    »Dom – mein Arm.« Er sprach halb mürrisch, halb ärgerlich. »Dein Griff ist wie die Zähne eines Shanks.«
    »Du bist also schon Shanks begegnet.«
    Jetzt zitterte er. »Nein, und das will ich auch nicht, bei Diproo dem Flinkfingrigen. Aber mein Vetter, Nath der Geschickte, und er hat mir erzählt ...«
    »Es ist wahr.«
    Um uns herum atmete die Nacht wie ein wildes Dschungeltier, ungezähmt, mit roten Augen, bereit zum Sprung. Diese farbige Vorstellung war nicht zu weit hergeholt. Die Bewohner dieser miasmischen Gassen waren weitaus gefährlicher als die wilden, aber einfältigen Tiere des Dschungels.
    »Sag mir, Dieb, wie ist dein Name?«
    Er kämpfte vergeblich gegen meinen Griff an. »Rampas«, sagte er dann heiser. »Bekannt als der Ölige.« Er wies mit dem ovalen Kopf auf ein Gebäude. »Da ist es.«
    »Ich kann drei Rasts ausmachen, die Wache stehen«, sagte Naghan.
    Das heruntergekommene Haus sah aus, als hätte es einem Riesen als Sitz gedient. Eine einsame Fackel flackerte über einer niedrigen Tür. Schatten verbargen die Wände. Wie Naghan gesagt hatte, lungerten dort drei Männer herum. Einer war ein Yoftin, der zweite ein Rapa, der dritte ein Lliptoh. Diffs verschiedener Rassen können zusammenarbeiten, wenn ihre Ziele übereinstimmen und die Bezahlung gut ist.
    Wir standen in tiefster Dunkelheit, unentdeckt von den gelangweilt aussehenden Wächtern. Leise Schritte kündigten die Ankunft meiner drei neuen Gefährten an. Wir prägten uns kurz die Umgebung ein. Meine Jurukker fanden sich langsam ein, wie Werstings, die die Jagd und das Schlagen der Beute kaum abwarten konnten.
    Ich nahm sie nur wahr, weil ich mich des Geschenks der Nachtsicht bediente, das mir die Herren der Sterne gemacht hatten. Sie schwärmten aus und umstellten das Gebäude. »Ich übernehme die rechte Seite«, sagte Yavnin. »Ich übernehme die linke Seite«, sagte Tobi. »Ich gehe zur Rückseite«, sagte Nevko.
    Wir sprachen in gedämpftem Flüstern. »Laßt euch nicht umbringen«, sagte ich.
    Deldar Vamgal der Arm unternahm heroische Anstrengungen, leise zu atmen, damit seine Rüstung nicht knarrte. Ich wandte mich an ihn. »Kümmere dich um diesen kleinen Och-Dieb, Vamgal. Sieh zu, daß er nicht abhaut.« Ich schüttelte den dürren Arm Rampas' des Öligen. Ich bin davon überzeugt, daß er nur deshalb keinen Laut von sich gab, weil

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