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51 - Mord auf Kregen

51 - Mord auf Kregen

Titel: 51 - Mord auf Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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ganz Kregen, und wandte mich um.
    Die entsetzt brüllenden Fliehenden hatten mich alle überholt, so daß ich ganz allein auf der Straße stand. Ich zog das Krozair-Schwert. Wenn dieser verfluchte Untote Männer und Frauen in Stücke riß – was dieses Monstrum ja bekanntlich tat –, dann mußte er stofflich sein. Er mußte einen Körper haben. Ergo war er für den Kuß einer kalten Klinge empfänglich.
    Und so stand ich, Dray Prescot, dort in der menschenleeren Straße, die lange Krozair-Klinge kampfbereit erhoben, und kam mir wie ein echter Narr vor, der Narr aller Narren, der dümmste aller Onker diesseits der Eisgletscher von Sicce.
    Eine funkelnde blaue Lichtsäule schälte sich vor mir aus der Luft.
    Sie gewann an Dichte und verfestigte sich zu der Gestalt eines Mannes. Er hatte sich einen neuen Turban zugelegt, aus pastellfarbener Seide, verziert mit Perlen und silbernen Sternen. Der schöne neue Turban saß so gerade auf dem Kopf wie ein Kirchturm. Es war keine Frage, daß er sehr bald eher dem schiefen Turm von Pisa ähneln würde.
    »Jak!« rief Deb-Lu-Quienyin aus. »Geht es dir gut?«
    »Wie du siehst, Deb-Lu.« Ich mußte ein Lächeln unterdrücken. »Und dir?«
    »Diese mächtige Macht des Bösen, vor der Khe-Hi gewarnt hat. Sie kommt und geht – sehr ärgerlich, das.« Hinter jedem seiner Worte schwang wieder einmal ein Ausrufezeichen mit. »Uns erwarten Tage des Unheils und böser Omen. Katastrophen.« Unwillkürlich hob er die Hand, um den Turban geradezurücken, der das gar nicht nötig hatte. »Oh, mir? Nie besser.« Dann fügte er noch etwas hinzu, das mich tief bewegte und den Grund für seinen Besuch enthüllte. »Drak hat mich gebeten, nach dir zu sehen, mich zu vergewissern, daß du dich nicht hast umbringen lassen.«
    Der Zauberer aus Loh hatte noch nicht ganz zu Ende gesprochen, als ich an der Kreuzung eine verstohlene Bewegung sah. »Das ist nett. Deb-Lu – wenn du dich umdrehst, kannst du das personifizierte Böse sehen.«
    »Was!« Er fuhr so schnell herum, daß sich sein Gewand aufblähte.
    Das Phantom glitt auf die Kreuzung zu, modrige Stoffetzen und schleimig glänzende Stücke seines Fleisches fielen hinter ihm zu Boden. Es hielt genau auf mich zu.
    In den schwarzen leeren Augenhöhlen flammte plötzlich das rote Feuer auf. Die Bestie schwenkte die skelettierten Arme. Schwarz verfärbte Finger, die mehr Ähnlichkeit mit Krallen hatten, durchteilten die Luft. Ich stählte mich, die Krozair-Klinge bereit.
    Blaues Licht umzüngelte die knochige Gestalt. Das Phantom blieb abrupt stehen. Der Totenschädel zuckte in diese Richtung und dann in jene. Der grauenvolle Untote sonderte hellsprühende Funken ab. Sie bohrten sich in die blaue Strahlung. Flammen umtanzten einander und bekämpften sich. Der blaue Schein verblaßte immer mehr.
    »Ich kann nicht ...«, stieß Deb-Lu hervor. »Dieses Ding ist stark!«
    Dann richtete sich mein Kamerad zu seiner vollen Größe auf, eindrucksvoll, befehlend. Er streckte die Hand aus, zielte mit dem Finger. Grelles gelbes Licht blitzte hervor. Der Zauberer kanalisierte die seltsame Energie jener anderen Existenzebene und schleuderte sie dem Phantom entgegen, das in der blendenden Lichtflut verschwand.
    Einen Herzschlag lang glaubte ich, Deb-Lu habe gesiegt. Dann bildete sich ein rotierendes Flammenrad, als aus dem Phantom Blitze schlugen, um sich Deb-Lus okkultem Angriff zu stellen. Dort, wo die Lichtlanzen der Macht aufeinandertrafen, trat die gefürchtete Königin von Gramarye in Erscheinung.
    »Jak! Geh weg!« stieß Deb-Lu mühsam hervor.
    Ich wußte, was er meinte. Sollte das Phantom das Kharma meines Kameraden überwinden, würde sich die Königin von Gramarye auf Deb-Lu stürzen und ihn und alles, was sich in ihrem Pfad befand, restlos vernichten.

19
     
     
    Die Entladung elementarer Energien brachte die Luft zum Kochen. Massive Feuertropfen spritzten gegen die Häuserwände. Ohrenbetäubender Lärm toste wie eine Horde geistesgestörter Giganten, die mit Eisenhämmern auf Granitberge einschlugen. Das Donnern, die Hitze und das Licht hüllten mich ein wie in einen erstickenden Schleier.
    »Deb-Lu!« schrie ich, als ich mich in den nächstbesten Hauseingang warf. »Deb-Lu! Zieh dich zurück. Sofort!«
    Mein Freund hielt sich zwar nur in Form einer Illusion hier auf, eines geisterhaften Abbildes seines wahren Körpers; doch die entfesselten Mächte konnten durch die magische Projektion hindurchgreifen und ihn töten, als stünde er tatsächlich

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