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52 - Aufruhr auf Kregen

52 - Aufruhr auf Kregen

Titel: 52 - Aufruhr auf Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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wie du gerade sagtest, ist er in Pandahem beschäftigt. Die Frau ist in einer Zelle, die so bequem wie nur möglich ist.«
    Ich nickte. »Ich werde den Fall mit Aufmerksamkeit verfolgen.«
     
    Er ging, und ich vermute, daß er erleichtert ging. Heute konnte ich in aller Ruhe mit Pur Zygon, Krzi, über den Vorfall sprechen. Zwar war er ein Krzi, und ich bin ein Krzy – aber wir stehen Seite an Seite, wenn uns andere bedrohen.
    Ich vergewisserte mich, daß man sich vernünftig um Zygon kümmerte, und bedankte mich für die beschwerliche Reise, die er meinetwegen auf sich genommen hatte. Dann setzte ich ihn noch darüber in Kenntnis, daß ich Briefe vorbereiten würde, die er mit zurück nach Zandikar nehmen sollte. Er stand auf. »Pur Dray, ich kann dir sagen, ich vermisse das Auge der Welt, bei Zim-Zair!«
    Das versetzte mir einen richtigen Stich. Er hatte es bestimmt nicht böse gemeint oder etwas beweisen wollen. Er faßte lediglich ein von Herzen kommendes Gefühl in Worte.
    »Hätte ich die Freiheit, nach Zandikar zurückzukehren, würde ich mit dir fliegen, Pur Zygon. Und ich würde die Reise genießen.« Ich machte eine hilflose Geste. »Bei Zair, auch ich vermisse das Auge der Welt!«
     
    Am selben Abend kümmerte ich mich wieder um eine der zwei Aufgaben, die mich in Gafarden festhielten. Bei der Begegnung an dem Morgen nach der Vernichtung des Phantoms war ich gut mit Logan Verlan zurechtgekommen, obwohl er verkündete, den schwarzweißen Schturval mit Stolz zu tragen, und bereit war, jeden mit dem Schwert zu durchbohren, der ihn deswegen herausforderte.
    Das war der Grund, warum ich die Federn gekauft hatte.
    Wir trafen uns in der Duftenden Laube, tranken einen Schluck oder auch zwei und begaben uns dann zu einem unauffälligen, bescheidenen Haus, das ein paar Straßen entfernt lag und in dem die Versammlung stattfinden sollte.
    Verlan nannte den Schlägern vor der Tür das Paßwort »Teract!«, stellte mich als Tyr Kadar ti Vernonsmot vor, und man ließ uns passieren.
    Der Raum hatte eine niedrige Decke, war aber geräumig; Reihen von Stühlen standen dort. Das Podium am anderen Ende sorgte dafür, daß die Vortragenden über unseren Köpfen saßen. Das würde dieser Prangman bestimmt genießen, davon war ich überzeugt. Die Fenster waren mit Läden verschlossen. Auf zwei Tischen an der Seitenwand standen Becher, Gläser und leichte Erfrischungen. Auf einem Regalbrett an der Wand hinter dem Podium stand ein großer Krug voller schwarzer und weißer Federn. Die schwarzweißen Schturvals der bereits wartenden Männer und Frauen erfüllten mich mit dem bedrückenden Gefühl drohender Gefahr.
    Ich verspürte einen richtigen Stich, als ich plötzlich an die schwarzen Federn des Großen Chyyan denken mußte.
    Prangman marschierte herein und stieg auf das Podium; er hielt die Hand hoch, um für Ruhe zu sorgen, und die grüßenden »Lahals« verstummten. Er starrte auf uns herab, und alle hingen förmlich an seinen Lippen.
    Über die Zuhörer ergoß sich der ganze vorhersehbare Schwulst, eine Sammlung von Lügen, in denen alles, wofür Drak und Silda eintraten, verzerrt und in eine groteske Parodie verwandelt wurde. Ich saß schweigend mit zusammengepreßten Lippen da.
    An der Tür kam es zu einem Aufruhr. Wir alle drehten uns um. Beim Eintreten hatte ich mir instinktiv die Räumlichkeiten ins Gedächtnis eingeprägt, wobei mir die beiden Türen an den Seitenwänden, die in die anderen Räume führten, keineswegs entgangen waren. Die Eingangstür krachte auf. Bewaffnete Männer stürmten hinein und brüllten: »Nieder mit den Ractern!«
    Vornweg kamen drei Männer, die selbstbewußt und energisch angriffen. Der eine war ein Khibil, der zweite ein Hytak und der dritte ein Rapa.
    Ich erkannte sie wieder.
    Bei Krun! Das also hatte Naghan Raerdu geplant! Und sein kleiner Plan, die Racter zu vernichten, würde mich vermutlich das Leben kosten!

10
     
     
    Die versammelte Menge teilte sich in zwei Hälften. Die eine Hälfte rief: »Kämpft! Kämpft für die Racter!« Sie warfen sich geradewegs den in den Raum stürmenden Angreifern entgegen.
    Die andere Hälfte schrie: »Lauft! Lauft!« Und sie eilten von Panik erfüllt auf die Seitentüren zu. Das waren die schwächeren Männer und Frauen. Verängstigt schrien sie und krallten sich den Weg frei.
    Unter denen, die kämpfen wollten und die Schwerter herausrissen, befanden sich auch Frauen. Das waren Jikai-Vuvushis, hartgesottene Kriegsmädchen. Und ich stand völlig

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