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52 - Aufruhr auf Kregen

52 - Aufruhr auf Kregen

Titel: 52 - Aufruhr auf Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Arm.
    »Du bist verletzt, Logan. Komm, wir verschwinden hier.«
    Ich bückte mich und lud ihn mir in einem Feuerwehrmannsgriff auf. Sein Arm baumelte herunter. Er wollte sprechen, bekam aber nur ein Husten heraus. Die letzten Flüchtenden drängten sich durch die Tür. Nur wenige Augenblicke waren vergangen, seit ich die dicke Dame aufgehoben hatte. Er wand sich, und ich befahl ihm, sich nicht zu bewegen. »Kadar ...«, stieß er kraftlos hervor. Mir kam der häßliche Verdacht, daß er bereits eine Wunde davongetragen hatte, bevor ihm der Stich in den Oberschenkel den Wind aus den Segeln nahm.
    Ein paar ausgesprochen dicke Männer drückten sich vor mir als letzte durch die Tür. Auf der anderen Seite der Schwelle drehte ich den Oberkörper, damit ich einen letzten Blick auf die Saalschlacht werfen konnte.
    Die Racter gewannen die Oberhand, aber nur deshalb, weil nicht genug Kämpfer ausgeschickt worden waren. Sie kannten keine Skrupel zu töten. Die Söldner kämpften grimmig weiter, hatten aber nicht den gewünschten Erfolg.
    Und so mußte ich, Dray Prescot, den instinktiven Wunsch unterdrücken, diesen verdammten Schwarzweißen auf meiner Schulter zu Boden zu schleudern und an die Seite der Männer zu eilen, die gegen die Racter kämpften.
    Verlan brauchte die Dienste eines Nadelstechers. Die meisten Oberschenkelwunden sind ernst und tödlich, falls die Arterie durchtrennt wird. Draußen stand die Jungfrau mit dem Vielfältigen Lächeln am Himmel und machte ihrem Namen alle Ehre, denn sie lächelte auf die Stadt herab. Rosafarbenes Licht erhellte die Straßen, und die Schatten waren weich und verschwommen.
    Die flüchtenden Besucher der Versammlung waren in alle Richtungen verschwunden. Der Lärm der Saalschlacht drang nur undeutlich auf die Straße. Der beste Ort, der mir spontan einfiel, um Verlan zu retten, war der Ungehängte Drikinger, eine schäbige Taverne in einer Sackgasse namens Feuersteingasse. Die befand sich in der Altstadt, um die herum Didi ihr neues Gafarden erbaut hatte. Dort praktizierte Doktor Lomax die Arznei seine Heilkünste an allen möglichen Halsabschneidern und Taschendieben und anderen Schurken der Nacht.
    Naghan Raerdu hatte die Taverne entdeckt und mir die Adresse verraten – was mir im Augenblick äußerst gelegen kam, bei Krun!
    Das Phantom mochte zum zweiten Mal gestorben sein; die braven Bürger weigerten sich noch immer, sich nachts zu weit aus ihren Häusern zu trauen, und so starrten mich nur wenige Leute an, als ich mit meiner Last an ihnen vorbeieilte.
    Die Taverne bot einen heruntergekommenen Anblick; dicke Schlingpflanzen bewuchsen alte Wände und erschwerten die Sicht auf die kleinen Fenster. In einigen brannten Lichter, und die rostige Laterne über dem Eingang bot gerade genug Helligkeit, um mir den Weg zu weisen.
    Beim Eintreten schlug mir der durchdringende Geruch nach Ale und Wein wie ein Pesthauch entgegen. Glücklicherweise beschmutzte kein Tabakrauch die Luft, wie es auf der Erde der Fall gewesen wäre. Lomax die Arznei war auf den ersten Blick zu erkennen. Ein armer Teufel lag flach auf einem Tisch, einen Knebel in den Mund gestopft, während vier seiner Spießgesellen ihn festhielten. Lomax war fleißig mit Nadel und Faden zugange und nähte einen Schnitt im Bauch des Mannes zu. Ein im Ungehängten Drikinger vermutlich alltäglicher Anblick.
    Doktor Lomax schloß die letzte Naht, biß den Faden ab und wandte sich mir und meiner Last zu. Auf der Erde hätte er über den Rand einer randlosen Brille geschaut. Er war ein munterer Bursche, auf seiner gelben Schürze zeichneten sich Blutflecke ab, und auch sein Schnabel und die Federn waren voller Blut. Er war kein Rapa, sondern ein Relt; Relts sind Diffs von sanfterer Wesensart, die das ziemlich genaue Gegenteil ihrer Vettern, der Rapas, darstellen. Er winkte mich heran.
    Die vier Männer hoben den stöhnenden Burschen vom Tisch. Lomax winkte erneut, und ich trat vor und legte Verlan auf die blutbeschmierten nackten Holzbohlen.
    »Vielen Dank, Doktor«, war alles, was ich sagte, und gleichzeitig auch alles, was ich sagen mußte.
    Mich trafen einige fragende Blicke. Verlan und ich trugen Leder und waren offensichtlich Koter. Vermutlich musterten die Anhänger von Diproo, dem Flinkfingrigen, uns prüfend, ob es bei uns etwas zu holen gab. Darüber hinaus trugen wir Schwarz und Weiß. Trotzdem war es mir als die beste Möglichkeit erschienen, Verlan an diesen Ort zu bringen. Ich rückte meinen Schwertgurt zurecht.
    Sie

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