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52 - Aufruhr auf Kregen

52 - Aufruhr auf Kregen

Titel: 52 - Aufruhr auf Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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ratlos und unentschieden da. Ich konnte doch nicht diejenigen bekämpfen, die die Sache des Herrschers unterstützen wollten, oder etwa doch? Andererseits konnte ich nicht einfach davonlaufen; meine Tarnung als hartnäckiger Anhänger der Racter wäre damit aufgeflogen. Ich saß mächtig in der Klemme.
    Logan Verlan warf sich mit gezücktem Schwert den Neuankömmlingen entgegen. Einen Augenblick lang sah ich ihn, dann war er mitten im Kampfgetümmel, als Stahl aufeinanderprallte und in dem Raum eine wilde Schlacht ihren Anfang nahm.
    Niemand beachtete mich. Ich stand ganz allein da. Jeder war völlig den Leidenschaften verfallen, die ihn gepackt hatten. Kampf oder Flucht!
    Der kreischende Mob, der durch die Seitentüren verschwinden wollte, rannte sie einfach über den Haufen. Sie war eine respektable Kotera aus Vallia. Ihrer Kleidung war anzusehen, daß sie nicht arm war und eine gewisse Stellung innehatte. Die trampelnden Stiefel stießen sie umher wie eine Stoffpuppe. Sie trug den schwarzweißen Schturval. Sie war eine Frau. Bei dem stinkenden Ausfluß Makki-Grodnos! Wie hätte ich mich anders verhalten können?
    Die Menschen verfluchend, die jede Menschlichkeit verweigerten, setzte ich mich in Bewegung, stieß einen schreienden Burschen mit dem Ellbogen aus dem Weg, schlug einen fetten Mann nieder, der wie ein in den Fängen eines Leems zappelndes Ponsho kreischte, und packte die Frau. Sie war ganz schön fett, und ich warf sie mir über die Schulter, fuhr herum, trat einen Schwarzweißen beiseite, der nicht schnell genug Platz machte, und trug sie aus der Gefahrenzone.
    Dort stellte ich sie wieder auf die Füße und hielt sie erst einmal fest. »Verschwinde!« befahl ich ihr mit einer Wut, die ich eigentlich gar nicht verspürte. »Und fall nicht wieder hin!«
    Der Kampflärm, der durch den Raum hallte, übertönte ihre Antwort. Sie taumelte, und ich zog sie wieder hoch. »Geh schon!«
    Danach war es unbedingt erforderlich, daß ich mich vergewisserte, ob Naghan Raerdus Schläger vorhatten, mich niederzustechen.
    Die Situation war mir auf den ersten Blick klar. Naghan der Unscheinbare hatte nicht genug Männer ausgesandt, um die hier versammelten Racter zu überwältigen. Niemand gewann die Oberhand. Der Lärm war ungeheuer. Der Gestank vergossenen Blutes breitete sich aus.
    Von Logan Verlan war keine Spur zu sehen. Ich hatte genügend Zeit, um mich wieder der fetten Dame zuzuwenden. »Kotera – verschwinde von hier! Lauf, aber paß auf! Fall nicht wieder hin!«
    Sie drückte das Kreuz durch. Ihr Busen bot einen eindrucksvollen Anblick. »Ich danke dir, Koter. Ich ...«
    »Geh, meine Dame. Möge Opaz mit dir sein.«
    Ich begriff selbst nicht, warum auf Kregen ich einer verdammten Racter soviel Förmlichkeit entgegenbrachte. Ich wage zu behaupten, daß sie, wäre sie keine verfluchte Schwarzweiße gewesen, eine nette dicke Dame mit einer glücklichen Familie hätte sein können. In diesem Augenblick waren meine Gefühle wohl etwas durcheinander, wie ich zugeben muß.
    Da die mutigen Burschen, die Naghan der Unscheinbare ausgesandt hatte, die ganze Zeit »Nieder mit den Ractern!« und nicht etwa »Tötet die Racter!« brüllten, ging ich davon aus, daß er ihnen den Befehl gegeben hatte, mit dem Feind rauh umzuspringen, aber keinen zu töten. Sie waren erfahren genug, bei den Auseinandersetzungen mit den Verschwörern keine ernsthaften Verletzungen davonzutragen. Aus der gleichen Überlegung heraus ging ich auch davon aus, daß keiner von ihnen von außen um das Haus gegangen war, um die Flüchtenden abzufangen. Die dicke Dame konnte vermutlich mühelos entkommen.
    Die meisten der zur Versammlung gekommenen Racter schienen Zivilisten zu sein, und so waren Naghans Befehle nicht allzu schwierig zu erfüllen. Logan Verlan war kein Zivilist. Er hatte mir gesagt, was er in solch einer Situation zu tun gedachte, und da war er auch und stürzte sich mit Leidenschaft auf seine Aufgabe.
    Naghans Männer waren gezwungen, Verlan sehr ernst zu nehmen. Ich sah zu, wie er zwei Rapas zurückdrängte und es schaffte, dem einen die Klinge durch den Arm zu bohren. Der andere Rapa kreischte wütend auf, ließ sein Schwert kreisen und stieß es Logan in den Oberschenkel.
    Das war mein Stichwort.
    Ohne eine Waffe zu ziehen, jagte ich zum Rand der Saalschlacht, wo Verlan sich humpelnd zurückzuziehen versuchte. Sobald er sich von den Kämpfenden entfernt hatte, nahmen ihn die Angreifer nicht mehr zur Kenntnis. Ich packte seinen

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