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52 Verführungen: Ein Paar holt sich die Lust zurück - (German Edition)

52 Verführungen: Ein Paar holt sich die Lust zurück - (German Edition)

Titel: 52 Verführungen: Ein Paar holt sich die Lust zurück - (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betty Herbert
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mir zwar nicht sicher, ob ich es so genau wissen will, aber machen sie das wirklich?«
    »Du bist dran. Nun mach schon.«
    »Äh …«
    »Was denkst du gerade?«
    »Dass deine Haare von hier oben dick und flauschig aussehen.«
    »Deine Schamlippen sehen auch dick und flauschig aus.«
    »Herbert, für Mädchenohren klingt das nicht wie ein Kompliment.«
    Er grinst und beweist damit wieder einmal, dass er der absolut geduldigste Mann der Welt ist. Ich werfe ihm alles entgegen, was ich an Widerstand aufbringen kann, und er wedelt es weg wie Rauch. »Was möchtest du als Nächstes tun?«, fragt er.
    Ist das eine Fangfrage? Ich möchte eigentlich nur in Ruhe einen Orgasmus bekommen. »Ich möchte deinen Schwanz lutschen«, sage ich zögernd.
    Begeistert wirft er sich auf den Rücken.
    »Ooh«, ruft er dann irgendwie gekünstelt, »Ich liebe das, weil es sich so intensiv anfühlt. Ich kann gar nicht beschreiben, wie gut das tut.«
    »Ich mag es, wenn du härter und härter wirst«, sage ich und komme doch ein bisschen in Schwung. »Und ich liebe es, zu deinem Gesicht hochzuschauen und zu sehen, wie du mit geschlossenen Augen total selig daliegst.«
    »Und weißt du, was ich liebe?« Kann irgendjemand diesen
Mann zum Schweigen bringen? »Ich liebe es, wenn wir vögeln und dabei beide ganz versunken sind, als würden wir vergessen, wer wir sind.«
    Ich muss lächeln. »Ja, das liebe ich auch.«
    »Manchmal wache ich mittendrin quasi auf und merke, dass ich eine Zeitlang völlig weg war.«
    »Dann gelingt es einem, den Verstand auszuschalten«, sage ich, bevor ich den Mund wieder voll habe.
    »Ja, dann hört man auf, zu viel nachzudenken und verstummt.«
    »Siehst du?«, sage ich. »Schweigen ist also doch nicht so schlecht.«

    Die im Wartezimmer versammelten Damen erwägen einen Aufstand. Soeben hat man uns mitgeteilt, dass die Ambulanz in der Kolposkopie-Sprechstunde 45 Minuten hinter dem Zeitplan liegt. Ich zumindest weiß, dass das noch untertrieben ist, denn ich warte bereits seit vierzig Minuten, außerdem kommt noch eine Frau vor mir dran. Sie ist sichtlich nervös und stößt kurze Quieklaute aus, die offenbar ihr Missfallen ausdrücken sollen.
    »Das ist hier doch jedes Mal so«, sagt sie und schaut abwechselnd mich und die Krankenschwester an. Wir versuchen beide, ein mitfühlendes Gesicht zu machen, aber sie hat Recht, es ist jedes Mal so. Erstaunlich ist dagegen, dass sie nicht damit gerechnet und sich nichts zu lesen mitgebracht
hat. Nach meinen bisherigen Erfahrungen scheint es gezielte Politik des Krankenhauses zu sein, dass man wartend herumsitzt, bis ein Arzt einem die Gnade seiner göttlichen Gegenwart gewährt. Die eigene Zeit ist dazu da, um geopfert zu werden. Und wenn man zu viel Theater macht, droht die härteste Disziplinarstrafe: Der nächste Termin, den sie einem anbieten können, ist in sechs Wochen.
    »In der Mittwochssprechstunde geht es«, sagt die Schwester mit beeindruckender Ruhe. »Denn dann fangen wir erst um elf an. Montags dagegen schon um neun, aber er …«, sie wirft einen missbilligenden Blick in Richtung Sprechzimmer, »schafft es ja nie, vor halb zehn hier aufzukreuzen.« Wir schnauben unisono. »Außerdem«, fügt sie hinzu und steigert sich noch weiter in ihren Zorn, »vergibt er seine Termine im 15-Minuten-Takt, egal, was gemacht werden muss. An manchen Vormittagen verschiebt sich deshalb alles immer weiter nach hinten, während es an anderen so schnell geht, dass wir irgendwann untätig herumsitzen.«
    »Also bei mir wird’s schnell gehen, darauf können Sie Gift nehmen«, sagt die gereizte Frau. Tut es dann aber doch nicht. Nach meinen Berechnungen ist sie schon zwanzig Minuten drin. Ich habe mein Buch ausgelesen und plaudere mit der Arzthelferin über ihre geplante Geburtstagsfeier, als ich endlich drankomme.
    Der Gynäkologe beginnt unser Gespräch, wie es seine Art ist – vage, väterlich grunzend und mehr oder weniger unverständlich, bis er auf das eigentliche Thema zu sprechen kommt: »Wie geht’s denn da unten so?«
    »Ich denke, kaum verändert«, sage ich. »Nach dem Sex habe ich immer noch leichte, manchmal auch starke Blutungen. Außerdem auch Schmerzen.«
    Eifrig überfliegt er meine Akte, in der ich grellrosa Fotos von etwas erspähe, das ich für meinen Gebärmutterhals halte. »Aber grundsätzlich ist es besser geworden.«
    »Nein, ich finde nicht.«
    Er blickt auf und macht ein leicht verstimmtes Gesicht. »Haben Sie den histologischen Befund

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