52 Verführungen: Ein Paar holt sich die Lust zurück - (German Edition)
am Wasser war es dunkel und still. Wir zogen uns nackt aus und wateten ins Wasser. Also genau genommen tat nur ich das; Herbert ging bis zum Knöchel hinein und rief mich dann zu sich zurück. Wir küssten uns mit den Füßen im Wasser und vor der pulsierenden Geräuschkulisse eines Nachtclubs ein Stück weiter oben. Dann liebten wir uns an der dunkelsten Stelle des Strandes. Bei unserer ersten Hochzeit hatten wir ganz vergessen, die Ehe zu vollziehen. Diesmal war es ein unvergessliches Erlebnis.
Verführung Nr. 26
AUF KNOPFDRUCK
A lso nach der letzten Verführung brauchen wir beide dringend etwas, das wirklich Spaß verspricht. Zum Glück habe ich da noch etwas in petto: In meiner Wäscheschublade ruht ein nagelneuer Vibrator von Lelo.
Dabei verbinde ich mit Vibratoren nicht gerade die besten Erinnerungen. Der erste, der mir begegnete, war der meiner Mutter, als ich sieben war. Wir wohnten damals nach der Scheidung bei meinen Großeltern, und meine Mama war offensichtlich in Sorge, meine Oma könnte ihn finden. Aus Gründen, die wohl nur sie kennt, beschloss sie jedenfalls, ihn in Alufolie zu wickeln und ins Handschuhfach des Autos zu legen. Sie können sich meine Überraschung sicher vorstellen: Ich dachte, ich hätte ein Baguette gefunden. Hastig packte Mum ihn wieder ein, und wir sprachen nicht mehr darüber.
Auf das zweite Gerät stieß ich in Herberts Wohnung, als wir uns gerade erst kennen gelernt hatten. Er steckte in einer
staubigen Aktentasche, zusammen mit einer Reihe von Aufsätzen zur freien Auswahl. Die Dinger sahen allesamt abstoßend aus. Eines hieß Analer Eindringling. Ich brachte Herbert dazu, sich davon zu trennen. Vor allem als klar wurde, dass er sich gar nicht mehr erinnern konnte, wann er das Zeug überhaupt gekauft hatte. Rückschlüsse auf meine hygienischen Bedenken können Sie nach der Lektüre von Verführung Nr. 25 sicher selbst ziehen.
Später in unserer Beziehung erstand ich einen Häschen-Vibrator, weil das damals eben in war. Das »Wilde Häschen« war bonbonrosa und schwabbelig, roch streng nach Chemikalien, und außerdem hing ein unförmiges Batterieteil dran. Die Verkäuferin meinte dazu, dies sei im Vergleich zum Vorgängermodell, das man noch an die Steckdose anschließen musste, schon ein beachtlicher Fortschritt. Ich hatte da so meine Zweifel, denn das Häschen hatte die Angewohnheit, in entscheidenden Momenten schlappzumachen. Am meisten hasste ich daran aber diese albernen flatternden Ohren, die sowieso immer meine Klitoris verfehlten, und die sich permanent drehenden Kugeln, die mir das Gefühl gaben, irgendwas rumore in mir drin. Ich benutzte das Gerät vielleicht zweimal, dann entsorgte ich es.
Was um alles in der Welt brachte mich also nun dazu, mir einen neuen Vibrator anzuschaffen? Nun, ich hatte das nicht wirklich geplant. Aber letzte Woche entdeckte ich diesen in einem Laden, und er hat mir auf Anhieb gefallen. Er sieht solide aus und hat ein schickes Design, elegant, mit klaren Linien im iPod-Style. Und er riecht nicht komisch (ja, ich habe
tatsächlich daran geschnuppert). Außerdem ist seine Form irgendwie so ansprechend: nicht zu groß, aber rundlich und faszinierend. Um ehrlich zu sein, es reizte mich einfach, ihn auszuprobieren. In Anbetracht meiner Vorgeschichte will das ja schon etwas heißen.
Zuerst probieren wir ihn an Herbert aus und lassen ihn an seinen Brustwarzen, seinem Penis, seinen Eiern und seinem Perineum vibrieren … Er schaut leicht irritiert drein. Ganz nett, urteilt er, aber nichts, was er an sich selbst benutzen würde. Dann probieren wir ihn bei mir aus. Ich gestehe, dass es mir gefällt, wie das bauchige Ende in mich hinein und wieder heraus gleitet, aber alles in allem bleibe ich doch ein wenig unmotiviert. Es ist okay, aber nichts Aufregendes.
Doch dann hat Herbert eine Idee: »Lass uns doch testen, ob es den Doggy-Style für dich besser macht.« Das ist eine Stellung, die Herbert total begeistert. Ich habe zwar nicht direkt etwas dagegen, aber ich kann dann jegliche Hoffnung auf einen Orgasmus gleich abschreiben. Noch dazu scheinen wir uns dabei immer so zu positionieren, dass mein Kopf irgendwo anschlägt. Mir ist schon klar, dass das nicht zwingend mit der Stellung zu tun hat, sondern eher an unserer grundsätzlichen Ungeschicklichkeit liegt. Wie auch immer, meine Lieblingsnummer ist es jedenfalls nicht.
Heute aber knie ich mich ans Ende des Bettes, schalte den Lelo ein und presse ihn an meine Klitoris. »Ooh«, sagt Herbert,
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