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56,3° Im Schatten

56,3° Im Schatten

Titel: 56,3° Im Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Rebhandl
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Biermösel, dass der Alte ja gar keine Augen mehr hat, um zu sehen, was er geleistet hat, und er darf noch erleben, wie der Alte ein letztes Mal zufrieden ausatmet und sich mit dem letzten Seufzer sein zerschnittener Körper so vollkommen entspannt, dass ihm hinten einer auskommt, wie ihn nur die großen Meister im Repertoire haben, und hoppala, plus 48,3 ° im Schatten, heilige Maria, näher waren sich Vater und Sohn noch nie. Froh, während seiner letzten Tage noch die Hitze des Sommers erlebt zu haben, ist dem zerschnittenen Körper nach ein Fliegenfischer gestorben, im Herzen aber war er ein hitzegestählter Sambatänzer.
    Der Biermösel weiß dann aber natürlich genau, dass der Alte in dieser ehedem saftigen heimischen Erde, die heute trocken ist wie ein alter Schwamm, nicht begraben werden möchte, nicht in dieser bis oben hin mit verfaulten Katholikenknochen verseuchten Erde. Lieber soll seine Kommunistenseele hoch hin­ausfliegen und sich herumtreiben bis ans Weltenende, welches freilich nicht mehr lange auf sich warten lassen wird, das ist er ihm schuldig. Also packt er ihn in seine Satteltasche und macht sich mit ihm auf den Weg hinüber zur Grillkohle hinterm Auer­hahn, diesen Gefallen will er ihm gerne tun.

Folter
    Wie verhält sich Superagent Jason Castelli im Dschungel von Kongolien, wenn er wieder einmal vom Dschungelhäuptling persönlich mitsamt seinen Totschlägern im Käfig verschleppt, in einer abgelegenen Region gefoltert und anschließend im Suppentopf gekocht wird, tage- und wochenlang?
    Er verlangt nach einer Handvoll Maggikraut und einer Prise Meersalz extra in der Suppe, wo er an Händen und Füßen gefesselt herumschwimmt. Und dann denkt er an irgendwelche Weiber in ihren futzikleinen Lendenschurzen um den Arsch herum, die er in irgendeinem Dschungelbaumhaus auf einem Tigerfell packen wird, sobald sie erst mit einem Messer zwischen den Zähnen von einer Liane heruntergehüpft sind und ihn befreit haben – was am Ende verlässlich passiert!
    Bis dahin bleibt der Jason immer ruhig Blut, selbst wenn ihm die kochende Brühe schon bis zu den Ohrwascherln her­auf blubbert, also was lernt der Biermösel vom Superagenten und seinen Abenteuern im Dschungel von Kongolien?
    Nichts, was er nicht selbst auch schon wüsste!
    Dem Biermösel ist dann also doch noch eingefallen, was er mit seiner Grillkohle machen kann: Er hat hinter dem Auerhahn den Griller angeworfen und den Alten darauf verbrannt, und seine kommunistische Asche ist dann, begleitet von seinen besten Wünschen und dem innigen Dank, dass er ihn in diese depperte Welt hineingeworfen hat, hinaufgeflogen zu den Geiern­ und zu dem Hubschrauber, der dem Biermösel von irgend­woher bekannt vorgekommen ist.
    Schon während er mit dem Alten in der Satteltasche vom Siechenheim in Goisern drüben zurück in Richtung Aussee gefahren ist, hinweg über versteppte Landschaften und versandete Straßen, ist ihm das Luftmoped auf die Nerven gegangen und das dauernde „Biermösel, du Stinksack, komm endlich mit erhobenen Händen aus deiner Schwitzhütte heraus, wir haben ein paar Fragen an dich! Es gibt für dich kein Entkommen mehr, du sitzt in der Falle!“, das ihm der Innenminister durch sein Megafon zugerufen hat (was ihm auch irgendwie bekannt vorgekommen ist).
    In der starken Rauchentwicklung, die dann während der Feuerbestattung einerseits von den vielen Joes, die er dabei geraucht hat, und andererseits vom gut angefüllten Alten und der selbstgemachten und immer noch feuchten Holzkohle ausgegangen ist, hat der Biermösel den Angreifer dann zwar kurzzeitig aus den Augen verloren. Aber nachdem sich die Rauschschwaden wieder verzogen haben und sich sein Hustenreiz gelegt hat, hat er mit seinen eigenen Adleraugen mit ansehen dürfen, wie die Asche vom Alten dort oben im Hubschrauber in das Schandmaul vom Innenminister hineingeflogen ist, eine größere letzte Freude hätte ihm der Alte nicht machen können, so hat der alte Kommunistenfresser kurz vor seinem Ende doch noch einen Kommunisten zu fressen gekriegt – schmeck’s!
    Nachdem er noch ein paar schwerverdauliche Kommunistenbrocken herausgekotzt hat, hat er seine Verhörspezialisten von der Sondereinheit „Freibier“ angewiesen, den Verdächtigen da unten auf seiner hakenschlagenden Flucht wie einen Verbrecher zu jagen, unterstützt von ein paar gut trainierten Bodentruppen, allesamt schwarz gekleidet und im Gesicht schwarz angemalt und angeführt vom Karate Kid, der ihm auch von

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