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59 - Die Liebe des Ulanen 05 - Entscheidung in Sedan

59 - Die Liebe des Ulanen 05 - Entscheidung in Sedan

Titel: 59 - Die Liebe des Ulanen 05 - Entscheidung in Sedan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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dunkle Teint ist erzeugt durch den Saft der Walnußschale.“
    „Wozu diese Komödie?“
    „Ah, du kannst noch nichts davon gehört haben. Wir stehen vor einem Kriege mit Frankreich –“
    „Gott sei Dank! Jetzt werden wir alle Scharten auswetzen. Geht es bald los?“
    „Vermutlich. Ich bin als Eclaireur unter der Flagge eines Erziehers auf Schloß Ortry.“
    „Welch eine Himmelsfügung!“
    „Heute aber erhielt ich die Depesche, welche mich nach Hause ruft.“
    „Wir fahren zusammen. Aber als was ist Emma hier?“
    Der Rittmeister wollte antworten, sie aber legte ihm errötend die Hand auf den Mund und sagte:
    „Auch als Spionin, lieber Vater. Wir werden die alles später erklären.“
    „Das ist freilich notwendig; ich muß doch alles kennenlernen, was euch betrifft, denn –“
    Er hielt inne, denn die Tür öffnete sich und Deep-hill trat ein. Er bemerkte die trauliche Gruppe: er sah die freudige Erregung aus ihren Augen leuchten.
    „Oh, bitte um Entschuldigung“, sagte er, im Begriff, sich schnell wieder zurückzuziehen.
    „Nein; bleiben Sie!“ rief ihm der Rittmeister entgegen. „Sie stören nicht, sondern Sie sind uns im Gegenteil sehr willkommen.“
    Da zog der Amerikaner die Tür hinter sich zu und sagte:
    „Ich hörte den Bericht von der Befreiung eines Opfers dieses höllischen Kapitäns und kam herbei, um meine lebhafteste Sympathie auszudrücken.“
    „Für welche wir alle drei Ihnen herzlich danken. Baron Gaston de Bas-Montagne – Gebhard von Königsau, unser lieber, wiedergefundener Vater.“
    Königsau verbeugte sich höflich, der Amerikaner aber war so betreten, daß er vergaß, es auch zu tun.
    „Wie?“ fragte Deep-hill. „Ist dies der Herr, den Sie befreit haben?“
    „Ja, das ist er.“
    „Und Sie nennen ihn Ihren Vater?“
    „Das ist er ja auch.“
    „Wunderbar.“
    „Erinnern Sie sich der Familiengeschichte, welche ich Ihnen erzählte, als wir uns unten im Gewölbe fanden?“
    „Vollständig, natürlich.“
    „Nun, es waren die Schicksale meiner eigenen Familie. Und dieser ist der verschollene Vater, den ich erwähnte.“
    „Wunderbar, wie gesagt, wunderbar! Herr von Königsau, ich gratuliere Ihnen aus freudigstem Herzen nicht nur zu Ihrer endlichen Erlösung, sondern auch zu solchen Kindern. Ihr Herr Sohn ist ein außerordentlicher Mensch. Sie hat er errettet; Mademoiselle Marion hat er errettet; den Maler hat er errettet; mich hat er errettet. Er scheint es als eine spezielle Aufgabe zu betrachten, die Kerker der Unglücklichen zu öffnen. Dieser Herr Doktor Müller –“
    „O bitte!“ fiel Richard lachend ein. „Rittmeister von Königsau von den preußischen Gardeulanen, wenn Sie gütigst gestatten!“
    „Ritt – – –“
    Das Wort blieb ihm im Mund stecken.
    „Ja, es ist ganz richtig so, Herr Baron!“ stimmte Emma bei.
    „Aber, Rittmeister, bei dies – – – dies – – –“
    „Bei diesem Buckel! Nicht wahr?“ lachte Richard.
    „Ich gebe es beschämt zu.“
    „Nun, ich will Ihnen im Vertrauen mitteilen, daß ich gar nicht bucklig bin, doch allerdings nur im Vertrauen, mein lieber Baron.“
    „So also, so ist das! Sie großartiger Pfiffikus! Na, hier meine Hand; es wird nichts verraten!“
    „Danke! Ganz besonders darf Baronesse Marion keine Ahnung haben, daß ich nicht der Hauslehrer Müller bin.“
    „Warum gerade diese nicht?“ fragte sein Vater.
    „Weil ich sie liebe, Vater!“
    „Du liebst diese gute, wundervolle Blume?“
    „Ja.“
    „Höre, Richard, diese Freude ist ja fast wie diejenige des Wiedersehens. Aber – liebst du glücklich, trotzdem sie dich für bucklig hält?“
    „Trotzdem.“
    „Junge, das möchte ich denn doch bezweifeln.“
    „Sie hat mich in Dresden in Uniform gesehen und seitdem meine Fotografie bei sich getragen, ohne daß ich es ahnte. Ich habe sie gleichfalls da gesehen und dann ihr Bild im Herzen getragen, ohne daß sie es ahnte.“
    „Wie poetisch.“
    „Es wird noch poetischer, lieber Vater! Wir wußten beide nichts voneinander. Da komme ich verkleidet als Erzieher hierher und finde sie als die Tochter des Hauses.“
    „Nachdem er ihr bei einem Dampfschiffsunglück das Leben gerettet hat“, schaltete sich Emma ein.
    „Das ist wirklich wunderbar. Erkannte sie dich?“
    „Nein. Sie fand nur eine große Ähnlichkeit heraus. Nun setze ich meinen Stolz darein, von ihr geliebt zu werden trotz der beengten, bürgerlichen Stellung.“
    „Du bist sehr kühn, mein Sohn.“
    „Gelingt es,

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