6. Die Rinucci Brüder: Neapel sehen und sich verlieben
zögern hob er sie hoch, durchquerte den Raum und ließ sich mit ihr auf das Bett sinken. Eng umschlungen streiften sie einander hastig die Kleidung ab, beseitigten alles, was ihnen im Weg war, lachten dabei übermütig und versuchten, ihr wachsendes Verlangen wenigstens so lange zu beherrschen, bis sie völlig entkleidet waren.
„O ja“, wisperte sie wie von Sinnen vor Sehnsucht nach ihm. Viel zu lange hatte sie darauf gewartet, wieder nackt in seinen Armen zu liegen.
Es fühlte sich so wunderbar an, mit ihm eins zu sein, dass sie sich wunderte, wie sie es ohne ihn überhaupt hatte aushalten können.
Wenig später liebten sie sich nach dem ersten berauschenden Höhepunkt noch einmal; ihre Lust war noch lange nicht gestillt. Sie konnten nicht genug bekommen voneinander, und das, was sie verband und was sie füreinander empfanden, war mit nichts anderem zu vergleichen.
Als Francesco später erschöpft und zufrieden auf ihr lag und ihr Gesicht betrachtete, wünschte sie, sie könnte ihn sehen. Zu gern hätte sie gewusst, ob sich die Zärtlichkeit seiner Berührungen in seinem Gesicht spiegelte. Doch dann küsste er sie zärtlich und liebevoll, und sie wusste alles, was sie wisse n wollte. Schließlich drehte er sich mit ihr um, ohne sie loszulassen, bis sie auf ihm lag.
„Wie fühlst du dich?“ In seiner Stimme schwangen Wärme und Herzlichkeit.
Celia seufzte zufrieden und fand seltsamerweise nicht die richtigen Worte, um auszudrücken, was sie bewegte. Er schien sie auch ohne Worte zu verstehen, denn er presste sie noch fester an sich und barg das Gesicht an ihrem Haar.
„Ich hatte Angst, dich endgültig verloren zu haben“, gab er leise zu.
„Du kannst mich gar nicht für immer verlieren“, flüsterte sie an seinem Hals und überlegte, wie es möglich war, so grenzenlos glücklich zu sein.
Plötzlich lachte er auf.
„Was ist los?“
„Ehe wir zum ersten Mal miteinander geschlafen haben, habe ich mir ausgemalt, was für Dessous du wohl trägst, und tippte auf etwas Praktisches, weil du so ein praktisch denkender Mensch bist.“ „Ah ja. Dann warst du sicher überrascht, oder?“
„Ehrlich gesagt, ja. Dieser winzige Seidenslip und der BH aus Seide und Spitze in leuchtendem Rot waren reizvoll und verführerisch und haben mir ausgesprochen gut gefallen. In dem Moment wurde mir klar, dass ich dich unterschätzt hatte.“
„Das hast du eigentlich immer getan.“
„Heute hast du wieder so romantische Dessous getragen.“
Sie musste sich ein Lächeln verbeißen. Die sexy Dessous hatte sie sich nach dem ersten Abendessen mit ihm gekauft. Wie gut, dass er das nicht ahnte. Und als sie sich auf die Reise nach Neapel vorbereitete, hatte sie als Erstes diese Dessous eingepackt.
Ihre Probleme schienen in weite Ferne gerückt zu sein. Vielleicht mussten sie sich eines Tages wieder damit auseinandersetzen, vielleicht auch nicht. In diesem Augenblick waren sie einfach nur glücklich.
8. KAPITEL
„Ein Glas Champagner wäre jetzt nicht schlecht“, stellte Francesco schläfrig fest.
„Ich weiß nicht, ob ich noch eine Flasche im Kühlschrank habe“, erwiderte Celia betont beiläufig. In Wahrheit hatte sie extra eine Flasche Champagner gekauft, weil sie wusste, wie gern er ihn bei besonderen Gelegenheiten trank.
Sie standen auf und blieben sekundenlang eng aneinandergeschmiegt stehen wie zwei Menschen, die am Ende einer langen, schwierigen Reise angekommen waren und es noch gar nicht fassen konnten.
Schließlich zog Celia ihren Morgenmantel aus roter Seide über, während er in die Hose schlüpfte und ihr in die Küche folgte, wo sie den Champagner aus dem Kühlschrank nahm. Nachdem er zwei Gläser eingeschenkt hatte, reichte er ihr eins und stieß mit ihr an.
„Komm mit.“ Er zog sie mit sich auf das Sofa, streckte sich aus und legte den Kopf in ihren Schoß. „So könnte ich stundenlang hier liegen – genau wie damals.“
„Ja. Wie konnten wir nur so sorglos mit unserem Glück umgehen?“
„Es wird sich nicht wiederholen. In Zukunft reden über alles, und zwar rechtzeitig und vernünftig.“ Celia lachte. „Vernünftig? Auf dem Gebiet hast du noch Nachholbedarf.“
„Du Witzbold.“
„Was eine vernünftige Unterhaltung ist, würdest du selbst dann nicht begreifen, wenn man dich mit der Nase darauf stößt.“
„Okay, dann hilfst du mir eben, bis ich es begriffen habe. Jedenfalls will ich dich nicht noch einmal verlieren, nur weil … O verdammt!“, rutschte es ihm heraus, als das
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