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600 Stunden aus Edwards Leben

600 Stunden aus Edwards Leben

Titel: 600 Stunden aus Edwards Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Lancaster
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Firma jetzt Interesse zeigt, lesen Sie den folgenden Absatz.)
    »Herzlichen Dank für Ihre Teilnahme! Ich werde nun sicherstellen, dass ich die richtige Adresse Ihres Unternehmens vorliegen habe, und dann schicken wir Ihnen ein Päckchen mit der gewünschten Anzahl an Truthähnen und einer Erklärung, wie Sie das Geld an uns weiterleiten.«
    (Überprüfen Sie nun die Postanschrift und Kontaktinformationen.)
    »Ich möchte Ihnen nochmals für Ihre Zeit und Ihre Spende an die Gesellschaft für Muskeldystrophie von Montana danken. Auf Wiederhören.«
    Das kann anstrengend werden.

    Nachdem sie mir mein Büroabteil gezeigt hat und wie ich das Telefon-Headset benutze, will Sonya Starr wissen, ob ich jemals einen dieser Papptruthähne gesehen hätte. Sie sagt, sie will von »vorderster Front« hören, wie bekannt diese Aktion sei.
    »Nein«, sage ich.
    »Aber die hängen um diese Zeit, wenn es auf Thanksgiving zugeht, in allen Supermärkten. Sind Sie sicher, dass Sie keinen dieser kleinen Papptruthähne an irgendeiner Kasse gesehen haben?«
    »Ich nehme die Selbstbedienungskassen. Es ist einfacher, wenn ich mit niemandem rede.«
    Und wiederum lächelt Sonya Starr nicht mehr.

    Die Anrufe sind eine Katastrophe.
    Zunächst einmal soll ich nach dem Geschäftsführer oder -inhaber fragen. Den bekomme ich aber selten an den Apparat. Stattdessen erhalte ich Antworten wie »Er geht immer um zehn nach Hause« oder »Er ist diese Woche gar nicht im Haus«. Tatsächlich bekomme ich so viele solcher Antworten, dass ich schon bald bedaure, sie nicht von Anfang an gezählt und klassifiziert zu haben.
    Zweitens legen viele einfach auf. Ich habe gerade die Hälfte meiner Begrüßung gesagt – »Hallo, Mr Geschäftsinhaber, hier ist Edward Stanton von der Gesellschaft für Muskeldystro…« – und dann höre ich »Wir haben schon gespendet« und ein Klicken. Das ist frustrierend.
    Drittens höre ich viele Ausreden. Die Leute sagen mir, nur das Zentralbüro könne über Dinge wie Spendenaktionen entscheiden, also frage ich nach diesen Nummern und schreibe ein weiteres Blatt Papier mit noch mehr Telefonnummern voll.
    Viertens ist die von Sonya Starr bevorzugte Methode, die Anrufe zu markieren, katastrophal. Sie will, dass ich erfolgreiche Anrufe – bis zum Mittag habe ich zwei davon – mit gelbem Markierstift anstreiche. Die Anrufe, bei denen ich nicht mit einem Geschäftsführer oder -inhaber sprechen kann – bis zum Mittag habe ich davon vierzehn –, sollen einen Stern bekommen, damit man dort nochmals anrufen kann. Die Firmen, die mir eine Absage erteilen – bis zum Mittag habe ich davon achtzehn –, sollen durchgestrichen werden.
    Wenn Sie mich fragen – was Sonya Starr nicht getan hat ‐, wäre es besser, die nochmals anzurufenden Firmen mit gelbem Markierstiftzu kennzeichnen und die erfolgreichen Anrufe mit grünem. (Das Durchstreichen ist selbstverständlich absolut sinnvoll.) Der Grund ist nur logisch: Grün bedeutet »Los« (also können diese Truthähne losgeschickt werden), und Gelb bedeutet »Warten« (also muss man warten und noch einmal anrufen). Jeder Autofahrer kennt die Bedeutung dieser speziellen Farben.
    Um 12:30 Uhr schickt Sonya Starr mich in die Mittagspause. Eine Kaffeepause gab es nicht.

    Um 13:29 Uhr kehre ich aus der Mittagspause zurück und gehe in Sonya Starrs Büro.
    »Ja, Mr Stanton?«
    »Ich habe mich gefragt, ob ich die Art und Weise, wie ich die Anrufe markiere, ändern darf.«
    »Warum?«
    »Diese Art ist dumm.«
    »Was meinen Sie?«
    »Sie wollen einen gelben Markierstift für erfolgreiche Anrufe und einen Stern für die Warteliste. Sie sollten einen grünen Markierstift für erfolgreiche Anrufe nehmen und einen gelben für die Warteliste.«
    »Ist das nicht egal?«
    »Nein. Farben haben eine Bedeutung. Bei Ihnen ergibt das keinen Sinn.«
    »Aber hier im Büro ist jeder mit diesem Farbsystem vertraut.«
    »Es irritiert mich. Vermutlich ist das der Grund, warum die Anrufe so erfolglos verlaufen.«
    »Das bezweifle ich.«
    »Ich bin sicher. Na ja, ich bin nicht vollkommen sicher. Dazu müsste ich eine detaillierte Analyse vornehmen und alle Geschäftsführer fragen, warum sie die Spende abgelehnt haben, und ich bezweifle, dass ich das tun kann, da ich sie bisher sowieso nur schwer erreichen konnte. Also ist es nicht richtig, wenn ich sage, ich seisicher. Ich bevorzuge Tatsachen. Aber Tatsache ist, dass es mich irritiert.«
    Sonya Starr lächelt mich an.
    »Mr Stanton, ich glaube,

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