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61 Stunden: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition)

61 Stunden: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition)

Titel: 61 Stunden: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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Grundstücks, das zum Verkauf steht?«
    »Richtig.«
    »Um was geht’s hier also? Immobiliengeschäfte oder Drogenhandel?«
    »Befindet sich dort draußen ein unterirdisches Labor, ist es beides, stimmt’s? Und danach wird die DEA als Nächstes fragen. Das liegt auf der Hand. Sie hat eine Akte angelegt und wird demnächst anrufen, um sich zu erkundigen, was dort draußen liegt.«
    »Empfehlen Sie ihr, gleich beim Heeresministerium anzurufen. Das ist für alle einfacher.«
    »Aber dann stehen wir wie Idioten da. Wir können nicht zugeben, dass wir nicht wissen, was wir seit fünfzig Jahren in der Nachbarschaft haben.«
    Reacher zuckte mit den Schultern. Zeigte nochmals auf das Telefon. »Sie erfahren es so früh wie ich. Also vielleicht niemals.«
    »Sie waren Kommandeur einer Eliteeinheit?«
    Reacher nickte. »Einige Zeit lang.« Dann sagte er. »Plato ist ein seltsamer Name für einen Mexikaner, meinen Sie nicht auch? Klingt eher wie ein brasilianischer Name, finde ich.«
    »Nein, jugoslawisch«, sagte Peterson. »Wie der alte Diktator.«
    »Das war Tito.«
    »Ich dachte, der sei ein südafrikanischer Bischof.«
    »Der war Tutu.«
    »Wer war also Plato?«
    »Ein Philosoph im alten Griechenland. Ein Schüler von Sokrates, der Lehrer von Aristoteles.«
    »Und was hat Brasilien mit alldem zu tun?«
    »Fragen Sie nicht«, sagte Reacher.
    Kapler und Lowell kamen in den Bereitschaftsraum zurück. Sie verteilten Memos, die vom Fotokopierer noch warm und leicht gewellt waren, dann schlurften sie wieder hinaus. Peterson sagte: »Damit ist ihr Tagewerk getan. Jetzt folgt vermutlich eine fünfstündige Mittagspause. Reine Verschwendung.«
    »Was haben sie angestellt?«
    »Kein Kommentar.«
    »So schlimm?«
    »Nein, eigentlich nicht.«
    »Was war’s also?«
    »Darüber darf ich nicht reden.«
    »Natürlich dürfen Sie das.«
    »Okay, vor drei Tagen hatten wir eine Stunde lang keinen Funkkontakt zu ihnen. Sie wollten uns nicht verraten, warum oder was sie gemacht haben. Und das können wir nicht dulden. Weil wir jederzeit zum Gefängnis gerufen werden können.«
    Um zwanzig vor zehn klingelte das Telefon erneut. Reacher nahm den Hörer ab und sagte: »Ja?«
    Eine Frauenstimme fragte: »Major Reacher?«
    »Ja.«
    »Wissen Sie, wer ich bin?«
    »Reden Sie weiter.«
    »Sie haben in Ihrem letzten Dienstjahr einen Kurs geleitet.«
    »Tatsächlich?«
    »Über die Integration militärischer und bundespolizeilicher Ermittlungen. Ich habe an dem Kurs teilgenommen. Erinnern Sie sich nicht an meine Stimme?«
    »Reden Sie weiter.«
    »Was soll ich sagen?« Im Augenblick wollte Reacher nur, dass sie weitersprach, denn sie hatte eine großartige Stimme. Sie war warm, etwas heiser, leicht außer Atem, fast intim. Ihm gefiel, wie sie ihm ins Ohr flüsterte. Das gefiel ihm sogar sehr. Er stellte sich ihre Besitzerin als Blondine vor: nicht über fünfunddreißig, nicht unter dreißig. Vermutlich groß, attraktiv. Insgesamt eine tolle Stimme.
    Aber keine Stimme, die Reacher erkannte, und das gab er auch zu.
    Die Stimme sagte: »Ich bin sehr enttäuscht. Vielleicht sogar ein bisschen verletzt. Wissen Sie bestimmt, dass Sie sich nicht an mich erinnern?«
    »Ich möchte Ihren Kommandeur sprechen.«
    »Das muss warten. Ich kann nicht glauben, dass Sie nicht wissen, wer ich bin.«
    »Soll ich raten?«
    »Bitte.«
    »Ich glaube, dass Sie eine Art Bockmistfilter sind. Dass Ihr Kommandeur sicher sein will, dass ich kein Spinner bin. Sage ich, dass ich mich an Sie erinnere, falle ich bei dem Test durch. Weil ich’s nicht tue. Wir sind uns nie begegnet. Das wäre bestimmt nett gewesen, aber wir kennen uns nicht.«
    »Aber ich war in Ihrem Kurs.«
    »Das waren Sie nicht. Sie haben meine Akte gelesen, das ist alles. Der Kursname war nur für die Öffentlichkeit bestimmt. Tatsächlich ist’s darum gegangen, wie man die Feds aufs Kreuz legt, statt mit ihnen zusammenzuarbeiten. Das wüssten Sie, wenn Sie in einem Raum mit mir gewesen wären.«
    Ein Lächeln in der Stimme. »Gut gemacht. Sie haben gerade den Test bestanden.«
    »Wer sind Sie also wirklich?«
    »Ich bin Sie.«
    »Was soll das heißen?«
    »Ich bin Kommandeur des 110th Special Unit.«
    »Wirklich?«
    »Wirklich und wahrhaftig.«
    »Klasse. Glückwunsch. Wie ist das so?«
    »Das können Sie sich bestimmt vorstellen. Ich sitze jetzt an Ihrem alten Schreibtisch – bildlich gesprochen und buchstäblich. Erinnern Sie sich an Ihren Schreibtisch?«
    »Ich hatte viele.«
    »Hier in Rock

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