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61 Stunden: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition)

61 Stunden: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition)

Titel: 61 Stunden: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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kleinere Person hochgestellt. Auf dem Schreibtisch befanden sich ein Bildschirm, eine Tastatur und eine Telefonkonsole. Der Bildschirm war dunkel. Abgeschaltet. Das Telefon hatte Tasten für sechs Leitungen und zehn Kurzwahltasten.
    Peterson sagte: »Mit der Neun bekommen Sie eine freie Leitung.«
    Ich vermute, dass es eine Nummer gibt, an die Sie sich erinnern. Eine Nummer für direkte Durchwahl.
    Reacher wählte: die Neun, um eine Leitung zu bekommen, dann eine Vorwahl in Virginia, dann sieben weitere Ziffern. Eine Nummer, an die er sich erinnerte.
    Wider Erwarten meldete sich am anderen Ende eine Tonbandstimme.
    Eine Männerstimme, die langsam und nachdrücklich sprach und die drei ersten Wörter stärker betonte als nötig. »Sie haben das Amt für Arbeitsstatistik erreicht. Wissen Sie die Nummer Ihres Gesprächspartners, können Sie direkt durchwählen. An dernfalls wählen Sie bitte eine Nummer aus dem folgenden Menü.« Dann folgte eine heruntergeleierte Liste, die Eins drücken, um diese Stelle zu erreichen, die Zwei, um eine andere zu erreichen, und so weiter und so fort für Handel, Industrie und Dienstleistungen.
    Reacher legte auf.
    »Kennen Sie eine weitere Nummer?«, fragte Peterson.
    »Nein.«
    »Wen haben Sie angerufen?«
    »Eine Sondereinheit der Militärpolizei. Eine Art Eliteeinheit für Ermittlungen. Wie ein FBI der Army, aber natürlich viel kleiner.«
    »Bei wem sind Sie stattdessen gelandet?«
    »Bei irgendeiner Behörde, die mit Arbeitsstatistik zu tun hat.«
    »Manche Dinge ändern sich eben.«
    »So ist es«, sagte Reacher.
    Dann fuhr er fort: »Oder vielleicht auch nicht. Wenigstens nicht grundlegend.«
    Er wählte nochmals. Dieselbe Nummer. Bekam wieder die selbe Ansage. Wissen Sie die Nummer Ihres Gesprächspartners, können Sie direkt durchwählen. Er wählte die 110. Hörte ein Klicken und ein Surren und einen neuen Wählton. Gleich nach dem ersten Klingeln meldete sich eine neue Stimme. Diesmal live.
    Die Stimme sagte: »Ja?« Südstaatenakzent, ein Mann, vermutlich Ende zwanzig, höchstwahrscheinlich ein Hauptmann, außer die Welt war aus den Fugen geraten, sodass jetzt schon Leutnants oder Unteroffiziere oder, Gott behüte, Zivilisten an diesem speziellen Telefon sitzen durften.
    Reacher sagte: »Ich muss Ihren Kommandeur sprechen.«
    »Wessen Kommandeur?«
    »Ihren.«
    »Mit wem reden Sie Ihrer Ansicht nach?«
    »Sie sind das 110th Special Unit in Rock Creek, Virginia.«
    »Sind wir das?«
    »Ja, außer Sie haben eine andere Telefonnummer bekommen. Früher hat’s eine Telefonistin gegeben. Man musste Raum hundertzehn verlangen.«
    »Mit wem spreche ich genau?«
    »Ich war früher beim Hundertzehnten.«
    »In welcher Funktion?«
    »Ich war sein erster Kommandeur.«
    »Name?«
    »Reacher.«
    Kurzes Schweigen.
    Reacher fragte: »Wählt tatsächlich jemand eine Nummer aus Ihrem Menü?«
    »Sir, wenn Sie früher beim Hundertzehnten waren, wissen Sie, dass dies eine für Notfälle reservierte Nummer ist. Ich muss Sie bitten, Ihr Anliegen sofort zu formulieren.«
    »Ich möchte Ihren Kommandeur sprechen.«
    »In welcher Sache?«
    »Ich will ihn um einen Gefallen bitten. Sagen Sie ihm, dass er sich meine Akte ansehen und mich zurückrufen soll.« Reacher las die Nummer von dem Etikett auf der Telefonkonsole ab.
    Der Kerl am anderen Ende legte wortlos auf.
    8.55 Uhr.
    Noch dreiundvierzig Stunden.

11
    Um halb zehn klingelte das Telefon auf Reachers geliehenem Schreibtisch, aber der Anruf war nicht für ihn. Er reichte Peterson den Hörer. Der nannte seinen Namen und Dienstgrad und hörte dann ungefähr zwei Minuten lang zu. Er bat seinen Gesprächspartner, ihn weiter auf dem Laufenden zu halten, und gab danach den Hörer zurück. Reacher legte ihn auf. Peterson sagte: »Wir brauchen Ihre Informationen so frühzeitig wie möglich.«
    Reacher deutete auf das Telefon vor ihm. »Sie wissen ja, wie die heutigen Kinder sind. Sie schreiben nie, sie rufen nie an.«
    »Das ist mein Ernst.«
    »Was hat sich geändert?«
    »Am Telefon war die DEA , die Drug Enforcement Administration. Die echte Drogenbekämpfungsbehörde in Washington, D. C. Ein Anruf zu unserer Information. Sie überwacht das Telefon eines Kerls, den sie für einen russischen Dealer hält. Neu in der Szene, versucht sich einen Namen zu machen, operiert von Brooklyn aus. Ein Mann namens Plato hat ihn eben aus Mexiko angerufen – wegen des Verkaufs eines Grundstücks fünf Meilen westlich von Bolton, South Dakota.«
    »Wegen eines

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