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61 Stunden: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition)

61 Stunden: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition)

Titel: 61 Stunden: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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Schlüssel wirklich in einer der Hütten ist.«
    »Er liegt nicht im Schnee, und im Gebäude selbst kann er nicht sein. Welche Möglichkeit bleibt also noch?«
    Peterson marschierte zu der nächsten Hütte, der ersten in der hinteren Reihe, die gegenüber der zweiten in der vorderen Reihe stand. Zu der ersten Hütte, die Reacher morgens kontrolliert hatte. Ihre Tür war nicht abgeschlossen. Peterson stieß sie auf und trat über die Schwelle. Reacher und Holland folgten ihm. An den Fenstern hingen noch die Rupfenvorhänge. Ansonsten war alles fortgeschafft worden, was sich tragen ließ. In der Hütte gab es nichts zu sehen außer zwölf abgezogenen Feldbetten mit blau-grau gestreiften Matratzen und mattgrauen eisernen Bettgestellen. Der Raum wirkte trostlos leer und verlassen.
    Aber er war warm.
    Der Paraffinbrenner war ausgeschaltet, aber der Ofen gab noch reichlich Restwärme ab. Reacher zog seine Handschuhe aus und streckte die Hände aus. Natürlich würde der Ofen weiter abkühlen, in drei Stunden vielleicht nur noch lauwarm und in weiteren drei Stunden ganz kalt sein, aber vorläufig war er noch herrlich warm. Sogar zu heiß zum Anfassen. Die Kombination aus Gusseisen und der Verbrennung eines fossilen Brennstoffs war eine wunderbare Sache. Reacher sagte: »Geht nur weiter, und sucht anderswo, Jungs. Ich bleibe inzwischen hier.«
    Peterson sagte: »Mit etwas Glück sind sie alle so.«
    Das waren sie. Als die drei zu dem entferntesten Blockhaus hinübereilten, fanden sie dieselbe Situation vor: leerer Raum, abgezogene Betten, noch warmer Ofen. Sie begannen ihre Suche gleich dort. Die Wärme ließ sie geduldig und gründlich arbeiten. Sie kontrollierten jede Matratze, jedes Bettgestell, alle Winkel und Ecken. Sie schauten in die Wasserbehälter der Klosetts, sie achteten auf lose Bretter, klopften die Wände nach Hohlräumen ab und sahen sogar in den Deckenleuchten nach.
    Und fanden nichts. 2.55 Uhr nachmittags.
    Noch dreizehn Stunden.
    Als Nächstes durchsuchten sie die Küche, die Reacher für ein durchaus mögliches Versteck hielt. Eine Küche war ein eindeutig bestimmbarer Ort. Unverwechselbar. Und weil es hier nur eine gab, war die Ortsangabe präziser als »die erste Hütte« oder »die letzte Hütte«. Aber der Schlüssel war auch nicht dort. Die Vorratsbehälter für Mehl, Zucker und Kaffee standen noch da, aber sie waren so leer, dass ein flüchtiges Schütteln genügte, um festzustellen, dass sie nichts aus Metall enthielten. Der Schlüssel lag nicht hinten in einem Regal, war nicht unter einen Arbeitstisch geklebt oder zwischen aufgestapelten Schüsseln versteckt und steckte auch nicht wie ein Spielzeug in den restlichen Cornflakes.
    Von der Küche aus durchsuchten sie in Richtung Steingebäude gehend Blockhaus für Blockhaus. Sie wurden beim Durchsuchen schneller und besser, weil alle Hütten gleich waren. Zuletzt hätten sie sie mit verbundenen Augen oder im Schlaf durchsuchen können. Trotzdem war das Ergebnis gleich null.
    Zuletzt befanden sie sich wieder da, wo sie begonnen hatten: in der Hütte, die dem Steinhaus am nächsten lag. Sie zögerten, sie erneut zu durchsuchen, weil sie bestimmt enttäuscht sein würden und es etwas Endgültiges hatte, bei der allerletzten von fünfzehn Möglichkeiten eine Niete zu ziehen. Reacher ging durch den leeren Raum, blieb kurz am Ofen stehen und trat dann an das letzte Bett rechts.
    Er sagte: »Heute Morgen hat hier eine junge Frau gesessen.«
    Holland trat neben ihn. »Was für eine junge Frau?«
    »Nur eine Bikerin, vielleicht neunzehn oder zwanzig. Die Einzige, die ich drinnen gesehen habe. Alle anderen haben draußen Schnee geschippt.«
    »War sie krank?«
    »Den Eindruck machte sie nicht.«
    »War sie eingesperrt?«
    »Nein, die Tür stand offen.«
    »Vielleicht hat sie den Schlüssel bewacht. Vielleicht war das ihre Aufgabe.«
    »Schon möglich. Aber wo hat sie ihn gelassen?«
    »Wie hat sie ausgesehen?«
    »Groß, schlank und blond wie ihr alle.«
    »Glauben Sie, dass sie von hier war?«
    »Meth kommt hauptsächlich vom Land«, sagte Reacher. Dann dachte er: Groß, schlank und blon d. Er fragte: »Haben Sie hier Handyempfang?«
    »Klar«, sagte Holland. »Nach allen Richtungen nur flaches Land. Wind, Staub und Mikrowellen erreichen uns gut.«
    »Leihen Sie mir Ihr Telefon.«
    Holland gab es ihm, und Reacher tippte die Nummer ein, an die er sich erinnerte.
    »Ja?«
    »Amanda, bitte.«
    Ein Klicken. Ein Surren. Dann fragte die Stimme: »Wo, zum Teufel,

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