64 Grundregeln ESSEN
andere, keine angealterten Lebensmittel, die von weit her kommen. Stattdessen finden Sie dort frische, unverfälschte Lebens-Mittel, die geerntet wurden, als ihr Geschmack und ihr qualitativer Nährwert auf dem Höhepunkt waren – genau die Art von Nahrung, die Ihre Urgroßmutter und sogar Ihre neusteinzeitlichen Vorfahren leicht als etwas Essbares erkannt hätten. Eben die Art von Nahrung, die lebendig ist und deshalb irgendwann verdirbt.
16
Kaufen Sie Ihre Snacks auf dem Wochenmarkt.
Dann knabbern Sie zwischendurch nämlich frische oder getrocknete Früchte oder Nüsse, eben echte Lebens-Mittel und nicht Chips und Schokoriegel.
17
Essen Sie nur Lebensmittel, die von Menschen zubereitet wurden.
Wenn Sie das, was Sie essen, von anderen zubereiten lassen wollen, sind Sie besser beraten, wenn es sich dabei um Menschen und nicht um Firmen handelt. Firmen staffieren ihre Produkte gewöhnlich mit zu viel Salz, Fett und Zucker aus, und außerdem mit Konservierungsstoffen, Farbstoffen und anderen biologischen Neuheiten. Sie wollen auch, dass ihre Erzeugnisse sich ewig halten. Anmerkung: Obwohl professionelle Köche im Allgemeinen Menschen sind, kochen auch sie oft mit reichlich Salz, Fett und Zucker. Zählen Sie Ihre Restaurant-Mahlzeiten deshalb auch zu den »besonderen Gelegenheiten«, von denen in Regel 60 die Rede ist.
Hier nun ein paar nützliche Varianten der »Von-echten-Menschen-gekocht«-Regel.
18
Essen Sie keine Lebensmittel, die an Orten hergestellt wurden, an denen jeder eine Chirurgenhaube tragen muss.
19
Wenn es von einer Pflanze stammt, können Sie es essen; Wenn es aus einer Fabrik stammt, verzichten Sie besser darauf.
20
Was durch das Fenster Ihres Autos zu Ihnen gelangt, ist kein Lebensmittel.
21
Was in allen Sprachen denselben Namen hat, ist kein Lebensmittel. (Denken Sie an Big Mac, Mars oder Pringles.)
TEIL II
Welche Art von Lebensmitteln soll ich essen?
(Vorwiegend Pflanzen.)
Wenn Sie sich an die bisher vorgestellten Regeln halten, werden Sie überwiegend echte, unverfälschte Lebens-Mittel essen – sie sind der einfache Schlüssel zu einer gesunden Ernährung. Innerhalb dieses Rahmens haben Sie zahlreiche Möglichkeiten. Wenn man aus der bemerkenswerten Vielfalt traditioneller Ernährungsweisen, von denen Menschen rund um den Globus leben, einen Schluss ziehen kann, dann vor allem diesen: Wir können uns von einer erstaunlichen Bandbreite unterschiedlicher Lebensmittel ernähren – solange es echte Lebens-Mittel sind. Es gab und gibt gesunde fettreiche und gesunde fettarme Ernährungsformen, aber ihren Grundstock bilden immer echte Lebensmittel, denen weder etwas genommen noch etwas hinzugefügt wurde. Trotzdem sind manche intakte Lebensmittel besser für uns als andere, und einige Verfahren, sie zu erzeugen und anschließend zu Mahlzeiten zusammenzustellen, verdienen besondere Beachtung. Deshalb schlage ich Ihnen in diesem Abschnitt eine Handvoll persönlicher Strategien vor, die sich mit besonders empfehlenswerten Lebensmitteln beschäftigen.
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Essen Sie vorwiegend Pflanzen, vor allem deren Blätter.
Die Wissenschaftler mögen darüber streiten, was an Pflanzen so gesund ist – die Antioxidantien, die Ballaststoffe, die Omega-3-Fettsäuren? Aber dass Pflanzen wahrscheinlich wirklich gut für Sie sind und ganz gewiss nicht schaden, findet ihre ungeteilte Zustimmung. Zahlreiche Studien belegen, dass eine Ernährung mit viel Obst und Gemüse das Risiko verringert, an egal welcher Zivilisationskrankheit zu sterben. In Ländern, in denen die Menschen ein Pfund oder mehr Obst und Gemüse pro Tag essen, ist die Krebsrate halb so hoch wie in den Vereinigten Staaten. Bei einer vorwiegend pflanzlichen Ernährung nehmen Sie außerdem sehr viel weniger Kalorien auf, weil pflanzliche Lebensmittel – mit Ausnahme der Samen, das heißt also auch von Getreiden und Nüssen – normalerweise eine geringere Energiedichte als die übrigen Dinge haben, die Sie so essen. (Und eine geringere Kalorienaufnahme schützt vor vielen chronischen Krankheiten.) Vegetarier sind auffallend gesünder als Fleischesser und leben länger.
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Behandeln Sie Fleisch als geschmacksbereichernde Zutat oder als ein Lebensmittel für besondere Gelegenheiten.
Es stimmt zwar, dass Vegetarier im Allgemeinen gesünder sind als Fleischesser, aber das bedeutet nicht, dass Sie das Fleisch grundsätzlich aus Ihrem Speiseplan streichen müssen, wenn es Ihnen schmeckt. Fleisch, das von Menschen schon seit sehr langer
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