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64 Grundregeln ESSEN

64 Grundregeln ESSEN

Titel: 64 Grundregeln ESSEN Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Pollan
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künstlichen Süßstoffen das Gewicht nicht reduziert – warum, ist noch nicht ganz klar. Möglicherweise löst es ein Verlangen nach mehr Süßem aus, wenn dem Gehirn die süße Belohnung nur vorgegaukelt wird.

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Meiden Sie Nahrungsprodukte, die mehr als fünf Zutaten enthalten.
    Die exakte Zahl, für die Sie sich entscheiden, bleibt Ihnen überlassen, aber je mehr Zutaten ein abgepacktes Nahrungsmittel enthält, desto stärker ist es wahrscheinlich bearbeitet. Anmerkung 1: Eine lange Zutatenliste bei einem Kochrezept ist nicht dasselbe; sie ist in Ordnung. Anmerkung 2: Manche Produkte stellen jetzt ihre besonders kurze Zutatenliste groß heraus, aber auch das ist Augenwischerei. Häagen Dazs hat eine neue Eiscreme-Produktlinie mit dem Namen »Five« auf den Markt gebracht, benannt nach den fünf enthaltenen Inhaltsstoffen. Super – aber es ist trotzdem Eiscreme. Gleiches gilt für die von Frito-Lay angepriesenen Mais-Chips aus drei Zutaten, Handelsname Tostitos: Okay, aber es sind immer noch Mais-Chips. Wenden Sie in solchen Fällen Regel 60 an, die sich mit Lieblingsspeisen zu besonderen Gelegenheiten beschäftigt.

7

Meiden Sie Nahrungsprodukte mit Zutaten, die ein Drittklässler nicht aussprechen kann.
    Im Grunde die gleiche Idee, aber eine andere Merkhilfe. Je einfacher, desto besser!

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Meiden Sie Nahrungsprodukte, die behaupten, gesund zu sein.
    Das erscheint zunächst nicht plausibel, aber überlegen Sie: Damit ein Nahrungsprodukt sich auf seiner Verpackung als gesundheitsförderlich anpreisen kann, muss es zunächst einmal eine Verpackung haben , und deshalb lässt sich aus dem Stegreif sagen, dass es wahrscheinlich eher ein verarbeitetes als ein echtes Lebens-Mittel ist. Außerdem haben nur die großen Lebensmittelfirmen das nötige Kleingeld, um ihre Gesundheitsversprechen von der FDA 3 zertifizieren zu lassen und dann in die Welt hinauszuposaunen. Im Allgemeinen werfen gerade die Produkte der Lebensmittelindustrie mit den kühnsten Gesundheitsbehauptungen um sich – die aber oft auf einer unvollständig und unsachgemäß betriebenen Wissenschaft beruhen. Denken Sie an die Margarine, eins der ersten industriellen Produkte, das von sich behauptete, gesünder zu sein als die Butter, das traditionelle Lebensmittel, das es ersetzte: Es stellte sich heraus, dass Margarine Transfette enthält, die Herzinfarkte
verursachen. Die gesündesten Lebens-Mittel im Supermarkt, die frischen Produkte, prahlen nicht damit, gesund zu sein. Denn diejenigen, die sie erzeugen, haben weder das Budget noch eine Verpackung für solche Behauptungen. Ziehen Sie deshalb aus dem Schweigen der Kartoffeln nicht den Schluss, sie hätten zu unserer Gesundheit nichts Wichtiges beizutragen.

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Meiden Sie Nahrungsprodukte, die sich als »light«, »fettarm« oder »fettfrei« ankündigen.
    Die vierzigjährige Kampagne, fettarme und fettfreie Versionen traditioneller Lebensmittel zu entwickeln, ist gescheitert: Wir sind mit fettarmen Produkten fett geworden. Warum? Weil Lebensmittel nicht zwangsläufig schlank machen, wenn das Fett aus ihnen entfernt wird. Auch Kohlenhydrate können dick machen, und vielen fettarmen und fettfreien Produkten wird mehr Zucker zugesetzt, um den Geschmacksverlust auszugleichen. Wenn wir eine Nährstoffgruppe – das Fett – verteufeln, stellen wir außerdem einer anderen, angeblich »guten« Nährstoffgruppe – in diesem Fall den Kohlenhydraten – einen »Persilschein« aus und essen dann von ihm mehr, als uns guttut. Seit dem Beginn der Fettarm-Kampagne Ende der 1970er-Jahre konsumieren die Amerikaner de facto über 500 Kalorien pro Tag mehr, die meisten davon in Form raffinierter Kohlenhydrate wie etwa Zucker. Das Ergebnis: Der durchschnittliche amerikanische Mann bringt 17 Pfund mehr, die durchschnittliche amerikanische Frau 19 Pfund mehr auf die Waage als Ende der 1970er. Sie sind besser beraten, das Original-Lebensmittel
in Maßen zu essen, als sich mit »light«-Produkten den Magen vollzuschlagen, die jede Menge Zucker und Salz enthalten.

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Meiden Sie Nahrungsmittel, die vorgeben, etwas zu sein, was sie nicht sind.
    Imitat-Butter, auch als Margarine bekannt, ist hier das klassische Beispiel. Um einen fettfreien Rahmkäse herzustellen, der weder Rahm noch Käse enthält, ist extrem viel Bearbeitung nötig; solche Produkte sollten als Imitate etikettiert und gemieden werden. Dieselbe Regel gilt für Pseudofleisch auf Sojabasis, künstliche Süßstoffe, vorgetäuschte Fette und Stärken und –

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