64 Grundregeln ESSEN
holländisches Sprichwort sagt: »Ein Land mit vielen Heringen kommt mit wenigen Ärzten aus.«
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Essen Sie auch Lebensmittel, die von Bakterien oder Pilzen vorverdaut wurden.
Viele traditionelle Gesellschaften schwören auf den gesundheitlichen Nutzen von fermentierten Lebensmitteln – also solchen, die von lebendigen Mikroorganismen umgewandelt wurden: Joghurt, Sauerkraut, Sojasoße, Kimchi (Chinakohl) und Sauerteigbrot. Diese Lebensmittel können eine gute Quelle für Vitamin B 12 sein, einen essenziellen Nährstoff, den Sie nicht von Pflanzen bekommen können. (B wird von Tieren und Bakterien produziert.) Viele fermentierte Lebensmittel enthalten außerdem Probiotika – dem Körper zuträgliche Bakterien, die, wie die Forschung sagt, die Funktion des Verdauungs- und des Immunsystems verbessern und manchen Studien zufolge dazu beitragen, allergische Reaktionen und Entzündungen einzudämmen.
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Süßen und salzen Sie Ihr Essen selbst.
Egal, ob Suppen, Müsli oder Limonaden – Ess- und Trinkbares, das industriell zubereitet wurde, ist mit sehr viel mehr Salz und Zucker versetzt, als ein normaler Mensch oder selbst ein Kind in sie hineinrühren würde. Wenn Sie solche Gerichte selbst süßen und salzen, sind sie genau so süß oder salzig, wie es Ihrem persönlichen Geschmack entspricht. Sie werden feststellen, dass Sie nur einen Bruchteil von dem Zucker oder Salz konsumieren, den Sie sonst zu sich nehmen würden.
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Essen Sie süße Lebensmittel so, wie Sie sie in der Natur vorfinden.
In der Natur ist Süßes fast immer in Ballaststoffe verpackt, was ihre Aufnahmefähigkeit verlangsamt und ein Sättigungsgefühl auslöst, bevor Sie zu viele Kalorien in sich hineingespachtelt haben. Deshalb sind Sie immer besser beraten, wenn Sie das ganze Stück Obst essen, als nur seinen Saft zu trinken. (Kalorien, die Sie sich in flüssiger Form einverleiben, machen generell dicker, weil sie uns kein Sättigungsgefühl vermitteln. Wir Menschen gehören zu den ganz wenigen Säugetierarten, die nach der Stillzeit noch Kalorien aus Flüssigkeiten beziehen.) Also trinken Sie nicht, was Sie an Süßem zu sich nehmen, und denken Sie daran: So etwas wie gesunde Limonade gibt es nicht.
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Essen Sie kein Müsli, das die Farbe der Milch verändert.
Das sollte selbstverständlich sein. Solche Frühstücksflocken sind hochgradig verarbeitet und vollgestopft mit raffinierten Kohlenhydraten und chemischen Zusätzen.
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»Je weißer das Brot, desto schneller bist du tot.«
Dieser unverblümte kulturübergreifende großmütterliche Rat (der mir von meiner jüdischen und von meiner italienischen Großmutter mitgegeben wurde) lässt darauf schließen, dass die mit Weißmehl einhergehenden gesundheitlichen Risiken seit vielen Jahren allgemein bekannt sind. Für den Körper besteht zwischen Weißmehl und Zucker kein großer Unterschied. Ohne Zusatzstoffe bietet es keinen der Vorteile (Ballaststoffe, B-Vitamine, gesunde Fette) von Vollkorngetreide und ist kaum mehr als ein Schuss Glucose. Kurzzeitig hohe Glucosespitzen fördern Entzündungen und wirken sich verheerend auf unseren Insulinstoffwechsel aus. Essen Sie vom Getreide das ganze Korn, und reduzieren Sie Ihren Weißmehlkonsum maximal. Neuere Forschungen zeigen, dass die Großmütter, die sich diese Regel zu Herzen nahmen, richtig lagen: Menschen, die viel Vollkorngetreide essen, sind in der Regel gesünder und leben länger.
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Bevorzugen Sie solche Öle und Getreide, die ganz traditionell mit Steinmahlwerken zerkleinert wurden.
Als Mühlsteine die einzige Möglichkeit waren, Mehle und Öle herzustellen, enthielten diese im Großen und Ganzen mehr Nährstoffe. Beim Getreide bleiben mehr Bestandteile des Keimlings und also mehr Ballaststoffe übrig, wenn es mit einem Steinmahlwerk zerquetscht wurde; Weißmehl lässt sich auf diese Weise einfach nicht herstellen. Die Nährstoffvorteile von Erzeugnissen aus dem vollen Korn sind beeindruckend: Sie enthalten Ballaststoffe, alle B-Vitamine und gesunde Öle. All das geht verloren, wenn das Getreide auf modernen Walzenstühlen zerkleinert wird (wie erwähnt unterscheiden sich stark ausgemahlene Mehle kaum von Zucker). Und die neuen Öle, die mit modernen chemischen Verfahren extrahiert werden, haben im Allgemeinen ein weniger günstiges Fettsäurenprofil und mehr Zusatzstoffe als Oliven-, Sesam-, Palmkern- und Erdnussöle, die auf herkömmliche Weise gewonnen wurden.
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Essen Sie so viel Junkfood, wie Sie wollen – solange Sie
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