Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
66095: Thriller (German Edition)

66095: Thriller (German Edition)

Titel: 66095: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark T. Sullivan
Vom Netzwerk:
einem heftigen Schmerz. Sein Handgelenk blutete. Dann schwang er sich auf die Knie und sah hoch. Gregor saß mit dem Rücken gegen den Altar unter dem Funken sprühenden Stein und zielte mit der Pistole auf Tom, den Blick voller Hass.
    »Man wird sich an mich erinnern«, sagte Gregor. »An Sie wird sich niemand erinnern.«

8.30 Uhr
Vergil-Eingang
Labyrinthhöhle
    Oben peitschte der Sturmwind den Regen quer über den Kamm. Der Himmel war stahlgrau mit dunkelvioletten Flecken. Heftige Donnerschläge übertönten das Dröhnen des Schachtbohrers. In 800 Meter Entfernung, über dem engen Tal zwischen Tower- und Walker-Kamm, gingen Blitzschläge nieder.
    »Diese Blitze sind verdammt nah!«, schrie Angelis.
    »Wir sollten uns in Sicherheit bringen«, schrie Boulter zurück.
    Swain hatte unterdessen den Blick auf das Loch gerichtet, das der Bohrer in den Fels gerissen hatte. Weißer Staub wirbelte auf, vermischte sich mit dem Regen und sank wie nasser Kalk zu Boden. Ein Blitzstrahl durchzuckte den Himmel und ging auf dem Kamm 300 Meter oberhalb des Bohrlochs nieder. Der Physiker erschrak. Was, wenn Chester Recht hatte mit seiner Vermutung über den Stein und der Blitz tatsächlich …?
    »Onkel Jeff«, schrie Chester. »Diese Männer!«
    »Ich weiß«, rief Swain, dann drehte er sich um und lief zu Generalmajor Hayes. »Wir müssen die Arbeiter dort herausholen! Sie sind in großer Gefahr!«
    »Unmöglich«, antwortete der General. »Wir müssen zu dem Stein vordringen, und zwar so schnell wie möglich.«
    »Wenn ein Blitz in die Höhle einschlägt und auf das Mondgestein trifft, könnte er sich verstärken und beschleunigen«, warnte Swain eindringlich. »Das könnte alle, die sich auf und in diesem Berg befinden, das Leben kosten.«
    »Sind Sie ganz sicher?«
    »Nein, aber …«
    »Ich habe meine Befehle, Dr. Swain.«
    »Ich mache Sie verantwortlich für das Leben dieser Männer, General!«, brüllte Swain. »Auf der Suche nach diesem Stein haben schon zu viele Menschen ihr Leben lassen müssen!«
    Hayes schüttelte den Kopf. »Gehen Sie, wenn Sie wollen, Dr. Swain. Aber wir versuchen weiter, so schnell wie möglich in das Innere des Berges vorzudringen.«

8.32 Uhr
Schamanenkatakombe
Labyrinthhöhle
    Ein Pistolenschuss übertönte das Summen, das aus der Höhle drang.
    Cricket versetzte Kelly einen Tritt ans Schienbein, entwand sich seinem Griff und humpelte so schnell sie konnte den Tunnel entlang auf das pulsierende metallische Licht zu.
    »Du verdammtes Luder, komm zurück!«, brüllte Kelly ihr nach. »Jetzt reicht’s mir aber!«
    Cricket bog um die Ecke. Beim Anblick des Steins und der Silhouette Gregors neben der am Boden liegenden Gestalt ihres Vaters blieb sie wie angewurzelt stehen. Gregor drückte immer wieder auf den Auslöser der Pistole, außer sich vor Wut über das klickende Geräusch. Der Lauf war leer.
    »Daddy!«, schrie Cricket und lief auf ihren Vater zu. Blut und Knochensplitter quollen aus der klaffenden Wunde über Toms rechtem Ellbogen.
    »Hey, Liebes«, sagte er mit schwacher Stimme und versuchte aufzustehen.
    »Erschieß ihn, Kelly!«, brüllte Gregor. »Erschieß sie beide!«
    Aber Kelly sah fassungslos von dem gleißenden Stein zu den Höhlenwänden. »Da ist kein Gold!«, murmelte er. »Da ist – nichts.«
    »Her mit dem Gewehr!«, herrschte ihn Gregor an und lief auf ihn zu.
    Kelly wirbelte die Pumpgun herum, richtete den Lauf auf Gregors Kehle und zwang ihn, von Tom und Cricket zurückzutreten. »Ich erschieß dich, du Scheißkerl. Du verrückter lausiger Scheißkerl. Hier gibt es gar kein Gold!«
    »Wen kümmert schon Gold?«, krächzte Gregor. »Hier geht es um die Wissenschaft!«
    »Die Wissenschaft interessiert mich einen Scheißdreck.« Kelly drückte Gregor jetzt gegen die Höhlenwand. »Ich habe mein Leben aufs Spiel gesetzt, um …«
    Der Häftling hatte die Pumpgun entsichert und die Hand am Abzug. Gregor starrte fassungslos auf den Gewehrlauf, dann schossen seine Augen nach links und wieder zurück zu Kelly.
    »Hier!«, krächzte er. »In den Spalten, Kelly. Da ist es!«
    Kelly zögerte, dann richtete er seine Stirnlampe in die Richtung, die ihm Gregors Blick wies.
    Auch Cricket und ihr Vater wandten den Blick dorthin. Und jetzt sahen sie zum ersten Mal, dass die Grotte nicht komplett rußgeschwärzt, sondern von winzigen Adern unterschiedlicher Legierungen durchzogen war. Manche hatten die Konsistenz und die Patina von getriebenem Silber, andere waren flüssig und

Weitere Kostenlose Bücher