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66095: Thriller (German Edition)

66095: Thriller (German Edition)

Titel: 66095: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark T. Sullivan
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glänzend wie Quecksilber. Aber im Abstand von etwa 30 Zentimetern wies die Schlacke feine Kapillaren eines Metalls auf, das so schön war, dass Cricket den Atem anhielt. Prachtvoller als Opal, blasser als Gold und glänzender als Platin, sah es aus, als wäre es mit Mondlicht durchwirkt.
    Kelly sicherte das Gewehr und ließ den Lauf sinken. Er lief zu der Wand und ließ seine Finger gierig über die glitzernden Adern des wertvollen Metalls gleiten.
    »Siehst du?«, sagte Gregor und rieb sich den Hals. »Was hab ich dir gesagt? Seltener als Gold. Mit nichts vergleichbar, was du je zuvor auf der Erde gesehen hast.«
    »Das stimmt«, flüsterte Kelly hingerissen. Dann wirbelte er herum, erneut flammte Mordlust in seinem Blick auf. »Aber was nützt mir das?«, rief er. »Man muss es abbauen. Das dauert Monate.«
    »Der Stein, Dummkopf!«, erwiderte Gregor mit zusammengebissenen Zähnen. »Siehst du das denn nicht? Das ist nur ein erstes Experiment für die Verwandlung im großen Maßstab – und sieh dir das Ergebnis an! Sieh es dir an! Hilf mir, den Stein hier rauszubringen. Wir bringen ihn weit weg. Wir wiederholen das Experiment. Ganze Räume können wir in dieses prächtige Metall verwandeln. Wir werden die reichsten und mächtigsten Männer der Welt sein!«
    Kellys Blick wanderte von der Mondgesteinsprobe Nr. 66095 zu den Erzadern in der rußgeschwärzten Wand und dann zu Gregor. Er schob die Pumpgun zur Seite. »Da oben wird gebohrt«, sagte er. »Und sämtliche anderen Eingänge werden bewacht sein.«
    »D-das spielt keine Rolle«, sagte Gregor und wies mit der Hand ans andere Ende der Grotte, zu einem Kriechgang, der ebenso rußgeschwärzt aussah wie der im Boden klaffende Spalt. »Mein Großvater hat gesagt, es gibt einen weiteren Höhlenausgang, aus dem nach dem Glauben der Shawnee die Seelen der Toten entwichen sind. Wir verlassen die Höhle mit dem Stein und verschwinden von hier.«
    Gregor ging an Cricket und Tom vorbei zu dem mit Gummi überzogenen Kasten und öffnete ihn. Hinter einem halben Dutzend Nasszellenbatterien befand sich ein Computer, der mit den Batterien und dem Drahtgewirr rund um den Stein verbunden war. Er nahm ihn heraus und tippte ein paar Codes ein.
    »Was ist mit den beiden?«, fragte Kelly.
    Gregor zuckte die Schultern. »Du hast genug unter ihnen zu leiden gehabt. Mach mit ihnen, was du willst.«
    Kelly richtete die Pumpgun auf Cricket. Dann schien er es sich noch einmal zu überlegen. Er legte das Gewehr beiseite, holte ein Taschenmesser aus seinem Schleifsack und ließ es aufschnappen. »Das ist besser.«
    »Bitte!«, sagte Cricket, die sich schützend vor ihren Vater gestellt hatte. »Sie haben Ihren Stein. Lassen Sie uns gehen!«
    Mit finsterer Miene ging Kelly auf Tom und Cricket zu. »Ich habe immer noch Scheiße in der Hose, du kleines Miststück. Deine Zeit ist gekommen.«
    »Vorher kommst du dran, du Unmensch!«, brüllte Whitney.
    Kelly wirbelte herum und sah Whitney und Finnerty, die sich in den Eingang zur Grotte geduckt hatten und jetzt ihre Maschinenpistolen auf ihn richteten.
    »US-Marshall«, rief Finnerty. »Lassen Sie das Messer fallen und gehen Sie von dem Mädchen weg.«
    »Mommy!«, rief Cricket.
    »Whit!«, stieß Tom überrascht hervor.
    »Ich bin gekommen, um euch beide nach Hause zu bringen«, sagte Whitney.
    »Lassen Sie das Messer fallen, Kelly«, sagte Finnerty und machte einen Schritt in die Grotte. »Und zwar ein bisschen plötzlich. Und Sie, Dr. Gregor, gehen von dem Kasten weg.«
    Kellys Augen verengten sich zu Schlitzen, dann ließ er den Arm sinken. Das Messer hielt er locker in der gesenkten Hand. Gregor machte einen Schritt von dem Kasten auf den Stein zu. Für den Bruchteil einer Sekunde war Finnertys Aufmerksamkeit abgelenkt. Mehr bedurfte es nicht.
    Mit einer blitzschnellen Bewegung des Handgelenks warf Kelly das Messer. Es traf Finnerty am linken Schlüsselbein und drang tief in seinen Körper ein. Stöhnend sank Finnerty zu Boden, dabei fiel ihm die Maschinenpistole aus der Hand, wirbelte durch die Luft, schepperte auf den Boden und schlitterte bis zum Rand des dunklen Spalts.
    Cricket sah es, war aber vor Schreck wie gelähmt. Kelly wollte sich auf das Gewehr stürzen.
    »Schießen Sie!«, schrie Finnerty ihre Mutter an.
    Mit zitternden Händen hielt Whitney die Maschinenpistole vor sich. Sie schloss die Augen und drückte ab. Eine Serie ohrenbetäubender Explosionen erschütterte den Raum. Unter dem Rückstoß bäumte sich die

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