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68 - Der Weg zum Glück 03 - Der Baron

68 - Der Weg zum Glück 03 - Der Baron

Titel: 68 - Der Weg zum Glück 03 - Der Baron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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Ich muß mich setzen; ich bin außerordentlich müde von der anstrengenden Menschenjagd, welche wir so erfolglos unternommen haben.“
    „Eine Menschenjagd?“ fragte die Baronesse.
    „Ja. Habt ihr noch nicht gehört, daß der alte entflohene Silberbauer gesucht wird?“
    „Kein Wort.“
    „So kommt! Ich muß es euch erzählen.“
    Dann saßen sie im Salon beisammen in eifriger, animierter Unterhaltung. Walther erzählte dem Freund, wie er die Mutter und obendrein eine Schwester gefunden habe, und dann berichtete er von den gestrigen Vorkommnissen in Hohenwald.
    Heute früh waren sämtliche Bewohner des Ortes aufgeboten worden, unter Anführung der Polizei nach dem Flüchtling zu fahnden. Die ganze Umgebung war durchstreift worden, Wald und Feld, Berg und Tal, doch vergebens. Es war nicht die kleinste Spur von ihm entdeckt worden.
    Es war für Milda mehr als ein Vergnügen, bei den jungen Männern zu verweilen. Einander in jeder Beziehung ebenbürtig, entwickelten sie eine Fülle von Kenntnissen und Anschauungen, welche das Gespräch wie Brillantfeuer herüber und hinüber leuchten ließ. Der vorher so zurückhaltende Sandau wurde gesprächig, und wenn er begeistert und begeisternd über einen Gegenstand sprach, da dachte Milda mit stillem Erröten daran, daß dieser beredte Mund gestern ihre Lippen im Kuß berührt habe.
    So verging die Zeit außerordentlich schnell. Es wurde dunkel, und Sandau mußte aufbrechen. Zwar wurde er aufgefordert, doch noch zu bleiben, aber er hatte ganz recht, seine kranke Mutter nicht länger auf sich warten zu lassen.
    „Wir haben halbe Strecke einen Weg“, sagte Walther. „Ich gehe also mit. Milda wird mich entschuldigen.“
    Dann, als sie von der Schloßherrin freundlich entlassen und zur baldigen Wiederkehr aufgefordert waren, schritten sie schweigend nebeneinander her, die Straße entlang.
    Sandau hatte mit dem Eindruck zu tun, den Milda auf ihn gemacht hatte. Darum war er so still. Aber das Schicksal des Freundes beschäftigte ihn ebensosehr. Endlich fragte er:
    „Erkläre mir nur eins, lieber Max: Was konnte dich veranlassen, Regensburg mit diesem traurigen Gebirgsdorf zu vertauschen?“
    „Kannst du die Antwort nicht selbst finden?“
    „Nein. Ich begreife die Sache einfach nicht.“
    „Ich wurde von jener guten, bösen Macht getrieben, welche an so vielem Glück und Unglück schuld zu sein pflegt.“
    „Alle Teufel, du bist verliebt?“
    „Jetzt nicht mehr.“
    „Ah. Geheilt!“
    „Für immer!“
    „Glaub's nicht! Ein Mensch, der so veranlagt ist wie du, der wirft seine Liebe nicht so mir nichts dir nichts auf den Schutthaufen. Sie bleibt in ihm. Sie schläft. Und wenn sie dann einmal wieder erwacht, so ist sie stärker und gewaltiger als je zuvor.“
    „Sprichst du aus Erfahrung?“
    „Nein.“
    „So darfst du überhaupt nicht urteilen.“
    „Pah! Man hat Augen, um zu beobachten. Aber wie konnte die Liebe dich zu diesem Wechsel des Wohnortes und der Stellung bewegen? Aber, ich will dir ja nicht lästigfallen. Verzeihe!“
    „Du inkommodierst mich gar nicht. Ich denke und spreche jetzt in aller Ruhe über diese Angelegenheit, und da du dich gern an den Erlebnissen und Erfahrungen anderer bildest, so sei dir gesagt, daß ich in Regensburg ein in Hohenwald wohnendes Mädchen kennenlernte.“
    „So, ah so! Schön?“
    „Natürlich! Jeder hält die Seinige für einen Engel.“
    „Hm! Wenn sie dich gefesselt hat, so muß sie mehr als nur schön gewesen sein.“
    „Du vermutest ganz richtig. Ich glaube, ich habe sie mehr als Psychologe, denn als Mensch, also mit dem Herzen geliebt. Dieser Engel war auch ein wenig ein Teufel.“
    „Also nicht nur schön, sondern auch interessant. Dachte es mir!“
    „Um dir mit einem einzigen Strich die Situation zu zeichnen, will ich dir nur sagen, daß sie die Tochter dieses Silberbauers war, den wir heut vergeblich gesucht haben.“
    „Max!“ rief Sandau erschrocken.
    „Nicht wahr, das hat Pointe? Laß es dir erzählen!“
    Er erzählte in einfachen und scheinbar kalten, objektiven Worten sein Zusammentreffen mit der schönen Silbermartha. Er war noch nicht fertig, als sie die Stelle erreichten, an welcher der Fahrweg links nach Eichenfeld durch den Forst emporführte.
    „Ich gehe noch eine Strecke mit dir“, sagte er und lenkte mit dem Freund in den betreffenden Weg ein, um seine Erzählung zu Ende zu führen. Als er dann fertig war, fragte Sandau:
    „Und wo befindet sie sich jetzt?“
    „Ich weiß es

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