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69 - Der Weg zum Glück 04 - Die Rivalen

69 - Der Weg zum Glück 04 - Die Rivalen

Titel: 69 - Der Weg zum Glück 04 - Die Rivalen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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hat er mir gesagt, ja.“
    „Ihre Schicksale sind so hochinteressante, besonders auch für mich in meiner gegenwärtigen Eigenschaft, daß sie mein höchstes Interesse erwecken müssen. Leider habe ich in meiner Depesche eine große Unterlassungssünde begangen. Ich hätte sie ersuchen sollen, die Fotografie und die Papiere, welche sie sich damals aus dem Stuhl des Müllers angeeignet haben mitzubringen.“
    „Werden sie gebraucht?“
    „Es wäre für mich von Vorteil, sie zu sehen.“
    „Ich habe sie mit.“
    „Wirklich? Ach, das ist sehr gut!“
    „Ich konnte mir, als ich das Telegramm erhielt, natürlich nicht anders denken, als daß der Zweck meiner jetzigen Anwesenheit hier in Beziehung zu dem Müller stehe, und darum steckte ich diese Sachen zu mir.“
    „Wollen Sie mir erlauben, sie zu sehen?“
    „Gern natürlich.“
    Er gab sie dem Assessor hin. Dieser betrachtete zunächst die Fotografie.
    „Eine sehr schöne Frau!“ sagte er. „Und die Ähnlichkeit mit Ihnen ist eine so frappante, daß man sofort auf die Vermutung kommt, daß sie mit dieser Dame in nächster Verwandtschaft stehen müssen. Und nun auch die Papiere!“
    Er nahm eins nach dem andern vor. An der Art und Weise, wie er aufmerksam die Zeilen der Reihe nach überblickte, ersah der Fex, daß er den Inhalt wirklich las.
    „Wie, Sie verstehen diese Sprache, Herr Assessor?“ fragte er erstaunt.
    „Zufälligerweise“, lächelte der Beamte. „Das hat seinen Grund darin, daß ich nicht Gerichtsbeamter bleiben, sondern mich der diplomatischen Laufbahn widmen will. Da ich mein Augenmerk dabei ganz besonders auf den Osten richte, so habe ich mich sehr eingehend mit den dortigen Sprachen beschäftigt. Das hier ist rumänisch oder, wie man es auch nennt, walachisch.“
    Er las die Papiere durch und bezeichnete sie dann einzeln:
    „Geburtsschein des Baron Samo von Gulijan. Geburtsschein der Baronesse Etelka von Toregg. Der Taufschein dieser beiden. Und nun noch der Geburtsschein ihres Sohnes Curty von Gulijan. Der wären also Sie.“
    „Wer kann das behaupten oder wohl gar beweisen?“
    „Ich hoffe, diesen Beweis führen zu können. Der Talmüller wird nicht ewig leugnen können, und den Silberbauern werden wir wohl wieder ergreifen. Dann wird es nicht unmöglich sein, die Beweise Ihrer Abstammung zu erhalten.“
    „Wenn ich nur wüßte, was die fünf fremden Worte bedeuten, welche da auf dem Rücken des Geburtsscheines, welchen Sie für den meinigen halten, stehen.“
    Der Assessor hatte diese Worte noch gar nicht gesehen. Er drehte das Dokument um. Da stand in lateinischen Buchstaben geschrieben:
    „De man ke rar es.“
    Er betrachtete längere Zeit kopfschüttelnd diese Worte, schüttelte dann den Kopf und sagte:
    „Das begreife ich nicht. Sie haben natürlich bereits Sprachkenner gefragt?“
    „Ja, aber keiner hat es entziffern können. Nicht einmal, zu welcher Sprache die Worte gehören, konnte erraten werden.“
    „Hm! Das könnte ich auch nicht sagen. Diese Worte – oder sind es nur Silben?“
    „Wohl auch möglich.“
    Der Assessor studierte weiter, gelangte aber zu keinem Ergebnis.
    „Ich kann die Silben zusammensetzen nach allen Weisen, so ergibt es kein mir bekanntes Wort. Und doch möchte ich behaupten, daß sie sehr wichtig sind, daß sie sich auf Sie und auf diese Legitimationspapiere beziehen, mit einem Wort, daß sie die Lösung irgendeines wichtigen Geheimnisses enthalten.“
    „Ein Geheimnissen ist's, um daß es sich handelt“, meinte der Sepp, indem er sich seine Pfeife stopfte. „Wollen mal darüber nachdenken. Vielleicht finden wir's.“
    „Du Sepp?“ lachte der Fex.
    „Warum nicht?“
    „Dazu gehört ein größerer Schriftgelehrter, als du bist.“
    „Pst! Mach mir meine Pferden nicht scheu! Hast noch nicht den Spruch gehört:
    Was kein Verstand der Verständigen sieht,
Das merket in Einfalt ein kindlich Gemüt?
    Man braucht eine Sach nicht grad aus dem Fundamenten zu verstehen, um über sie nachdenken zu können. Sind etwa die Herren Astronauten schon mal auf dem Monden oder auf der Sonnen herumspaziert.“
    „Freilich nicht.“
    „Und doch Schreibens ganz große Büchern über die beiden. Also ist's auch mit mir. Wann ich so ins Nachdenken komm, so sag ich mir folgendes: Wann es ein Geheimnissen ist, darf es da jeder lesen, Herr Assessorn?“
    „Nein.“
    „Schön! Wann's nicht jeder lesen soll, wird man's da so herschreiben, daß es gleich zu lesen ist?“
    „Schwerlich.“
    „Also muß es wohl

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