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7 Minuten Zu Spät

7 Minuten Zu Spät

Titel: 7 Minuten Zu Spät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Pepper
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Zaun, der die Hicks Street vom Highway trennte. Pam beugte sich über den Zaun, wobei sich ihr Kaftan in der Brise blähte wie ein Segel.
    »Komm zurück, du Arschloch!«, schrie sie. Dann drehte sie sich zu Alice um und zuckte die Schultern. »Ich habe mein Bestes getan.«
    Pams Verhalten erschreckte und begeisterte Alice zugleich. Und plötzlich hatte sie keinen Zweifel mehr. Wenn sie etwas hörte, dann war es auch real. Und der Limousinenfahrer hatte sie tatsächlich verfolgt.

KAPITEL 21
    S ind Sie sicher, Alice?« Frannies Stimme klang blechern, die Handy-Verbindung war nicht besonders gut.
    »Frannie? Sind Sie noch dran?«
    »Wer ist Frannie, Mommy?« Nell war in die Küche gekommen und suchte etwas im Kühlschrank.
    Alice winkte ab und flüsterte: »Ich bin am Telefon. Was brauchst du denn?«
    »Apfelsaft, bitte.«
    Sie goss Nell einen Becher Apfelsaft ein und zog sich ins Badezimmer zurück, um ungestört telefonieren zu können; die Kinder sollten nicht hören, dass sie verfolgt wurde.
    Alice setzte sich auf die Toilette und lauschte dem Verkehrsrauschen am anderen Ende der Leitung. Wo war sie? Schließlich ertönte ihre Stimme wieder.
    »Hallo?«
    »Ich bin noch dran, Frannie. Wo sind Sie? Im Auto?«
    »Paul sitzt am Steuer. Wir fahren gerade in einen Tunnel. Wenn die Verbindung wieder abbricht, rufe ich Sie zurück.«
    Wenn sie gerade in einen Tunnel fuhren, dann waren sie wahrscheinlich auf dem Weg nach New Jersey. Was wollten sie da?
    »Alice«, sagte Frannie, »sagen Sie mir genau, was Sie gesehen haben.«
    »Zuerst habe ich den Mann vor einer Woche bemerkt, an der Carroll Street Bridge. Dann hab ich ihn wieder auf der Clinton Street gesehen. Und ich glaube mittlerweile, dass er derselbe Mann war, den ich auch vor dem Parkplatz, auf dem unser Auto steht, gesehen habe. So, wie er heute weggerannt ist, bin ich mir ganz sicher, dass er mich verfolgt hat. Er ist unheimlich, Frannie. Er riecht nach schmutziger Wäsche.«
    »So nahe ist er Ihnen gekommen?«
    »Heute Morgen, zum ersten Mal«, sagte Alice. »Ich dachte, ich kriege einen Herzinfarkt, als ich mich umdrehte und er hinter mir stand.«
    »Beschreiben Sie ihn.«
    Alice beschrieb ihn, so gut sie konnte. Dichte, stahlgraue Haare. Ein blaues und ein grünes Auge. Groß und massig, roch nach Tabak, schlecht gekleidet.
    »Also«, sagte Frannie, »wir können ja mal sehen, ob wir ihn in unserer Kartei finden. Es gibt nicht allzu viele Leute mit zwei verschiedenen Augenfarben. Wir schauen jetzt erst mal, wer er ist.«
    »Danke.«
    »Versuchen Sie, möglichst nicht allein aus dem Haus zu gehen, und meiden Sie unbelebte Straßen. Okay? Wenn er tatsächlich ein Spanner ist, kriegen wir ihn schon.«
    »Frannie?«, sagte Alice. »Und wenn er nun die andere Hälfte von Metro Properties ist? Wenn er Lauren umgebracht hat und jetzt hinter mir her ist?«
    Am anderen Ende der Leitung herrschte Schweigen.
    »Alice, in dem, was Sie gerade gesagt haben, stecken so viele Vermutungen und Annahmen, dass ich nicht einmal wüsste, wo ich überhaupt anfangen soll.«
    »Ja, verstehe. Aber wenn…?«
    »Glauben Sie, dass Sie in Gefahr sind?«
    »Ich weiß nicht. Er versucht nie, mit mir zu reden.«
    »Ich sage Ihnen, was wir tun werden.« Die Leitung wurde wieder schlechter, und Frannie redete schneller.
    »Wenn Sie ihn das nächste Mal sehen, rufen Sie uns sofort an.
    Sie erzählen uns alles. Alles. Den Rest erledigen wir.« Dann verschwand ihre Stimme erneut im Tunnel.
    Am nächsten Morgen brachte Mike die Kinder zur Schule und kam dann wieder nach Hause, um Alice zu ihrer Verabredung um zehn Uhr mit Pam zu bringen. Sie fand ihn am Küchentisch, in sauberer, aber zerrissener Arbeitskleidung, wie er ausdruckslos auf die Tageszeitung starrte.
    »Mike?« Er zuckte zusammen. »Alles okay?«
    »Ja, klar.« Er schob die Zeitung weg und erhob sich. »Bist du fertig?«
    »Du hast die Zeitung gar nicht gelesen, oder?«
    »Ich kann mich nicht konzentrieren«, erwiderte Mike. »Ich habe nicht viel geschlafen letzte Nacht.«
    »Das sieht dir gar nicht ähnlich.« Sie schlossen die Wohnungstür ab und gingen gemeinsam durch die dämmerige Eingangshalle. »Wir können doch jetzt nicht beide nachts wach liegen. Das wird nie was.«
    Er lächelte ein wenig, lachte jedoch nicht. Als er die Haustür hinter ihnen abschloss, steckte Alice das verblasste Schildchen seines waldgrünen T-Shirts zurück in den Ausschnitt. Sie wollte gerade die Treppe hintergehen, als er ihr Handgelenk ergriff.
    »Von

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