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7 Minuten Zu Spät

7 Minuten Zu Spät

Titel: 7 Minuten Zu Spät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Pepper
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Schlüsseln. Die Treppe bröckelte ab, stellte Alice fest, aber sie erwähnte es nicht. Sie hatte noch nicht einmal Geduld mit ihren eigenen Beschwerden.
    »Im Parterre befindet sich eine Einzimmerwohnung, die vermietet werden kann«, sagte Pam und öffnete die Tür. Sie traten in einen dämmerigen Flur mit Stuckwänden, der nur von einer schwachen Glühbirne erhellt wurde. Trotzdem sah Alice deutlich das braune Linoleum auf der Treppe, von Rissen durchzogen und auf jeder Stufe an den Kanten aufgebogen.
    »Kosmetik«, sagte Pam. »Ein bisschen Lippenstift macht einen ganz anderen Eindruck, wie meine Mutter immer zu sagen pflegte.«
    Das hatte Alices Mutter auch immer gesagt; offensichtlich hatte es was mit der Generation zu tun.
    »Hier geht es hinein.« Pam schloss eine Tür auf halber Treppe auf. Wieder traten sie in einen schmalen Flur, um den sich fünf kleine Zimmer drängten, die ziemlich dunkel waren, bis auf das letzte Zimmer, das zur Straße hinausging. Es war größer als die übrigen und das einzige, das ein wenig Licht bekam.
    »Bedenken Sie doch, wie hübsch es sein könnte«, sagte Pam, »wenn man alle Wände herausreißt. Wenn Sie die gesamten drei oberen Stockwerke nähmen, könnten Sie diese Etage hier völlig zur Treppe hin öffnen. Das Haus würde gleich ganz anders aussehen.«
    »Geht es denn von dieser Wohnung nach oben?«
    Verlegen schüttelte Pam den Kopf. Alice war klar, dass die Frau ja nur ihr Bestes tat, um ihr auf diesem lächerlichen Markt zu zeigen, was alles möglich war.
    »In den beiden Stockwerken darüber sind auch abgeschlossene Wohnungen. Man kann hier eine Menge Geld mit Mieteinnahmen verdienen, wenn man seine Belastung niedrig halten will.«
    »Oder viel Geld für Renovierung ausgeben, wenn man darauf keinen Wert legt«, sagte Alice. Sie blickte sich um und versuchte, das Potenzial in diesem Haus zu sehen. Das Gebäude war breit und tief, die Decken schmucklos und einigermaßen hoch. Trotzdem kam es für sie nicht in Frage, weder im Hinblick auf den Preis noch auf den Renovierungsbedarf. Sie und Mike waren bereit, einen angemessenen Preis für ein hübsches Haus zu bezahlen, aber mehr als Anstreichen und Parkettböden abziehen konnten sie sich nicht leisten. Außerdem mussten sie schnell umziehen. Für größere Arbeiten hatten sie gar keine Zeit.
    »Lassen Sie uns lieber weitersuchen«, erklärte Alice.
    »Sie sind der Boss.« Pam folgte Alice aus der Wohnung und schloss die Tür hinter ihnen ab.
    »Es tut mir Leid…«, begann Alice.
    »Was habe ich Ihnen gesagt?« Pam hob die Hand. Heute passten ihre Ringe farblich zu den grünen Streifen im Kaftan.
    »Ich weiß, aber trotzdem.« Alice hakte sich bei Pam ein.
    »Danke für Ihre Geduld, Pam.«
    »Gut. Ich bin die geduldigste Person, die ich kenne. Deshalb habe ich auch immer Erfolg.«
    Aus der Nähe betrachtet wirkte Pams Haut durchscheinend in der Mittagssonne. Alice bemerkte einen Hauch von Puder in den Falten von Pams Hals. Sie standen auf der Hicks Street vor dem Haus, direkt neben dem lauten Highway. Pam holte ihren Terminkalender aus ihrer grünen Ledertasche, löste das Gummiband, mit dem er zusammengehalten wurde, und blätterte ihn durch, bis sie fand, wonach sie suchte.
    »Morgen früh haben wir um zehn Uhr einen Termin.«
    »Ach ja?« Alice blickte Pam über die Schulter.
    »Hatte ich Ihnen das nicht gesagt?«
    »Nicht dass ich wüsste«, erwiderte Alice, »aber vielleicht hat Mike nur vergessen, es an mich weiterzugeben.«
    Pam kritzelte die Uhrzeit und die Adresse rasch auf eine leere Seite in ihrem Planer, riss sie heraus und reichte sie Alice.
    »Gibt es noch mehr Besichtigungstermine?«, fragte Alice, als sie auf einmal auf der anderen Straßenseite den Limousinenfahrer sah, der langsam auf dem Bürgersteig entlangschlenderte.
    »Der Mann da!«, flüsterte Alice, konnte aber die Hysterie in ihrer Stimme kaum unterdrücken. »Er verfolgt mich schon die ganze Woche.«
    »Der?« Pam zeigte auf den Mann, der bemerkt hatte, dass man auf ihn aufmerksam geworden war, und jetzt rasch wegging.
    »Der Typ da? Sind Sie sicher?«
    »Ja, bestimmt.«
    »Hey!«, schrie Pam, so laut sie konnte. »Hey, Sie da! Was machen Sie da?«
    Sie rannte über die Straße hinter dem dicken, grauhaarigen Mann her und schrie dabei die ganze Zeit aus Leibeskräften:
    »Komm bloß her, du Scheißkerl! Mama will ein Wörtchen mit dir reden! Spanner!«
    Der Mann begann zu laufen, und zu Alices Überraschung sprang er sogar über den hüfthohen

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