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7 Minuten Zu Spät

7 Minuten Zu Spät

Titel: 7 Minuten Zu Spät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Pepper
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doch«, erwiderte Frannie, »das wissen wir noch nicht.«
    Giometti fuhr im Schatten der Bäume die Clinton Street entlang, vorbei an unbezahlbaren Brownstones, mitten ins Herz von Carroll Gardens hinein.
    »Für Sie bedeutet es auf jeden Fall, dass Sie nicht mehr solche Angst haben müssen.« Frannie lächelte sie warm an. »Okay? Wir dachten, diese Information nützt Ihnen schon einmal etwas. Aber sprechen Sie bitte mit niemandem darüber. Wir möchten nicht, dass etwas an die Öffentlichkeit gelangt, bevor wir uns nicht sicher sind.«
    Alice nickte. Sie hielten vor der Schule, wo sich bereits die anderen Eltern und Babysitter um den Eingang drängelten.
    »Das Wichtigste für Sie ist, dass wir den Mann festgenommen haben, der Sie verfolgt hat. Wir kennen seinen Namen, wir wissen, wo er wohnt. Wir wissen zwar nicht, warum er das getan hat, aber wir haben ihn zumindest. Es kann Ihnen nichts passieren, Alice.«
    Alice fragte sich, woher Frannie diese Gewissheit nahm. Sie stieg aus. Peter kam gerade die Treppe herunter, und als er sie sah, strahlte er übers ganze Gesicht.

KAPITEL 25
    A ls Alice am Samstagmorgen die Zeitung und das Internet durchforstete, konnte sie sich mit eigenen Augen davon überzeugen, dass es der Polizei gelungen war, die Verhaftung Andre Capas geheim zu halten.
    »Es überrascht mich, dass diese Reporterin nichts über Capa herausgefunden hat.« Alice faltete die Zeitung wieder zusammen und wandte sich an Mike, der Peters sirupverschmierten Mund gerade mit einem feuchten Küchentuch abwischte. »Sie hat doch sonst alles herausgefunden.«
    »Sie hat das herausgefunden, was wir gelesen haben«, erwiderte Mike. »Manches wissen wir vielleicht gar nicht.«
    »Ja, sicher.« Natürlich, dachte Alice, die Polizei hielt Informationen zurück, zum Beispiel so wichtige Fakten wie Ivys Geschlecht und Namen. Vielleicht verfügten sie ja über noch mehr Erkenntnisse. »Aber sie haben uns immerhin gesagt, dass er verhaftet ist«, fuhr sie fort, »dann brauchen wir uns wenigstens keine Sorgen zu machen.«
    »Los, putz deine Zähne und sag Nell, sie soll sich auch die Zähne putzen.« Mike scheuchte Peter zur Treppe. »In fünf Minuten fahren wir.«
    »Wir brauchen uns doch keine Sorgen mehr zu machen, Mike, oder?«
    »Fragst du mich das oder sagst du es mir?« Sein Lächeln war spitzbübisch, und sie stellte mit Erleichterung fest, dass er tatsächlich weniger angespannt wirkte.
    »Ein bisschen von beidem, glaube ich.«
    »Wir sollten uns lieber beeilen, wenn wir pünktlich sein wollen«, ermahnte Mike seine Frau, die als Einzige noch nicht angezogen war. Um zehn Uhr waren sie mit Judy Gersten zur Hausbesichtigung am Third Place verabredet.
    Alice machte sich fertig, so schnell sie konnte, aber sie merkte wieder deutlich, wie ihr Umfang ihr zu schaffen machte. Selbst die alltäglichsten Verrichtungen fielen ihr immer schwerer.
    Ihre Familie wartete vor dem Haus auf sie. Nell und Peter waren eifrig damit beschäftigt, die Treppenstufen mit Kreide zu bemalen.
    »Oh, das wird Julius aber gefallen«, sagte Alice. Mike grinste.
    »Mehr Farbe, Kinder!«
    Sofort begannen sie, die leeren Flächen mit bunter Kreide auszumalen. Alice lächelte und sagte dann: »Wir müssen jetzt wirklich los!«
    Mike zog die Augenbrauen hoch: »Ach, entschuldige, dass wir dich aufgehalten haben!«
    »Ja, Mom, entschuldige!« Nell hatte die Hände in die Hüften gestemmt und sah sie aus blitzenden Augen an.
    »Entschuldige, Mommy«, sagte auch Peter, dem jedoch die Ironie völlig entging. Er streckte die Arme nach seiner Mutter aus.
    Judy Gersten stand vor dem vom Rosenbusch überwucherten Zaun und wartete auf sie. Alice schätzte sie auf Mitte fünfzig. Sie hatte einen grauen Pagenkopf und trug einen dunkelblauen Rock, der bis kurz über die Knie reichte, eine weiße Bluse und einen blauen Blazer, der fast, aber nicht ganz, im Farbton zum Rock passte. Sie hielt eine große Stofftasche fest an sich gepresst. Als Alice ihr gegenüberstand, stellte sie verblüfft fest, dass Judy blaue Wimperntusche aufgetragen hatte, sonst aber völlig ungeschminkt war.
    »Sie müssen Judy sein.« Alice schüttelte ihr die Hand.
    »Das ist mein Mann, Mike, und unsere Kinder…«
    Nell und Peter warteten gar nicht erst ab, bis sie vorgestellt wurden, sondern rannten sofort auf die Vordertreppe zu. Peter setzte sich genau vor die Haustür und ließ sein Feuerwehrauto über die Stufe fahren.
    »Ich habe heute früh mit Pams Mann gesprochen«, sagte Alice zu

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