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7 Minuten Zu Spät

7 Minuten Zu Spät

Titel: 7 Minuten Zu Spät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Pepper
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der Zeitung, Pollacks Angriff auf ihre Wohnungstür, der einstweiligen Verfügung, ihrem anschließenden Gespräch mit den Ermittlern und der wahren Identität des Mannes, der sie verfolgt hatte. Sie ließ nichts aus, und wenn sie doch etwas vergaß, dann kam ihr Dana zu Hilfe.
    Am nächsten Morgen sollten sie wieder aufs Revier kommen, damit die Polizei Alice auf den Besuch bei Cattaneo & Sohn vorbereiten konnte. Sie sollte versuchen herauszufinden, welche Rolle Sal Cattaneo in dem Netz spielte, das drei Frauen und ein Baby verschluckt hatte.

KAPITEL 29
    H ändchen haltend gingen Mike und Alice zusammen mit Dana an diesem zunehmend schwülen Morgen zum Polizeirevier. Mike hatte darauf bestanden, mitzukommen, und Alice war dankbar dafür. Sie hatte schlecht geschlafen, und ihre heldenmütige Entschlossenheit war ziemlich ins Wanken geraten. »Ich kann doch nicht einfach in die Werkstatt fahren, während du als verdeckte Ermittlerin arbeitest«, hatte er zu ihr gesagt, und es tröstete sie zwar, dass er bei ihr war, aber sie hatte doch auch Angst davor, mit einem versteckten Mikrophon zu Sal Cattaneo, dem Metzger, zu gehen.
    Auf dem Revier begaben sie sich in einen kleinen Raum im Keller, der leer war bis auf einen Tisch und einen großen Metallschrank, dessen Doppeltüren mit einem Vorhängeschloss gesichert waren. Giometti öffnete ihn, und Alice sah, dass er voller elektronischer Geräte steckte. Frannie und Giometti wählten verschiedene Stücke aus und legten sie nebeneinander auf den Tisch, während Dana aus einem anderen Schrank Batterien holte. Sie schlossen lange, dünne Drähte an eine rechteckige Vorrichtung an. Am Ende eines Drahtes befand sich ein winziges schwarzes Mikrophon, von der Größe eines Knopfes.
    Giometti hockte sich hin und wühlte im untersten Schrankfach herum. »Da ist ja das Band.« Er reichte Frannie eine Rolle schwarzes Isolierband.
    »Wir haben moderne, also drahtlose Ausrüstung beantragt«, erklärte Frannie Alice und Mike, »aber da wir hier in New York sind, wird es vor nächstem Jahr nichts werden.«
    »Aber wir wissen zumindest, dass dieses Set hier funktioniert«, warf Giometti ein. »Das Altbewährte hat doch etwas für sich.«
    Während die Polizisten alles für ihre Verkabelung vorbereiteten, dachte Alice darüber nach, wie sie von den Ereignissen der letzten beiden Wochen überrollt worden war. Offensichtlich sah Mike ihr an, was ihr durch den Kopf ging, denn er drückte ihre Hand. Dankbar schmiegte sie sich an ihn. Es wäre schön, wenn er sie zu Cattaneo begleiten könnte, aber das ging natürlich nicht.
    »Okay, meine Damen«, sagte Giometti schließlich.
    »Wir können beginnen.«
    Er verließ das Zimmer, und Alice zog sich das Kleid aus, damit Frannie und Dana die Vorrichtung auf ihrer Haut befestigen konnten. Als sie fertig waren, trat Frannie ein paar Schritte zurück und sagte mit normaler Stimme, als würden sie über Belangloses plaudern: »Test, Test. Mary hat ein kleines Lamm.«
    Giometti klopfte dreimal an die Tür. »Alles klar!«, rief er.
    Alice zog sich wieder an, und Dana öffnete die Tür. Giometti stand da mit den Händen in den Hosentaschen. Er lächelte Alice herzlich an und gab ihr dadurch das Gefühl, dass vielleicht doch nicht alles ganz so schlimm war.
    Möglicherweise würde ja am Ende doch niemand zu Schaden kommen.
    Alice holte tief Luft, wobei sie die Drähte auf der Haut spürte.
    »Fertig?«, fragte Frannie.
    »Fertig.«

KAPITEL 30
    A lice ging die Court Street entlang und kam sich vor wie in einem anderen Körper, einem anderen Leben. Dana befand sich zusammen mit Frannie, Giometti und einem Techniker in einem weißen Lieferwagen mit der Aufschrift Van Brunt Bakery, der gegenüber von Sal Cattaneos Laden geparkt hatte. Alice vermisste Mike, der auf dem Revier geblieben war und dort auf sie wartete.
    Schwitzend lief sie weiter. Nichts an dieser vertrauten Straße war real, sie kam sich vor wie in einem Film und hatte das Gefühl, eine Rolle zu spielen. Sie winkte der alten Mrs. Foglia zu, die auf der anderen Straßenseite mit ihren Einkaufstüten entlanghumpelte, grüßte im Vorbeigehen eine Bekannte aus dem Park. Sie ging zum Metzger, um herauszufinden, ob der geheime Partner ihres Vermieters ihre Babys oder ihr Blut wollte.
    Alice lief weiter.
    Sie hatte schon so einiges überstanden: einen Vater, der sie verlassen hatte, und den Job als Cutterin in der Filmbranche. Im Augenblick war sie dabei, das Dasein als Mutter zu überstehen. Bisher

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