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7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

Titel: 7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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Zahlen bedrucktem Papier –, daß sie nicht recht wußte, was sie sagen sollte. »Nummer?«
    »Nun – die Ihrer Freunde. Ich werde sie anrufen. Sie können Ihnen ein paar Kleider bringen und Sie nach Hause fahren.« Er lachte verlegen. »Ich werde es sozusagen versuchen … ich meine, es soll so klingen … Wissen Sie, eigentlich habe ich keine Ahnung, was ich ihnen sagen soll.«
    »Ach«, sagte sie. »Meine Freunde haben … kein Telefon.«
    »Nein – oh. Was, kein Telefon?« Er sah sie an, betrachte te die Wände, und dann fiel sein Blick unwillkürlich auf das Bett. Er machte eine hilflose Geste zur Tür. »Ein … Telegramm, vielleicht. Aber das würde zu lange dauern und … Ach, da fällt mir etwas ein. Ich habe ja Kleider, Arbeitsanzüge und so ein Zeug. Ein Lumberjackhemd – warum habe ich nur nicht gleich daran gedacht. Mädchen tragen ja heutzutage auch Männerkleidung. Aber Schuhe … ich weiß nicht, ob ich Schuhe habe. Und dann hole ich ein Taxi«, erklärte er triumphierend. Das Chaos in seinem Innern ließ nach.
    Sie überlegte sehr genau. Dann meinte sie langsam: »Ein Taxi kann mich nicht zurückbringen. Es wäre zu weit für ein Taxi.«
    »Gibt es niemanden …«
    »Nein«, sagte sie fest.
    Nach einer langen, komplizierten Pause fragte er weich: »Was ist geschehen?«
    Sie wandte das Gesicht ab.
    »Es muß etwas Trauriges sein«, flüsterte er, und obwohl er ganz still war, fühlte sie, wie sein Mitleid zu ihr wuchs. »Schon gut, machen Sie sich keinen Kummer«, sagte er laut. Es klang wie der Beginn zu einer Rede. Aber es kam nichts nach. Schließlich fügte er ein wenig tölpelhaft hinzu: »Ich mache jetzt erst einmal Kaffee.«
    Er durchquerte den Raum und hob die Hand, um ihr beruhigend auf die Schulter zu klopfen. Aber er wagte es nicht, sie zu berühren. Er beugte sich über den Ofen, und einen Augenblick später wurde der Geruch der Lampe, der sich immer deutlicher um sie gelegt hatte, von einem anderen Geruch ausgelöscht, einem überwältigenden, vielfältigen, entsetzlichen Geruch. Ihre Augenlider zuckten und schlossen sich, als es ihrem Körper nach mehreren nervösen Versuchen endlich gelang, sich den Gerüchen der Hütte anzugleichen. Einen Augenblick später öffnete sie erleichtert die Augen.
    Chan sah sie an.
    »Sie werden bleiben müssen.«
    »Ja«, sagte sie. Sie sah ihm in die Augen. »Sie wollen mich nicht hierbehalten?«
    »Aber natürlich«, beeilte er sich zu versichern. »Ich …« Sie ist in Schwierigkeiten, dachte er, und sie glaubt vielleicht, daß ich das zu meinem Vorteil ausnützen werde.
    »Ich bin in Schwierigkeiten«, sagte sie, »aber ich glaube nicht, daß Sie das ausnützen werden.«
    Er warf ihr ein verlegenes Grinsen zu. Sie vertraut mir. Dann erstarb das Grinsen. Sie … sie erwartet vielleicht … vielleicht ist sie eine von der Sorte …
    »Ich bin keine von der Sorte«, sagte sie gleichmütig, »die …«
    »Oh, natürlich, natürlich«, unterbrach er sie bestürzt und dann dachte er: Weshalb ist sie nur so verdammt selbstsi cher?
    »Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll«, sagte sie.
    Wieder lächelte er. »Sie überlassen einfach alles mir. Wir werden schon zurechtkommen, ich meine, Sie sind völlig sicher, das wissen Sie doch. Und morgen früh sieht alles gleich wieder freundlicher aus. Oh, der Mantel, der nasse alte Mantel. Hier«, er fing zu wühlen an. »Hier – und hier.«
    Von einem Kleiderrechen und einer mit orangefarbenem Papier ausgeschlagenen Lattenkiste kamen Bluejeans, ein Hemd, das in allen Regenbogenfarben schillerte, und ein Paar Socken in einem Rot, das zu keiner einzigen der vielen Farben im Hemd paßte.
    Sie sah erst die Kleider und dann ihn an. Er wandte ihr den Rücken zu.
    »Ich beschäftige mich jetzt wieder mit dem Kaffee – und, Sie wissen schon …«, meinte er nervös.
    Sie zog den Trenchcoat aus, und während ihre Finger das logische und topologische Problem der Knöpfe und Sockenöffnungen löste, dachte sie über Chandler Behringers sensiblen Charakter nach. Entweder übervölkerte diese Rasse in neun Generationen spätestens die Erde, oder sie ging nach vier Generationen an nervöser Erschöpfung zugrunde. Die groben Bluejeans kratzten an ihrer Haut, bis sie die Empfindlichkeit ihres Körpers herabsetzte, aber das Gefühl des schweren frischen Wollhemds war etwas Herrliches.
    Chan richtete Teller her, auf die er einen Augenblick später ein appetitlich angerichtetes gelbweißes Etwas legte. Sie sah neugierig auf das

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