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7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

Titel: 7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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Essen, doch dann wanderten ihre Augen zurück zum Herd, und sie erkannte die Schalen. Beim Brunnen selbst, dachte sie, Eier! Sie essen EIER!
    Sie zwang ihre Gefühle in den Hintergrund. Dann setzte sie sich Chandler gegenüber und aß herzhaft. Der Kaffee war bitter und kratzte im Hals, aber sie trank mit Würde zwei Tassen. Er freut sich so, daß es mir schmeckt, dachte sie. Sie bedürfen anscheinend der Gemeinschaft. Sie fühlte keinen Ekel, denn den hatte sie abgekapselt – und er mußte es während ihrer ganzen Gefangenschaft bleiben. Bis sie starb.
    Das Essen schien ihn entspannt zu haben. Eine Begleiterscheinung der Verdauung. Wie beengend! Sein Geplauder war verstummt, und er betrachtete sie mit stillem Vergnügen. Als sie ihn schließlich ansah, sprang er auf, nahm die Teller und schrubbte und wusch sie mit viel zu viel Kraftaufwand. Ob es ihr geschmeckt hat? Und: Sie weiß, wie sich ein Gast zu benehmen hat, distanziert – nicht zum Spülbecken stürzen und alles falsch einräumen. Und: Ich helfe ihr gern. Ich wollte, ich könnte noch mehr für sie tun … Er runzelte die Stirn.
    Plötzlich drehte er sich verlegen um. »Ich habe Ihnen noch nicht einmal gesagt, wo – ich meine, ich lebe hier in einer schäbigen Hütte und bin nicht sehr komfortabel eingerichtet …«
    Sie sah ihn verständnislos an, dann suchte sie in seinen Gedanken Näheres zu erfahren.
    Ach so. Das Essen – erstaunlich.
    Sie machte es ihm so leicht wie möglich. Sie erhob sich und warf ihm ein genau dosiertes nervöses Lächeln zu.
    »Es ist draußen«, sagte er. »Links. Der kleine Weg.«
    Sie schlüpfte hinter das Haus, lief aber direkt an den Bachrand und übergab sich. Schließlich hatte sie erst vor zwei Tagen gegessen.
     
    Als sie wieder hereinkam, hatte er das Bett gemacht. Ein glattes Kissen lag da und saubere Bettücher, die am Kopfen de diagonal gefaltet waren.
    »Ich möchte wetten, Sie sind ebenso müde wie ich«, sagte er.
    »Oh«, machte sie nur und sah das Bett an. Weshalb sollte sie schlafen? Eine alte Gewohnheit dieser Barbaren, ein Überbleibsel aus der Zeit, wo sie noch die Nachtstunden unbeweglich in einer Felshöhle verbringen mußten, um sich vor wilden Tieren zu schützen.
    »Oh, wie hübsch«, sagte sie dennoch. »Aber das kann ich nicht annehmen. Ich bleibe die Nacht über lieber sitzen.«
    »Das werden Sie nicht tun«, erklärte er bestimmt. Er lief geschäftig mit einer Decke und einem Schlafsack herbei und plazierte sie so weit wie möglich von dem Bett entfernt auf den Boden. »Ich habe eine Schwäche für diesen alten Sack. Sehen Sie – Nylon und Daunen – das einzige teure Stück, das ich besitze. Neben meiner Gitarre natürlich.«
    Sie versuchte sich »Gitarre« vorzustellen, und was sie sah, schien einer näheren Untersuchung wert zu sein. Sie erkannte Größe, Form und Zweck und kam zu dem Schluß, daß dieses Gerät, obwohl es nur grobe Töne wiedergab, der Technik ihres Planeten näherstand als alles bisher Gesehene.
    »Sie haben mir noch gar nicht erzählt, daß Sie Gitarre spielen«, meinte sie höflich.
    »Ich werde dafür bezahlt«, meinte er gähnend, und sie wußte, daß dieses Gähnen zu seiner Bemerkung gehörte. »Sind Sie auch müde?«
    Geduldig beugte sie sich den Formalitäten. »Sie sind so freundlich zu mir.«
    Er ging zur Lampe und löschte sie aus. Mondlicht strömte durch das Fenster.
    Er zögerte, zog seine Schuhe aus und schlüpfte in den Schlafsack. Dann hörte man ein Geraschel, Gestrampel und Keuchen auf dem Boden, und schließlich zerrte er seine Hose aus dem Schlafsack. Er legte sie so klein wie möglich zusammen und stopfte sie zwischen Schlafsack und Wand, als seien sie ein Geheimnis. Dann setzte er sich auf und zog das Hemd aus. Er hängte es in die Ecke des Fensterbretts, legte sich wieder hin und zog den Reißverschluß des Schlafsacks bis zum Kinn zu. Schließlich drehte er sich ostentativ mit dem Gesicht zur Wand. »Gute Nacht.«
    »Gute Nacht.« Resigniert kroch sie zwischen die Bettücher, zog die Decke bis zum Kopf, kämpfte sich aus ihren Bluejeans, faltete sie zusammen und versteckte sie. Sie zog ihr Hemd aus, streckte den Arm und hängte es an die andere Ecke des Fensterbretts. Hatte er seine Socken anbehalten? Ja. Sie spielte nervös mit den Zehen und dämpfte das unangenehme Gefühl an den Stellen, an denen die Haut mit der Wolle in Berührung kam.
    »Sie können sich völlig sicher fühlen. Machen Sie sich keine Sorgen.«
    »Danke, Chan. Ich fühle mich

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