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7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

Titel: 7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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beschmutzen.
    »Hallo, Dru, Liebes. Habe dich gar nicht bemerkt. Du, ich habe in der Palast-Bar einen gesehen, der konnte die Gitarre auf den Rücken halten und trotzdem spielen.« Sie schnüffel te. »Was ist denn das für ein komischer Geruch? Wie nach ei nem Gewitter.«
    »Geh sofort in dein Haus zurück, du billige, kleine Schlampe«, zischte Drusilla.
    »He, was …« Luellen bückte sich blitzschnell, hob einen flachen weißen Stein auf, der die Größe einer Faust besaß und schleuderte ihn. Selbst Drusillas geschärfte Reflexe konnten nicht vorhersehen, was sie tat. Der Stein verließ ihre Hand wie eine Kugel. Er traf Chan genau hinter dem Ohr. Chan drehte sich einmal um seine Achse und brach dann lautlos auf dem Gras zusammen. Die Gitarre schmiegte sich an ihn wie eine Katze. »Sieh doch, was du getan hast!« rief Drusilla schrill.
    »Deine eigene Schuld«, zischte Luellen.
    Drusilla stieß einen katzenhaften Schrei aus und jagte mit ausgestreckten Armen über den Rasen. Luellen sah sie mit runden Augen näherkommen.
    Ein ruhiger Blick hat manchmal die Kraft, einen heranstürmenden Tiger anhalten zu lassen. Auch ein starker Mann wird umkehren. Es gibt einen Trick, diese Kraft zu ballen und dem Feind entgegenzuschleudern wie ein Geschoß. Drusilla kannte diesen Trick, denn sie hatte ihn schon einmal angewandt. Sie hatte schon einmal damit getötet. Aber die Kraft, die ihre Augen jetzt Luellen Mullings entgegenschleuderten, war zehnmal so stark wie die, mit der sie den Lehrer getötet hatte.
     
    Einen Augenblick wurde das Universum dunkel, und dann spürte Drusilla einen Druck auf ihrem Gesicht. Und ihr Körper nahm noch ein anderes Gefühl auf. Ihre Arme und Beine schienen Bleigewichte zu tragen, die sie zu Boden zogen.
    Dann verstand sie, was der Druck in ihrem Gesicht war. Feuchte Erde und Gras. Sie lag flach ausgestreckt auf dem Rasen. Sie verdaute dieses Wissen, als sei es ein komplizierter Gedankenvorgang, der zu bisher unbekannten Schlüssen führen konnte. Schließlich erkannte sie auch, was mit ihrem Körper nicht in Ordnung war. Sauerstoffmangel. Sie begann wieder zu atmen, in keuchenden, harten Stößen. Beim Einatmen schienen ihre Lungen zu bersten, beim Ausatmen durchzuckten wilde Schmerzen ihr Zwerchfell.
    Sie bewegte sich schwach, stützte sich auf die gefühllose linke Hand und rastete ein wenig. Dann begann sie sich hochzuschieben, bis sie aufrecht saß.
    Chan lag, wie er gefallen war. Er rührte sich nicht.
    Pop!
    Drusilla sah auf. Ober der Hecke erschien, wie eine künstliche Blume, Luellens Kopf. Die schnelle rosa Zunge holte gerade die Überreste der zerplatzten Blase ein.
    Drusilla fauchte, und wieder schossen ihre Augen Blitze. Sie spürte ein drückendes Gefühl im Nacken, als würde sie von einem weichen, schweren Hammer niedergeschlagen. Ihr Oberkörper wurde an den Rasen gedrückt. Stöhnend rollte sie sich ab und blieb keuchend liegen.
    Pop!
    Drusilla sah nicht auf.
    Plötzlich hörte sie Luellens leichte Schritte auf dem Kiesweg. Sie zog sich zurück. Drusilla gab sich der Schwäche hin.
    Schh … schh … näherkommende Schritte.
    Wieder setzte sich Drusilla auf. Ihr Kopf fühlte sich gleichzeitig schwer und leicht an. Er schien explodieren zu wollen. Ihre schmerzenden Augen wandten sich in die Richtung, in der sie die Schritte hörte. Luellen kam hüftenschwingend näher. Sie summte vor sich hin.
    »Geht es wieder besser, Liebes?«
    Drusilla starrte sie an. Der tötende Strahl formte sich. Luellen sank graziös ins Gras, nahe, aber nicht nahe genug und pflückte einen Halm ab.
    »Ich würde es nicht tun, Liebes«, meinte sie freundlich. »Wenn du willst, kann ich den ganzen Tag so weitermachen. Du bringst dich bloß selbst um.«
    Sie betrachtete nachdenklich den Stengel, formte eine Kaugummiblase und zog sie sanft wieder ins Innere ihres ewig kauenden Mundes.
    »Ich mochte dich umbringen«, sagte Drusilla mit Nachdruck.
    Luellen kicherte. Drusilla kämpfte sich hoch, stützte sich auf einen Arm und starrte. »Jetzt reicht es aber, Liebling«, meinte Luellen, ohne sie anzusehen.
    »Wer bist du?« flüsterte Drusilla.
    »Eine brave Ehefrau aus feinen Nichtstuerkreisen«, sagte sie mit einem kleinen Slang.
    »Du weißt genau, was ich meine«, fauchte Drusilla.
    »Warum siehst du mich nicht an? Dann erfährst du es doch.«
    Drusilla kräuselte die Lippen.
    »Willst wohl nicht, daß ich deine reinen Gedanken beschmutze, was? Weißt du, was du bist? Ein Snob!«
    »Ein –

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