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7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

Titel: 7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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Teil erklärlich. Wechsel im elektromagnetischen Feld der Sonne beeinflussen nicht nur Klima und Wetter der Erde – sie steuern auch das menschliche Verhalten. Aber wie kann dieser Stern den Menschen so beeinflussen, daß das Gewebe der Haut nachgibt, die Knochen weich werden, sich verbiegen und zu fremden Gestalten werden, die mit den ursprünglichen Genen nicht mehr das Geringste zu tun haben?«
    »Noch wissen wir nicht genug über Gene, um sagen zu können, welche Formen sie zu schaffen vermögen«, unterbrach Carmody. »Als ich noch Medizin studierte, sah ich manchmal seltsame Dinge.« Er schwieg und dachte wieder an die Vergangenheit. Skelder saß aufrecht und mit zusammengepreßten Lippen auf seinem Stuhl. Mit dem Helm erinnerte er eher an einen Soldaten als an einen Mönch. Ralloux hatte sein unruhiges Auf- und Abwandern immer noch nicht aufgegeben. »Es dauert nicht mehr lange, bis die Nacht beginnt«, sagte er. »Wenn Tand recht hat, werden alle, die wachgeblieben sind – außer uns natürlich, weil wir durch die Helme geschützt sind – in einen todesähnlichen Schlaf versetzt. Vermutlich bauen die Schläfer unbewußt eine Art Widerstand auf, so daß sie später erwachen. Einmal erwacht, fühlen sie sich auf eine unerklärliche Weise angetrieben, so daß sie kein Auge mehr zutun können, bis diese schreckliche Phase der Sonne vorbei ist. Also müssen wir während der Schlafperiode …«
    »… unsere schmutzige Arbeit verrichten«, unterbrach ihn Carmody freundlich.
    Skelder erhob sich. »Ich protestiere. Wir stellen hier wissenschaftliche Nachforschungen an, und wir haben uns nur mit Ihnen verbündet, weil es gewisse Arbeiten gibt …«
    »… mit denen ihr euch eure lilienweißen Händchen nicht besudeln wollt«, meinte Carmody.
    In diesem Augenblick wurde der Raum von einem tiefen Violett erfüllt. Ein Schwindel, Ohnmacht. Aber das dauerte nur eine Sekunde, gerade so lange, daß sie in die Knie gingen und zu Boden stürzten.
    Carmody richtete sich auf allen vieren auf, wie ein Hund, der mit einem Holzscheit einen Schlag auf den Kopf bekommen hat. »Uff, das war ein Druck. Nur gut, daß wir die Helme hatten. Für diesmal haben sie uns gerettet.«
    Er erhob sich mit schmerzenden Gliedern. Der Raum schien mit dichten violetten Schleiern verhangen – er war so dunkel und still.
    Ralloux, weiß wie ein Gespenst, sprang mit schmerzverzerrtem Gesicht auf, riß sich den Helm vom Kopf und rannte schreiend aus dem Zimmer. Man hörte seine polternden Schritte auf der Treppe. Dann schlug die Vordertür hart zu.
    Carmody wandte sich Skelder zu. »Was – was hat er denn?«
    Der Mönch antwortete mit einem so ordinären Fluch, daß es sogar Carmody den Atem verschlug. »Hallo, was ist denn mit St. Skelder los?« fragte er schließlich.
    Der Mönch antwortete nicht, sondern kroch auf allen vieren aus dem Zimmer. Einen Augenblick später knallte die Tür zum zweitenmal. Carmody stand einen Augenblick verdattert da. Dann ging er auf die Uhr zu, die Skelder vorhin so angestarrt hatte. Wie die meisten Zeitmesser von Kareen zeigte sie die Tageszeit, sowie Tag, Monat und Jahr. Das violette Licht hatte um siebzehn Uhr fünfundzwanzig eingesetzt. Jetzt war es siebzehn Uhr dreißig.
    Fünf Minuten waren verstrichen.
    Und vierundzwanzig Stunden.
     
    »Kein Wunder, daß mir alle Knochen wehtun«, brummte Carmody vor sich hin. »Und einen Hunger habe ich für drei.« Er nahm den Helm ab und warf ihn auf den Boden.
    »Das wäre es also. Ein Lob der Wissenschaft!« Er ging in die Küche hinunter, halb in der Erwartung, daß ihm wieder Blut entgegenspritzen würde. Aber nichts dergleichen geschah. Er holte Milch aus dem Kühlschrank, machte sich ein paar Brötchen und verschlang sie gierig. Dann untersuchte er seine Waffe. Sie funktionierte noch. Befriedigt erhob er sich und ging nach unten.
    Das Telefon klingelte.
    Er zögerte. Doch dann beschloß er abzuheben.
    »Hallo!«
    »John!« sagte eine weiche weibliche Stimme.
    Sein Kopf fuhr zurück, als sei der Hörer eine Giftschlange.
    »John?« wiederholte die Stimme. Sie klang jetzt geisterhaft und weit weg. Er holte tief Atem, gab sich einen Ruck und legte den Hörer wieder an sein Ohr.
    »Hier John Carmody. Mit wem spreche ich?«
    Keine Antwort.
    Langsam ließ er den Hörer auf die Gabel fallen.
    Er verließ das Haus. Die Dunkelheit wurde nur von den Lichtinseln der Straßenlaternen unterbrochen. Über ihm hing ein gedämpfter Mond, violett und unheilverkündend. Der Himmel war

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