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7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

Titel: 7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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Schritt zur Seite tun, um Skelder und Mrs. Kri auszuweichen, die eine Art Zweikampf in der Küche austrugen. Mrs. Kri war offensichtlich die Stärkere – und die Angreiferin. Sie war im Begriff, den Mönch zu würgen. Er zerrte fieberhaft an den Händen, die sich um seinen Hals preßten und schrie wie am Spieß. »Nimm deine schmutzigen Hände weg, du … Weib !«
    Carmody lachte schallend. Dieses Geräusch schien Mrs. Kri in die Wirklichkeit zurückzubringen. Als ob sie von einem bösen Traum erwachte, hielt sie inne, blinzelte, ließ die Arme sinken und murmelte: »Was habe ich nur getan?«
    »Sie wollten mich erwürgen«, schrie Skelder. »Was ist denn mit Ihnen los?«
    »Ach du liebe Güte.« Sie schüttelte den Kopf. »Es scheint schon später zu sein, als ich dachte. Ich nehme am besten sofort den Schlaf. Mir schien es plötzlich, als seien Sie der hassenswerteste Mensch der Welt, weil Sie diese Dinge über Yess gesagt haben, und ich wollte Sie umbringen. Ich war vorhin wirklich ein wenig über Sie verärgert – aber doch nicht so …«
    »Offensichtlich sitzt Ihr Ärger tiefer, als Sie glauben, Mrs. Kri«, lächelte Tand. »Sie haben ihn in Ihr Inneres verbannt, und nun …«
    Er kam nicht dazu, den Satz zu beenden. Sie hatte sich umgedreht und Carmody erblickt, der inmitten einer Blutlache stand. Sie kreischte auf.
    »Ach halten Sie doch Ihren verfluchten Mund«, sagte Carmody und schlug ihr mit der flachen Hand über die Lippen. Sie hörte zu schreien auf und starrte verwirrt umher. Dann meinte sie mit zittriger Stimme: »Nun, dann wasche ich das Zeug wohl am besten weg. Es wäre ja scheußlich, wenn ich mich nach dem Erwachen mit dem eingetrockneten Schmutz abrackern müßte. Sind Sie auch nicht verletzt?«
    Er gab keine Antwort, sondern verließ die Küche und ging in sein Zimmer, wo er seine feuchten Kleider auszog. Ralloux war ihm gefolgt. »Allmählich macht mich dieser Unfug nervös. Wenn solche Dinge geschehen können – und es sind offensichtlich keine Halluzinationen –, weiß ich nicht, was aus uns werden soll.«
    »Ich dachte, wir hätten eine kleine Vorsichtsmaßnahme getroffen, die uns sichert?« meinte Carmody und schälte sich aus seinen klebrigen Sachen. Er ging zur Brause. »Oder glaubst du nicht mehr, daß sie wirksam genug ist?« Er lachte, als er den verzweifelten Gesichtsausdruck des Mönchs sah. »Was ist denn los? Hast du Angst?« fragte er unter dem Wasser hervor. »Ja. Du nicht?«
    »Ich – Angst? Nein, ich habe noch nie im Leben Angst gehabt. Ich sage das wirklich nicht zur Angabe. Aber ich kann mir nicht vorstellen, wie man sich fühlt, wenn man Angst hat.«
    »Ich habe den starken Verdacht, daß du dir keine Gefühle vorstellen kannst«, meinte Ralloux. »Manchmal frage ich mich, ob du überhaupt eine Seele hast. Irgendwo wird sie schon sein, aber so verbarrikadiert, daß du sie selbst nicht mehr siehst. Sonst …« Carmody lachte und begann sich die Haare einzuseifen.
    »Im John Hopkins wurde ich von einem Psychiater untersucht. Er erklärte, ich sei von Geburt an ein Psychopath, ein Wesen, das nicht einmal die Fähigkeit besäße, moralische Werte zu erkennen. Ich sei jenseits von Schuld und Tugend. Nicht daß ich geisteskrank wäre, verstehst du, nein – nur irgend etwas fehlt, eine Eigenschaft, die den Menschen erst zum Menschen macht. Er sagte mir, ohne mit der Wimper zu zucken, daß ich einer dieser seltenen komischen Vögel sei, mit denen nicht einmal die Wissenschaft im Jahre 2256 fertig wird. Es täte ihm leid, meinte er, aber man würde mich wohl für den Rest des Lebens unter Drogen halten müssen, um mich ungefährlich und gutwillig zu machen, und außerdem müßte ich damit rechnen, daß man Tausende von Experimenten mit mir anstellen würde, um herauszubringen, was nun eigentlich ein Psychopath ist.«
    Carmody kam unter der Brause hervor und begann sich abzutrocknen.
    »Nun«, fuhr er lächelnd fort, »du wirst verstehen, daß ich das nicht auf mich nehmen konnte. Deshalb floh ich vom Hopkins-Hospital und von der Erde, begab mich nach Springboard – am Rand der Galaxis, der letzte kolonisierte Planet der Föderation –, blieb dort ein Jahr und verdiente ein Vermögen durch Schmuggel, bis mich Raspold, der Sherlock Holmes der Galaxis, beinahe erwischte. Es gelang mir, auf diesen Planeten auszuweichen, wo die Gesetzgebung der Föderation keine Gültigkeit hat. Aber ich habe nicht die Absicht, hierzubleiben. Nicht daß es eine schlechte Welt wäre – man
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