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7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

Titel: 7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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vorgeschlagen hatte, sich von diesem kleinen Ungeheuer zu befreien, hatte sie nein gesagt. Und er hatte darauf bestanden und versucht, sie zu zwingen, und sie hatte sich gewehrt und geweint – und dann hatte sie ihm entgegengeschleudert, daß sie ihn nicht mehr liebe, daß sie nicht sein Kind trage, sondern das Kind eines Mannes, nicht das eines egoistischen Ungeheuers. Zum erstenmal in seinem Leben war er, soweit er sich erinnern konnte, zornig geworden. Zornig – ein milder Ausdruck. Er hatte die Beherrschung verloren, hatte im wahrsten Sinn des Wortes rot gesehen.
    Nun, das war zum ersten- und letztenmal geschehen. Deshalb war er hier. Wirklich? Oder hätte er sie später nicht ohnehin getötet? Es war logisch. Einfach deshalb, weil es unerträglich war, das schönste Geschöpf des Universums häßlich werden zu sehen … Vielleicht. Es war aber auch egal. Nicht die Zukunft, sondern die Vergangenheit war maßgebend.
    Da war die Sache mit den Zellen, die nicht weiblich sein würden, wenn sie Spiegelbilder seiner eigenen Zellen darstellten.
    Oder das Gehirn. Selbst wenn sie diese weiblichen Zellen besaß, weil er als Mediziner ihre Körperstruktur kannte – Mary würde sein Gehirn haben. Wie sollte er auch über die winzigen Windungen und Gänge Bescheid wissen, die ihre Erfahrungen und ihr Gedächtnis dort eingegraben hatten?
    Nein, wenn sie ein Gehirn besaß – und das stand zu erwarten – dann war es John Carmodys Gehirn. Und dann dachte sie seine Gedanken und reagierte auf seine Impulse. Armes Gehirn, dachte John Carmody. Es würde sich in ihrem Körper sicher nicht wohlfühlen. Aber da es John Carmodys Gehirn war, würde es schon das Beste aus seiner Lage machen.
    Bei diesem Gedanken lachte er. Warum suchte er sie nicht? Er hätte dann die perfekte Frau – ihre makellose Schönheit plus sein Geist. Eine feine Abart der Eigenliebe.
    Wieder lachte er. Mary hatte diesen Ausdruck gebraucht – kurz bevor er nicht mehr wußte, was er tat. Sie hatte ihm entgegengeschrien, daß sie für ihn keine Frau und Geliebte sei, sondern ein hochentwickeltes Instrument, das dazu diente, seine Liebe zu sich selbst zu befriedigen. Sie habe nie in der Vereinigung aufgehen können, nein, sie habe sich immer allein gefühlt. Und als sie zu dem anderen Mann ging, sei ihr diese Verschmelzung auch versagt geblieben, weil sie die ganze Zeit wußte, daß sie sündigte. Und doch habe ihr dieser Fremde mehr gegeben als ihr eigener Mann.
    Nun ja, das war nun einmal so. Weg von der Vergangenheit. Machen wir uns auf die Suche nach diesem Ding, das Mary sein soll.
    Er war froh, daß diese Umwandlungen nicht in seinem Innern stattfand wie bei den anderen. Vielleicht hatte er wirklich eine gefrorene Seele, wie sich Tand ausgedrückt hatte. Wenn ja, dann war er froh darum. Das Eis schützte vor Subjektivität, ließ das Unterbewußte vor seine Augen treten, so daß er es abschätzen konnte. Wie schrecklich, wenn er so hilflos wie das epileptische Mädchen oder der von Krebs zerfressene Besitzer dieses Wagens gewesen wäre.
    Also – kehren wir zurück zu dem Ding, das Mary sein soll.
    Wenn sie – es? – seinem Kopf entsprang wie einst Athene dem Kopf des Zeus, dann hatte sie vermutlich bei ihrer Geburt sein Gehirn. Aber von diesem Augenblick an wurde sie ein unabhängiges Wesen, ein Wesen mit eigenen Gedanken und Empfindungen. Was würdest du tun, John Carmody, wenn du dich nicht mehr in deinem, sondern in dem Körper einer Frau befändest, die du noch dazu umgebracht hast?
    »Ich würde die Tatsache sofort als unabänderlich akzeptieren«, murmelte er vor sich hin. »Ich würde die Grenzen meines Handelns abtasten und mich dann an die Arbeit machen. Und was würde ich tun? Was würde ich wollen? Von Dantes Freude verschwinden und auf die Erde oder einen anderen Planeten der Föderation zurückkehren, mir einen reichen Mann suchen und darauf bestehen, daß er sämtliche Nebenfrauen hinauswirft. Warum auch nicht? Ich wäre die schönste Frau der Welt und könnte es mir leisten.«
    Er lachte. Mehr als einmal hatte er sich überlegt, was er tun würde, wenn er seine Frau wäre. Und er war ein bißchen neidisch geworden, denn er wußte, daß sich vor einer Frau mit dieser Schönheit, gepaart mit seinem Verstand, das Universum gebeugt hätte.
    Er würde …
    Und dann klammerten sich seine Hände fester um das Steuerrad, und er richtete sich kerzengerade auf.
    »Mein Gott, warum hast du daran nicht früher gedacht«, sagte er laut.
    »Wenn ich
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