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7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

Titel: 7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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abstreifen, die seinen Willen lähmte. Hier würde er klarer denken und entschlossener handeln können, würde er Hilfe finden.
    Er fuhr die Massachusetts Street hinunter. Sein Körper war bleiern vor Müdigkeit, die Augen hatten tiefe Schatten und rote Ränder und suchten ruhelos die Straße ab. Sein Hunger war ein dumpfer, gleichmäßiger Schmerz, den man fast vergessen konnte. Aber der Durst war ein grausames Tier, das ihn nicht zur Ruhe kommen ließ. Irgendwo hatte er gegessen und getrunken, aber die Dinge waren nicht bis zu seinem Magen gelangt.
    Nimmt es kein Ende? dachte er wild. Gibt es keinen Ausweg? Natürlich gab es einen. Es gibt immer einen letzten Ausweg. Immer. Mary hat ein kleines Lamm …
    Aus einem Impuls heraus parkte er sein Auto in die freie Lücke ein. Er mußte etwas essen und trinken. Er betrat das Restaurant. Sommerlich gekleidete Studenten füllten den Raum. Junge Männer in Sporthemden und hellen Hosen, Mädchen in bunten Kleidern und Sandalen. Sie lachten, plauderten, aßen …
    Matt blieb im Eingang stehen und beobachtete sie mit brennenden Augen. Früher war ich einer von ihnen, dachte er dumpf. Jung und fröhlich und davon überzeugt, daß dies die schönsten Jahre meines Lebens sein würden und daß ich sie ausnützen müßte. Jetzt bin ich alt und aufgebraucht, und dazu verurteilt …
    Er ließ sich auf einen Stuhl fallen, erfüllt von dem Gedanken, daß für ihn alles Glück vorbei war. Die Kellnerin stand neben ihm. »Suppe«, murmelte er. »Suppe und Milch.« Er sah nicht auf.
    »Ja, Sir«, sagte sie. Ihre Stimme kam ihm bekannt vor, aber so waren sie alle – die Stimmen der Jugend. Außerdem hatte er schon früher hier gegessen. Er sah nicht auf.
    Langsam hob er das Glas Wasser an die Lippen. Es spülte den Staub in seiner Kehle hinunter. Es breitete sich in kühlen Wellen in seinem Innern aus. Ah, das tat gut. Matt schloß dankbar die Augen. Der Hunger kehrte zurück. Einen Augenblick lang bedauerte Matt, daß er kein Steak bestellt hatte.
    Nach der Suppe, dachte er.
    Die Suppe kam. Matt ließ einen Löffel voll in die Kehle rinnen.
    »Fühlen Sie sich jetzt besser, Mr. Wright?« fragte die Kellnerin.
    Matt sah auf. Die Kehle schnürte sich ihm zu. Abbie! Abbies Gesicht beugte sich zu ihm herunter. Matt würgte und ließ den Löffel fallen. Die Studenten drehten sich nach ihm um. Die Mädchen – sie sahen alle wie Abbie aus. Als er hinausrannte, stieß er fast seinen Tisch um.
    Die Hand am Türgriff, blieb er abrupt stehen. Durch das Glas starrten ihn zwei blutunterlaufene Augen über einem schwarzen Bartgeflecht an. Mächtige, gebeugte Schultern schoben sich vor. Als Matt zurückstarrte, erhellten sich die Augen des anderen in plötzlichem Erkennen.
    Matt schrie auf.
    Er stolperte zurück und rannte mit zitternden Beinen in die Gaststätte zurück. Überall schienen sich ihm Füße entgegenzustrecken, über die er stolperte. Er raste durch die offenstehende Tür in die Küche. Die Brat- und Backdüfte erregten ihn nicht mehr.
    Der Koch sah entsetzt auf. Aber Matt war schon durch die Hintertür ins Freie gestürmt. Er kam in eine dunkle Gasse. Matt stieß sich die Schienbeine an einer herumstehenden Kiste wund. Er fluchte und humpelte weiter. Vorne am Ende der Gasse verbreitete eine Straßenlaterne ihr mildes Licht. Matt rannte darauf zu. Er keuchte. Sein Herz klopfte zum Zerspringen. Und dann blieb es fast stehen. Ein Schatten schob sich in den Lichtkreis. Ein langer Schatten mit breiten Schultern und einem verfilzten Bart.
    Matt wirbelte herum. Er rannte wie ein Wahnsinniger in die andere Richtung. Sein Verstand hatte ausgesetzt. Auf seine Glieder legte sich bleierne Schwere. Aber langsam näherte er sich dem Ende der Gasse. Immer näher kam er. Immer näher.
    Ein Schatten löste sich von den dunklen Wänden. Aber es war kein Schatten. Matt wurde langsamer, blieb stehen. Der Schatten kam näher. Er überragte Matt. Matt duckte sich. Er konnte nicht mehr weiter. Zwei lange Arme streckten sich nach ihm aus. Matt zuckte zusammen. Er wartete gefaßt auf sein Ende. Die Arme schlangen sich um ihn. Sie zogen ihn zur Mauer hin.
    »Junge, Junge«, sagte Jenkins schwach. »Sie sind das ers te vertraute Gesicht, das mir heute in den Weg läuft.«
    Langsam gewöhnte sich Matts Herz wieder an einen normaleren Rhythmus. Er bog den Hals zurück, um dem wedelnden Bart des Alten auszuweichen.
    »Ich versteh’ nicht, was in den letzten Tagen los ist«, sag te Jenkins. Er schüttelte traurig

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