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7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

Titel: 7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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neunzig beschleunigt. Er warf noch einen letzten Blick nach hinten, um die Folgen des Kampfes zu sehen, als er beinahe die Herrschaft über sein Steuerrad verlor. Auf dem Rücksitz lagen sauber verstaut seine Kleider, Notizen und seine Schreibmaschine.
    Als Matt in die Straßen von Clinton einfuhr, fühlte sich sein Verstand besser und sein Körper miserabel. Das kurze Bad in einem abgelegenen Fluß, die frischen Kleider und die Rasur – so grausam weh es mit dem kalten Wasser tat – hatten ihn für kurze Zeit erfrischt. Aber das war jetzt vorbei, und die vierundzwanzig Stunden ohne Schlaf und ohne eine Mahlzeit machten sich sehr stark bemerkbar.
    Besser das, dachte er grimmig, als Abbie. Eine Zeitlang konnte er schon dafür leiden.
    Was die Schreibmaschine, seine Notizen und Kleider betraf, gab es vielleicht eine einfache Lösung dafür. Am besten gefiel Matt die Version, daß Abbie sich eines Besseren besonnen hatte, und in der Erwartung, daß er flüchten würde, hatte sie ihm den Abschied leicht gemacht. Im Grunde war sie eben doch ein gutherziges Kind.
    Der einzige Nachteil dieser Erklärung war, daß Matt selbst nicht daran glaubte.
    Er zuckte die Achseln. Es gab an dringendere Dinge zu denken – an Geld, zum Beispiel. Das Benzin ging zur Neige, und er mußte etwas Warmes in den Magen bekommen, wenn er die weite Fahrt, die vor ihm lag, überstehen wollte. Er mußte wohl oder übel einen seiner Schecks einlösen. Das schien einfach. Die Bank befand sich am Ende der Straße. Es war elf Uhr. Also hatte sie auch geöffnet. Und es war doch klar, daß sie seinen Scheck einlösen mußte.
    Aber aus irgendeinem Grund fühlte sich Matt nicht wohl in seiner Haut. Er ging in die Bank und steuerte geradewegs auf den Schalter zu. Er unterschrieb einen der Schecks und überreichte ihn dem Kassierer, einem dünnen kleinen Menschen mit schütterem Schnurrbart und einer lichten Stelle im Haar. Der Kassierer verglich die Unterschriften und ging zu einem Seitentisch, wo die Banknoten aufgeschichtet lagen. Einige der Pakete waren noch nicht geöffnet. Der Mann zählte vier Zwanziger, einen Zehner, einen Fünfer und fünf einzelne Dollarnoten ab.
    »Bitte, Sir«, sagte er höflich.
    Matt nahm das Geld nur entgegen, weil er die Hand schon ausgestreckt hatte und der Kassierer ihm die Scheine hineindrückte. Seine Augen waren mit Entsetzen auf ein Zwanzig-Dollar-Bündel gerichtet, das sich langsam vom Tisch hob. Es wehte gemächlich über den Schalter hinweg.
    »Was ist, Sir?« fragte der Kassierer besorgt. »Ist Ihnen nicht gut?«
    Matt nickte und wandte seine Augen ab. Dann schüttelte er heftig den Kopf. »Nein«, keuchte er, »Ich fühle mich ganz in Ordnung.« Er trat einen Schritt vom Schalter zurück.
    »Wirklich? Sie sehen ja ganz blaß aus.«
    Matt schrumpfte in sich zusammen. Er spürte, wie sich etwas in seine rechte Jackentasche zwängte. Seine Finger tasteten danach. Der häßliche Klumpen in seiner Kehle wurde dicker. Er berührte dünnes, raschelndes Papier. Schnell bückte er sich vor dem Schalterfenster. Der Kassierer beugte sich neugierig vor. Matt richtete sich auf. Er hielt das Bündel Geldscheine in der Hand.
    »Das haben Sie wohl fallenlassen.«
    Der Kassierer warf einen Blick auf den Seitentisch, dann einen auf das Geldbündel. »Ich kann mir nicht denken wie – Aber vielen, vielen Dank. Das ist das seltsamste …«
    Matt schob die Scheine unter dem Gitter durch. »Ja, nicht wahr?« sagte er schwach. »Auf Wiedersehen.«
    »Danke schön.«
    Matt zog die Hand weg. Das Geld folgte der Hand. Das Paket hing sich an seine Finger, als sei es mit Leim festgeklebt.
    »Entschuldigung«, sagte er schwach. »Ich kann anscheinend das Geld nicht loswerden.« Er schüttelte die Hand. Das Geld klebte fest. Er schüttelte wieder die Hand, diesmal heftiger. Das Paket raschelte, rührte sich aber nicht von der Stelle.
    »Komisch«, sagte der Kassierer, aber er lächelte nicht mehr. Matt hatte den Verdacht, daß er Gelddinge sehr ernst nahm. Der Kassierer streckte seine Hand unter dem Gitter hervor und packte das eine Ende des Bündels. »Sie können es jetzt loslassen«, sagte er. »Lassen Sie es los!«
    Matt versuchte seine Hand wegzuziehen. »Ich kann nicht«, sagte er schweratmend.
    Der Kassierer zog. Matt zog. »Ich habe keine Zeit für Ihre albernen Späße«, keuchte der Kassierer. »Lassen Sie los!«
    »Ich will es doch«, stammelte Matt. »Aber es scheint festzukleben. Da sehen Sie!« Er spreizte die Finger weit

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